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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

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erschießen zu lassen, wo er sich gerade befindet." Der Befehl wurde am 20.
Februar 1810, wie bekannt, in Mantua ausgeführt.

Eugen Beauharnais schrieb über diese Tragödie, bei der er eine Hauptrolle
zu spielen hatte, an seine Frau: „Ich verfluche diese Mission tausendmal! Da
kann man weder Ehre noch Ruhm aufstecken..." Bei der Strafexpedition
gegen Tirol war eine bayerische Division beteiligt, bei der auch Fürst Anton
Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen Dienst tat4).

Eugen war froh, daß er dieses Ungemach hinter sich hatte. Ein größeres sollte
ihm bevorstehen, das seine ganze Familie betraf.

Napoleon befahl, kaum daß der Vizekönig zwei Wochen bei seiner Frau war,
über Fontaineblau nach Paris zu kommen. Der ahnungslose Vizekönig wußte
nicht, daß das Schicksal seiner Mutter Josephine entschieden werden sollte.

Napoleon eröffnete seinen Adoptivkindern Eugen und Hortense, er wolle sich
von seiner Gattin Josephine scheiden lassen, weil der ersehnte Erbe, auf den er
seine Dynastie gründen wollte, ausblieb. Es sollte bei dieser Unterredung gleichzeitig
die Versorgung geregelt werden. Die Mutter wie die Kinder traf die Eröffnung
schwer. Aber auch Napoleon, der seine Frau gegen die stetigen Vorwürfe
seines Clans in Schutz nehmen mußte und der Josephine sehr liebte, litt
unter diesem Opfer, das er seiner Macht- und Hauspolitik brachte, sehr.

Trotz dieses harten Schlages gegen die Familie Beauharnais blieb er ihr verbunden
, und als im Jahre 1811 hundertundein Kanonenschüsse die Geburt des
napoleonischen Thronerben verkündeten, bat Napoleon seinen Stiefsohn Eugen
Beauharnais, seinem Sohn Pate zu stehen. So hell wie der Komet, der bei der
Geburt des kleinen „König von Rom" am Himmel auftauchte, so hell strahlte
Napoleons Glück, das ihm Marie Louise, die österreichische Prinzessin, beschert
hatte.

Josephine, die einstige Kaiserin, behielt Titel und Rang, lebte in Malmaison,
und der Kaiser blieb ihr bester Freund. Josephine wiederum blieb ihr Leben
lang Fürsprecherin für ihren Sohn beim Kaiser.

Die Prinzessin Eugenie war zu dieser Zeit, da die Großmutter Josephine
sich von Napoleon trennen mußte, kaum ein Jahr alt. Sie konnte noch nicht
erfassen, was für neue Sorgen daraus für die Eltern entspringen würden. Der
Vater ließ nichts merken. Trotz dem Vorhergegangenen war er dem Stiefvater
gegenüber der ergebene Soldat, der die Befehle ausführte, ohne Frage nach
Gewinn.

Die Mutter Auguste sorgte sich für die Zukunft der Kinder sehr. Nach
welchem Land würden sie einst einen Namen bekommen? Ihre stille Hoffnung
blieb das Königreich Italien. Aber nach der Geburt des Königs von Rom konnte
sie wohl nicht mehr in Erfüllung gehen. Noch ein Prinz und Italien wäre sicher
für die Familie Beauharnais verloren. Als Ersatz bot der Kaiser Apanagen und
Renten und ernannte Eugen zum erblichen Großherzog von Frankfurt. Immer
wieder tauchten neue Erwägungen über Eugens Stellung auf. Napoleon bot ihm
den schwedischen Thron an, Beauharnais lehnte ab. Bald hieß es, er solle
Stellvertreter des Kaisers werden, dann wieder König von Polen.

Der Herbst stand im Zeichen des Rüstens. Ein neuer Krieg war in Aussicht,
wenn es auch niemand wahrhaben wollte, der Krieg gegen Rußland. Italien
hatte das IV. Corps der Großen Armee zu stellen. Oberbefehlshaber war Eugen.
Und nun begann der Feldzug, der Napoleons Macht erschüttern sollte, der ihm


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