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Buckenmaier

anfertigen ließ und der erstmals bei ihrer Beisetzung Verwendung fand135). Viel
besuchte sie die abgegangenen Klöster in Hechingen und Stetten, wo sie die
Gnadenbilder der Gottesmutter verehrte. Ihr Hochzeitsgewand schenkte sie einer
Muttergottesstatue der Stiftskirche136).

Das ehemalige Franziskanerkloster St. Luzen, das damals noch außerhalb der
Stadt lag, wurde von ihrem Besuch bevorzugt. Zur Kirche führt ein Kreuzweg,
der am Heiligen Grab endete. Dahinter liegt die Kirche, der einzige sakrale Spätrenaissancebau
in Hohenzollern. Im Jahre 1585 befahl Eitel-Friedrich zu Hohen-
zollern-Hechingen die Renovierungsarbeiten am Kloster aufzunehmen und setzte
dort Franziskaner ein, die ein Bollwerk gegen die „lutherische Hohe Schule in
Tübingen" bilden sollten13'). Eine besondere Verehrung genoß in diesem Fleiligtum
die Muttergottes und das Leiden Christi. Das Herz des Grafen Eitel-Friedrich
wurde nach dessen Tod in der Antoniuskapelle der Kirche beigesetzt.

Ein anderes Marienheiligtum, das von der Fürstin zum Gebet bevorzugt
wurde, war die Klosterkirche zu Stetten im Gnadental (Stetten bei Hechingen).
Dort lebten seit Mitte des 13. Jahrhunderts Dominikanerinnen in einer Siftung
des Grafen Friedrich von Zollern und dessen frommen Gemahlin Udehildis von
Dillingen138). Die Kirche, deren frühester Teil, abgesehen von einer wahrscheinlich
noch älteren Johanniskapelle, in gotischer Architektur erbaut ist, war die
älteste bekannte Grablegung des Geschlechts der Grafen von Zollern. In der
Kirche und in den Klosterräumen wurden verschiedene alte Madonnenbilder als
wundertätig verehrt. Eugenie setzte durch ihre Besuche in der dortigen Kirche
die Tradition der früheren Gräfinnen und Fürstinnen von Zollern fort, die
auch dort häufig zu beten pflegten. Bekannt ist, das Fürstin Maria Sidonia (ungefähr
1670), eine geborene Markgräfin von Baden, eines der wundertätigen
Marienbilder mit einer silbernen Krone und sonstigem Schmuck beschenkte. Der
damalige erst siebenjährige Fürst Friedrich Wilhelm weihte dem Jesuskind desgleichen
ein Krönlein aus Silber.

Ein weiterer, von der Fürstin gerne besuchter Andachtsort war die eine kurze
Wegstrecke von der Stadt gelegene Kapelle zum „Heiligen Kreuz". Es wurde
dort ein Kreuzbild verehrt, besonders in den Kartagen, auf das nach der Sage ein
Knappe des Grafen Jos Niklas I. von Zollern geschossen haben soll. Nach dem
dritten Schuß begann das Bild zu bluten. An dieser Stelle, an der dieser Frevel
verübt wurde, baute der Graf ein Sühnekapelle, die heute noch steht und als
Heiligkreuzkapelle bezeichnet wird. Später wurde bei der Kapelle ein Friedhof
angelegt, auf dem Eugeniens Gemahl ein steinernes Hochkreuz errichten ließ.
Die Kapelle liegt am Fuße der Stammburg wie auch die einstige Klause Maria
Zell, in deren Kirche Eugenie ebenfalls gern weilte. Dies ist der Gottesmutter
geweiht und zu jener Zeit, wie auch heute noch, von Pilgern gerne aufgesucht13").

Tod des Prinzen Xaver — Die Stiftskirche

Im gleichen Jahr 1844, da Franz Liszt mehrere Wochen in Hechingen anwesend
war, starb der Großoheim des Fürsten, K. K. Feldmarschall Prinz Xaver
von Hohenzollern-Hechingen in Wien140). In der Schlacht bei Wagram stand der
Feldmarschall Eugeniens Vater als Gegenspieler gegenüber. Die Lage war sehr
kritisch geworden, doch heftete Napoleon unter Mitwirkung seines Stiefsohnes


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