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Buckenmaier

Zeit benützt hatte, u. a. ein ganz kleines Kissen, auf dem sie ihren letzten Atemzug
getan hatte.

Von überallher trafen bei dem Fürsten Beileidsbezeugungen ein. So enthält
das Fürstlich-Hohenzollerische Haus- und Domänen-Archiv in Sigmaringen u. a.
einen Brief der Königin Marie von Portugal aus Lisbonne (Lissabon), vom
Zaren von Rußland, von Dom Pedro214) aus dessen Palais in Rio de Janeiro,
ein Beileidsschreiben an die Hochfürstliche Hohenzollerische Geheime Konferenz
in Hechingen von dem Vorsitzenden des Bundestages in Frankfurt a. M., Freiherrn
von Holzhausen215).

Vom Sonntag, dem 5. September an, mittags zwischen 12 und 1 Uhr wurden
mit allen Glocken Trauergeläute auf vier Wochen angeordnet.

In den Zeitungen erschienen Nachrufe, so in der „Süddeutschen Zeitung",
betitelt: Eugeniens Triumphzug in die Heimat. „Was klagt die Erde? — Die
Himmel erfreuen sich? — Ein düsterer Zug in der Mitternachtsstunde bewegt
sich durch Flur und Wald — die Lüfte selber schweigen, — wie ehrfurchtsvoll —
nur der Ruf eines nicht zu bekämpfenden Schmerzes unterbricht zuweilen die
dumpfe Stille der Natur! — Seht ihr St. Anna-Berg und die Kapelle? (Haigerloch
) — noch beleuchtet der scheidende Mond sie nicht — nur Sterne schimmern
am dunkel-reinen Himmel! —

Horch! — was regt sich plötzlich in den Lüften? — Ist es die letzte Huldigung
der trostlos Lebenden einer selig Hingeschiedenen dargebracht? Nein! —
So singen Sterbliche nicht. — Ist es ein Zufall, der geheimnisvoll ertönen
läßt, was die Mythe von der Harmonie der Sphären träumt? — Nein! Eine
Mythe ist es nicht. —

Als man einst Elisabeth die Heilige zu Grabe trug, begleiteten wundervolle
Melodien aus überirdischen Regionen ihre Leichenfeier! — Horch! — Sollten
nicht heute etwa die selben Töne Jener folgen, die an innerer Herrlichkeit
Elisabethen glich? — Weine, weine, armes, gutes Volk! weine um die verblichene
Eugenia ! ring deine Hände, umklammere die Trauerbahre deiner Mutter,
deiner Trösterin im Leiden — doch nach der Klage ermanne zu schöner
Hoffnung dich!

Die Mächtige auf Erden ist jetzt viel mächtiger als einst — sie steht
vor Gottes Thron — oder hörst du nicht die Friedensklänge himmlischer Musik
— sie verkünden die Nähe der Gottheit...

Wie ein Thau des Himmels werden sich ihre Segnungen auf dich niedersenken
. — Eugenia bittet im Chore der Maria und aller Heiligen
für dich — «•).

Die Allgemeine Zeitung aus Augsburg Nr. 247 vom 4. September 1847
berichtet nüchterner:

Württemberg, Freudenstadt im Schwarzwald, 1. Sept. Auf der Durchreise
von Baden in die Residenz Hechingen begriffen, ist hier diesen Morgen um 7
Uhr die regierende Frau Fürstin von Hohenzollern-Hechingen, geb. Prinzessin
von Leuchtenberg, k. H. in den Armen ihres durchlauchtigsten Gemahls verschieden
, fromm und gottergeben wie die hohe Frau gelebt hat. Die Annäherung
ihrer letzten Stunde fühlend, trat die erhabene Frau von Baden aus ihre
letzte Reise zur Rückkehr in die irdische Heimat sehnsuchtsvoll an; aber sie
sollte sie nicht mehr erreichen, sondern sie ging in die ewige ein, in welcher
sie schon längst heimisch war. Wer die edle Fürstin kannte, als Gattin, als die


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