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Buckcnmaicr

In den letzten Augenblicken sprach sie: „Grüßt mein teures Vaterland! Grüßt
meine teuren Hechinger! Ich danke Allen, die mir so viele Liebe bewiesen
haben." Diese schönen, unvergeßlichen Worte halte ich in Ihrem Namen Euch
wieder zu geben, für meine heiligste Pflicht. Grabet treu dieselben und tief in
Eure Herzen, denn ein Engel dort oben betet nun für Euch um den himmlischen
Segen. Und wenn auch zentnerschwer die Prüfung ist, die uns alle getroffen
hat, so laßt uns gleich Eugenien, durch Glaube, Liebe, Hoffnung den
Herrn der Welt preisen und loben.

Schenkt mir stets Eure Liebe in Freud und Leid; mein Herz ist Euer und
verzaget nimmer; glaubt mir, der Seligen Geist bleibt und weilet unter uns.
Gott sei mit mir und Euch, meine geliebten Untertanen!

Hechingen, den 1. September 1847

F. W. C.,

Fürst zu Hohenzollern211).

Am Freitag, den 3. und Samstag, den 4. September war die Leiche der
Fürstin auf dem Paradebett in dem unteren Saale des ehemaligen Prinzenbaues
feierlich aufgebahrt. Zum Besuche des Publikums waren die Türen je von morgens
9 bis 12 und von 1 bis 4 Uhr nachmittags geöffnet. Während dieser Stunden
bezog eine Offizierswache den Platz am Portal des Prinzenbaues. Als Ehrenwache
umgaben das Paradebett zwei Damen, zwei Hofkavaliere, zwei Hof-
officianten und zwei Hoflakaien. Die Hofdamen standen neben dem Haupte
der Toten, die Hofkavaliere zu Füßen der Leiche, die Officianten und Lakaien seitwärts
des Paradebettes. Ein Geistlicher verrichtete am Fuße desselben stille Gebete.

Für die Beisetzungsfeierlichkeiten war Samstag, der 4. September vorgesehen»
Um 6V2 Uhr abends bezog eine Offizierswache den Platz vor dem alten Prinzenbau
. Eine Viertelstunde später versammelten sich die höchsten Herrschaften in
dem großen Eckzimmer des oberen Stockes des Schlosses. Der Hofstaat, die
Fremden, die fürstlichen Beamten, das Offizierskorps und die Damen, die im
Leichenzuge gingen, in den anderen oberen Zimmern links. Um sieben Uhr
nahmen die Beisetzungsfeierlichkeiten ihren Anfang. Die Leiche wurde auf eine
zu diesem Zwecke unter dem Hauptportal hergerichtete Estrade getragen. Gleichzeitig
begab sich der Trauermarschall mit der fürstlichen Dienerschaft und den
Hofofficianten in die Stiftskirche, um die Geistlichkeit zum Einsegnen der hohen
Leiche abzuholen. Gegen halb acht Uhr trat der Zug von der Stiftskirche aus
seinen Weg zum Prinzenbau an. Voran schritt der Trauermarschall mit zwei
Officianten. Dann folgten Kreuz und Fahne, die Schuljugend, die Kongregation,
die Geistlichkeit, vier Beamte, welche das Leichentuch hielten, der städtische
Magistrat und der Bürgerausschuß. Nach Verrichtung der üblichen Gebete vor
der Verblichenen wurde der Sarg durch acht Magistratspersonen auf den Leichenwagen
gestellt, worauf sich der Trauerzug zwischen einem von den Bürgern der
Residenz gebildeten Spalier von Fackelträgern durch die Schloßgasse über den
Marktplatz nach dem Hauptportal der Stiftskirche in Bewegung setzte. Die
Ordnung des Trauerzuges war folgende: der Trauermarschall mit zwei Officianten
, Kreuz und Fahne, die Schuljugend, die Kongregation, Jagd- und Forstpersonal
, Militärmusik, eine Abteilung Militär, die Hofdienerschaft, die Hofofficianten
, der weibliche Kammerdienst der Verstorbenen, der Hofmarschall,
Hofdame und Leibarzt, Beamtenfrauen nach der Rangordnung je zwei und zwei,


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