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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0162
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Buckenmaier

Stadtpfarrer Thomas Schön verpflichtet, „dieser edlen Fürstin, wenn auch nur
ein bescheidenes Denkmal ihres großen opferwilligen Lebens zu errichten."
Bereits 1867 teilte Stadtpfarrer Schön seine Gedanken dem Fürsten mit, der
ihm zur Antwort geben ließ: Seine Hoheit, stets bereit, solch' ein Denkmal zu
errichten, fühle es als seine süßeste Pflicht, die Kosten dafür selbst und ganz
zu tragen.

Man beschloß, ein Denkmal in Form zweier Chorfenster in der Stiftskirche
einzusetzen. Dieser Vorschlag und die darzustellenden Ideen gingen von Stadtpfarrer
Schön aus, die Ausführung erfolgte durch Glasmaler Lutz, Sigmaringen,
die Stiftung durch Fürst Konstantin.

Das eine Fenster zeigt Jesus Christus als Herrscher der Welt mit dem Evangelienbuch
, Kaiser Konstantin als Namenspatron des Fürsten, Jakobus und Johannes
, Erzengel Michael, ferner Schutzheilige des Zollernhauses: Fidelis von
Sigmaringen, Meinrad, Nikolaus und Georg, weiter Aloysius, Stanislaus von
Koska, Profilportraits des Fürsten und der Fürstin in Medaillonform von Engeln
umschwebt. So war dieses Fenster dem letzten Fürstenpaar von Hohenzollern-
Hechingen gewidmet.

Das andere Fenster gilt der Fürstin Eugenie allein. Auf ihm ist Maria dargestellt
, die von der Fürstin sehr verehrt wurde. Darunter erscheint Elisabeth
mit einem Kranken und einem Kinde zur Erinnerung an die Kinderbewahran-
stalt. Ein weiteres Bild stellt die vor dem Hochaltar betende Fürstin dar. Sechs
Heiligengestalten umgeben das Ganze. Sie versinnbildlichen die Tugenden, welche
die Fürstin in ihrem Leben besonders auszeichneten. Es sind die Heiligen: Rosa
von Lima, die Märtyrerin Katharina, Theresia, Katharina von Siena, Agnes
und Magdalena.

Eine Votivtafel in lateinischer Sprache besagt: Friedrich Wilhelm Konstantin
, Fürst von Hohenzollern-Hechingen, stiftete seiner durch Heiligkeit im
Leben ausgezeichneten Gemahlin Eugenie, der erlauchten Prinzessin von Leuchtenberg
, dieses Denkmal im Jahre 1868. Darunter befindet sich das Hohen-
zollerische und Leuchtenbergische Wappen mit der Hohenzollern-Wappendevise:
Nihil absque Deo (Nihil sine Deo) — Nichts ohne Gott224). Ein letztes Bild
der Fürstin, wie es zwanzig Jahre nach ihrem Tode entworfen wurde, sei noch
angefügt. Sie wird als „eine der holdesten deutschen Frauenbilder" gezeichnet.

„Wem es vergönnt war, diese anmutige, von allen Reizen weiblicher Schönheit
übergossene Gestalt zu schauen, aus ihren ebenso sanften als seelenvollen
Augen einen freundlichen Blick zu gewinnen, der mag im Stande sein, von der
edelsten der deutschen Frauen, der heiligen Elisabeth, Langräfin von Thüringen,
ein annäherndes Bild zu entwerfen. Edle Einfachheit, Liebenswürdigkeit und
klassische Bildung hatten im schönsten Bunde den Charakter der vortrefflichen
Fürstin gebildet. Des Vaters, des ritterlichen Herzogs von Leuchtenberg, noble
Gesinnung, waren in ihrer ganzen Fülle auf die Tochter übergegangen.

Durch ihre Mutter hatte sie die Herzensgüte und ungeheuchelte Leutseligkeit
ihres Großvaters, des unvergeßlichen Königs Max I. von Bayern, ererbt. Und
wie das Diadem mit funkelnden Diamanten und Edelsteinen aus der dunkeln
Fülle ihrer Locken hervorglänzte, so überstrahlte ihre innig warme und wahre
Frömmigkeit alle ihre anderen Vorzüge225).


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