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Buckenmaicr

und mit seinem Benehmen zufrieden. Zwei Tage später sprach sich Oscar von
Schweden mit Eugen aus. Er war entschlossen, Josephine zu heiraten. Eugen und
Auguste aber baten ihn, reiflich zu überlegen. Nach weiteren zwei Tagen wurden
die beiden Prinzessinnen Josephine und Eugenie dem Kronprinzen am Klavier
vorgeführt. Josephine sang mit Oscar, während Eugenie sie begleitete. Der Kronprinz
wünschte noch am selben Tage Josephinens Antwort. Die Eltern fragten sie
und erhielten begeisterte Zustimmung. Die Freude war allgemein, zumal der
schwedische König und der Kronprinz bestätigten, daß es wegen der Religion
keine Schwierigkeiten gäbe. Vor Beginn der Oper sprach Josephine mit dem
Bräutigam: sie habe immer den Eltern gefolgt, diesmal tue sie es mit Freuden.

Die Kartage 1823 feierte Eugen diesmal in München. Er genügte als Katholik
sogar seiner Osterpflicht. Auguste war überglücklich. Prinzessin Eugenie und
Josephine weinten vor Freude. Früher reiste Eugen nach Augsburg, um der
heiligen Woche in München zu entgehen, da er sich in religiösen Dingen nie
von seiner Frau beeinflussen ließ. Die Freude sollte nicht von langer Dauer sein.
Am Ostersonntag ging Eugen mit dem König und den Schwägern zum feierlichen
Gottesdienst. Seine Frau war mit Eugenie und Josephine auf anderen
Plätzen. Da bekam Eugen plötzlich einen leichten Schlaganfall, der ihm für
einige Zeit die Sprache raubte. Vierzehn Tage später, als man ihn für vollständig
gesund hielt, ein neuer Schlaganfall. Fünf Wochen pflegte ihn Auguste.
Die Ärzte waren sich nicht einig über die Krankheit und wendeten alle möglichen
Mittel an. Der Herzog selbst verlangte den Advokaten, da er wohl selbst
an keine Besserung mehr glaubte. Eugenie und die Geschwister beteten in den
schlimmsten Krankheitstagen in der Herzogspitalkirche für die Gesundung des
Vaters. Die Kirchen waren überfüllt von Betern. Später verlangte er nach
einem Priester. Aber sein Zustand begann sich wieder zu bessern. Langsam
erholte er sich, so daß er am 22. Mai an der Trauung seiner Tochter Josephine
im Leuchtenberg-Palais teilnehmen konnte. „Josephine wurde von ihrem Vater
und mir geführt", berichtet das Tagebuch. „Meine Damen trugen unsere Schleppen
. Die Herzogin von Saint-Leu (Hortense) folgte mit meiner Tochter Eugenie
." Am 24. Mai verabschiedet sich Josephine von ihren Eltern und Geschwistern
. Uber den Abschied schreibt Auguste: „Er war kurz aber schrecklich."
Auch für Eugenie wohl, die sich von einer der Lieblingsschwestern trennen mußte.

Zur Festigung der Gesundheit fährt Eugen nach Marienbad ab. Er hatte in
München übernachtet, um von hier seine Reise anzutreten. Da man wieder in
Ismaning wohnte, kamen seine Frau und Eugenie früh um sechs Uhr nach München
, um sich nochmals zu verabschieden. Weil gerade der Geburtstag von
Augustes Lieblingsbruder Karl war, fuhr das Herzogspaar und Eugenie noch ins
königliche Palais, um zu gratulieren. Daß Eugen allein ohne Auguste abfuhr,
war dieser nicht recht. Aber es müßte aus Sparsamkeitsrücksichten geschehen,
da Eugens Krankheit und Josephines Hochzeit so viel gekostet hätten.

Marienbad und Eugensberg

Das Leben in Marienbad erschien Eugen langweilig, anders Goethe, der zur
gleichen Zeit dort die Kur gebrauchte. Sein Urteil über Eugeniens Vater wollen
wir nicht vorenthalten: „Mit einem Akteur der Weltgeschichte, der gleichzeitig


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