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Buckenmaier

Fortschrittlich wie er war, gab er seinem Lande 1818 eine Verfassung. Im
Volksmund hieß er „Vater Max" oder „das beste Herz".

Die Großmutter Auguste Wilhelmine von Hessen-Darmstadt lernte die Prinzessin
Eugenie nicht mehr kennen, da diese bereits im Alter von 31 Jahren, also
14 Jahre vor Eugeniens Geburt gestorben war. Vielleicht hat Eugenie von ihr
den Todeskeim geerbt.

Der Tod der Kaiserin Josephine und der Wiener Kongreß

Kaum war Eugen nach München übergesiedelt, als ihn die Nachricht erreichte,
daß seine Mutter, die Kaiserin Josephine, erkrankt sei.

Nach dem Einzug der Verbündeten in Paris, als Napoleons Schicksal bereits
besiegelt schien, nahm diese sofort Fühlung mit dem mächtigsten Monarchen
Europas, dem Zaren. Sie erreichte, daß Alexander I. Eugens Ansprüche auf
Versorgung seiner Familie und auf Zuweisung eines Landes auf dem Wiener
Kongreß vertrat. Die Freundschaft zwischen dem Zaren und der Familie Beau-
harnais wurde immer enger. Bei einem Besuch Alexanders in Saint-Leu, dem
Besitz Hortenses, erkältete sich die Kaiserin Josephine. Man maß der Krankheit
kein Gewicht bei. Sie verschlimmerte sich aber, und nach wenigen Tagen starb
die erste Gattin Napoleons am Mittag des Pfingsttages, den 29. Mai 1814.
Eugens und Hortenses Trauer waren groß. Napoleon erfuhr den Tod Josephines
durch ein Zeitungsblatt, das ihm ein Kammerdiener zusandte, weil die Kinder
keinen zweiten Kurier nach Elba absenden durften.

Der Prinzessin Eugenie ist der Tod der Kaiserin-Großmutter sicher sehr nahe
gegangen, da sie diese ja in Mailand bei ihrem Besuche, so lange der Vater den
russischen Feldzug mitmachte, kennengelernt hatte. Weil sie erst in München
angekommen waren, konnte sie an der Beisetzung nicht teilnehmen. Anfang
Juli war Eugen wieder bei den Seinen.

Am 25. September fuhr er nach Wien zum Kongreß, um seine Ansprüche
anzumelden und endlich seine ihm zustehende Herrschaft zu erhalten. Die Aufnahme
war im allgemeinen kühl, er fühlte sich durch die anwesenden Potentaten
— auch der zukünftige Schwiegervater seiner Tochter Eugenie, Fürst Friedrich
von Hohenzollern-Hechingen war dort — vielfach gedemütigt. Erst als sein
Gönner Alexander aus Petersburg eintraf, verbesserte sich seine Lage. Sein Schwiegervater
Max Joseph war mit Frau und beiden Söhnen anwesend. Alles und
Jeder kam, um möglichst viel zu erhaschen. Vertreten war Preußen durch den
König, desgleichen Dänemark, Württemberg, Baden, Weimar, Hessen, das neue
Frankreich schickte Talleyrand. Ferner war vertreten England, der Papst, Murat
und das frühere Sizilien, Sardinien, Holland, Spanien, Portugal, Schweden, die
Schweiz, Ritterorden, deutsche Staaten, Hansestädte, Genua und italienische Kleinstaaten
. Fest reihte sich an Fest. „Der Kongreß tanzt", äußerte sich der Fürst
von Ligne. Eugen fiel durch gemessene Würde auf. Ihm mußten die Siegesfeste
ins Herz schneiden. Seine Angelegenheit, endlich ein Land zu erhalten, zog sich
immer und immer hinaus. Endlich waren der Zar und Bayern, Preußen und
Österreich sich einig, daß man Eugen eine „Souveraineti" schulde.

Während Eugen sich der Erfüllung seines Wunsches nahe wähnte und der
Kongreß sich in Festen erging, floh Napoleon von Elba und landete in Frank-


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