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Buckcnmaicr

Demeter) hin und wieder anders dachte als Bulach und dem Hofe entgegen kam,
mag seine Stellung nicht gerade leicht gemacht haben.

Bulach spielte in Eugeniens religiösem Leben eine bedeutende Rolle. Es ist
bedauerlich, daß sein Nachlaß bisher verschollen blieb. Eugenie dankte ihm in
ihrem Testament: „er möge hier noch meinen innigsten Dank für seine väterliche
Leitung und für die vielen Beweise seiner Anhänglichkeit finden. Gott wird es
ihm am besten lohnen. Beten will ich gewiß für ihn. Als Erinnerung an sein
Beichtkind vermache ich ihm alle meine deutsche Andachts- und Gebetbücher,
wovon ein Verzeichnis bei der Abschrift meines Testaments liegt"62). U. a. erhielt
Bulach nach ihrem Tode ein versiegeltes Päckchen. Man geht wohl nicht
fehl, daß es den Schlüssel zu Eugeniens tiefreligiösen Leben enthielt.

Das neue Heim, Todesfälle, Politik

Das „Landhaus" vor dem Oberen Tor in Hechingen war rechtzeitig fertig
geworden. Konstantin hatte sich umsonst gesorgt, als er an Karl Anton von
Hohenzollern-Sigmaringen schrieb: „Ich erwarte meine geliebte Frau in der
ersten Hälfte künftigen Monats (Juni 1834) bin daher in meine Bauten ganz
vertieft mit der schrecklichen Besorgnis, zur Zeit nicht fertig zu seyn"63). „Villa
Eugenia" nannte er seiner Gemahlin zu Ehren die neue Residenz, die recht
wohnlich hergestellt und eingerichtet war. Nun war Eugenie ihrem Volke näher
und konnte von hier aus auch an den Gottesdiensten, besonders an hohen Festtagen
, in der Stiftskirche "teilnehmen.

Das Leben in der Villa Eugenia entfaltete sich mehr, als es auf dem Lindich
möglich war. Es kamen hohe Besuche, aus welchem Anlaß größere oder kleinere
Festlichkeiten und Galatafeln stattfanden. Die Glanzpunkte solcher Veranstaltungen
bildeten gewöhnlich die vom Hoforchester ausgeführten Konzerte im
Saale des Schlosses oder des nahe gelegenen Museums. Immer mehr wuchs
Eugenie in die Aufgaben der zukünftigen Fürstin hinein, da der fürstliche
Schwiegervater durch Abwesenheit oder Krankheit ihr in ihrem Tun freie Hand
ließ und sie geradezu schon damals die Landesmutter ersetzen mußte. Eine
besondere Freude war es ihr, als der verdiente Herzogliche Leuchtenbergische Hofkavalier
Gustav Billing als Billing von Treuburg in den Freiherrnstand erhoben
wurde. Baron von Billing bewohnte gegenüber der Villa Eugenia ein Haus, in das
später das Rentamt verlegt wurde. Er erbaute es im Jahre 1837. Seine Tochter
Leonie war verheiratet mit einem Sohn des Philosophen Sendling. In seiner
Eigenschaft als Hechinger Hofrat genoß von Billing Eugeniens vollstes Vertrauen
in ihren geschäftlichen Angelegenheiten, die bei ihrem großen Vermögen
sicher nicht gering waren. Von ihm liegt beim Testament Eugeniens eine genaue
Abrechnung und Aufstellung über ihre Verlassenschaft vor. Konstantin verweist
den Erbprinzen Karl Anton an diesen, zwecks Abwicklung des Nachlasses von
Eugenie, da Hofrat von Billing der beste Kenner ihrer finanziellen Verhältnisse
sei.

Ein Blick auf die portugiesischen Verhältnisse: Dom Pedro hatte endlich die
Macht für seine Tochter Maria da Gloria erstritten. Mitte August hielt er
eine glänzende Rede in der Cortes. Er wurde von beiden Häusern als Regent
für seine Tochter erwählt, starb aber kaum sechs Wochen später. Amelie mußte
den letzten Wunsch des Kaisers der Mutter übermitteln, August solle Maria da


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