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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0056
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Buckenmaier

Besudie beim König, den Geschwistern in München, Gartenfeste in Ismaning
unterbrechen die ländliche Idylle.

Es wird bekannt, daß die Nachricht verbreitet wurde, Eugenie verheirate sich
mit dem Sohn des Fürsten Metternich. Aber davon war in der Familie keine Rede.

Im Januar 1825 besucht die Fürstin Taxis mit Tochter die ehemalige Vizekönigin
. Sie wünscht die Verheiratung des ältesten Sohnes mit Prinzessin Eugenie
. Die Mutter meint, es sei eine gute Partie, aber das ist alles („mais voila
tout"). Der junge Mann ist ein Soldat, und das eigene Schicksal und das der
Töchter läßt sie zurückschrecken. Auguste rät der Fürstin, der Sohn solle ihre
Schwester Marie zur Frau nehmen, die eben 20 Jahre alt geworden sei.

Erneut tauchen Nachrichten, jetzt in den Zeitungen, auf, Eugenie wolle sich
mit dem Sohne des Fürsten Metternich verheiraten. „Ich hüte mich aber sehr,
merken zu lassen, wie groß mein Widerwille ist. Der Haß eines mächtigen
Mannes kann meinen Kindern schaden", sagt Auguste in der Tagebucheintragung
vom 1. Februar 1825.

Die ganze Zeit nach Neujahr bis zur Fastnacht ist mit Diners, Schlittenfahrten
und „spetacle" ausgefüllt. Da sich Eugenie mit ihren Familienangehörigen
noch im Trauerjahr befindet, können sie sich nicht an dem lauten Treiben
beteiligen. Ihr Karneval besteht darin, abends Tee zu nehmen und eine gute
Lektüre zu lesen. In dieser Zeit trifft Auguste die Comtesse d' Oberndorf. Sie
reden über die Heiratsaussichten der Töchter. Die Comtesse empfiehlt den Erbprinzen
Friedrich Wilhelm Konstantin von Hohenzollern-Hechingen als gute
Partie für Eugenie. Aber Auguste hat erneut Bedenken: „Die Affären meiner
Kinder sind unglücklicherweise so unübersichtlich, daß ich nicht sagen kann, was
meine Töchter bekommen werden, was doch nötig ist, wenn man eine Tochter
verheiraten will"8).

Ein weiterer Bewerber um Eugenie tritt auf. Der Adjutant des Königs, Prinz
Constantin Löwenstein wendet sich an die Oberhofmeisterin der Vizekönigin,
Baronin von Wurmb. Er wünscht Eugenie als Gemahlin für seinen ältesten Sohn
Constantin. Die Mutter ist höchst erstaunt über diese Bitte. Diese Ehe wäre
eine „schlechte Einrichtung" für ihre Tochter und sie würde diese in eine unangenehme
Lage bringen, vor allem der königlichen Familie gegenüber. „Bei
dieser Gelegenheit sehe ich, wie tief wir gefallen sind..." Auch Augustes Bruder
Karl ist sehr verärgert über diesen Heiratsantrag: Auguste soll ihn zurückweisen
, selbst wenn Eugenie noch 10 Jahre ledig bleiben würde, würde er es
nicht bedauern, diesen Rat gegeben zu haben.

An einem der darauf folgenden Tage hat Eugeniens Großvater, der König,
Geburtstag. Eugenie soll mit der Mutter zur Feier nach Tegernsee kommen. Die
Oberhofmeisterin und Fräulein von Mieg, die Erzieherin der Töchter, begleiten
sie. Die Anwesenden machen der Mutter Auguste Komplimente wegen Eugenie.
Daß die Mutter beglückt ist, zeigt ihre eigene Bestätigung: „Es ist wahr, daß
sie sehr gut ist. Mein Vater empfindet vor allem eine große Zärtlichkeit für sie."
Bei der Geburtstagsfeier ist auch der Kronprinz Ludwig dabei. Ihn weiht sie
in den Heiratsplan Löwensteins ein. Er sagt ihr, Löwenstein sei ebenbürtig. Sie,
die Mutter dürfe nicht hoffen, ihre Töchter mit Herrschern zu verheiraten,
weil solche Partien rar seien und weil es immer mehr Prinzessinnen als Prinzen
gebe. Auguste entgegnet ihm, wenn man ihre Familie rangmäßig anders eingestuft
hätte, wäre es ganz anders. Aber da man sie auf die Stufe mit von Wreden


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