Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0206
184

Genzmer

gestrichen. Sie wurde 1923 durch den Münchner Maler Anton Frank freigelegt.
Dabei wurden teilweise Übermalungen vorgenommen. Lorch hat diese wieder
entfernt, sodaß die ursprünglichen Farben zu sehen sind. Einige Ergänzungen
an Stellen, wo keine Farben mehr zu sehen waren, wurden in Strichelung ausgeführt
, sodaß sie stets als Ergänzungen zu erkennen sind. Das anmutige Gemälde
stammt von Peter Strub, dem jüngsten der drei Brüder Strüb aus Veringen,
die in der Kunstgeschichte als „Meister von Sigmaringen" bekannt sind, und
über die der Tübinger Kunsthistoriker Hans Dieter Ingenhoff eine Monografie
verfaßt hat. (Veröffentlichungen des Staatlichen Amtes für Denkmalpflege Tübingen
, Bau- und Kunstgeschichte, Band 1. Silberburg-Verlag Stuttgart 1962.)
Dargestellt ist Maria als Königin des Himmels und der Erde: in der Mitte eine
Marienkrönung mit Gottvater und Gottsohn und der darüberschwebenden Taube,
dazu musizierende Engel, ein Wolkenkranz mit den zwölf Aposteln in Halbfigur,
darunter König Salomo und Zacharias sowie eine größere Zahl von Heiligen.
Eine lateinische Inschrift besagt, daß die Kapelle 1515 wiedergeweiht wurde zur
Ehre der Muttergottes, der Apostel Petrus und Paulus, der Heiligen Michael,
Wolfgang und Ottilie und der vierzehn Nothelfer.

Die Kapelle enthielt auch eine hübsche hölzerne ölberggruppe aus der Zeit
um 1500. Sie stand auf einem gemauerten Sockel in der Nordostecke und zeigte
eine häßliche Hintermalung aus neuerer Zeit. Unter dieser aber befand sich eine
frühere Hintermalung aus der gleichen Zeit und von dem gleichen Meister wie die
Ausmalung der Apsis. Diese Hintermalung wurde von Lorch freigelegt und behutsam
ergänzt. Sie stellt eine Landschaft dar mit einem geflochtenen Zaun, hinter
dem die Häscher sichtbar sind. Aus der Malerei war auch klar zu ersehen, an
welcher Stelle Christus und die schlafenden Jünger aufgestellt waren. Als Sockel
für die Figuren wurden nun alte profilierte Balken verwendet.

Auf dem erhaltenen romanischen Steinaltar steht jetzt eine gotische Pietä,
und an der Südwand ist eine sehr schöne spätgotische Kreuzigungsgruppe angebracht
. Der Raum erhielt ein schlichtes Gestühl, der Eingang an der Nordseite
wurde vergrößert und mit einer Natursteinumrahmung versehen.

Ehem. Klosterkirche Stetten bei Hechingen

Die Kirche des ehemaligen Dominikanerinnenklosters in Stetten bei Hechingen
, eine Stiftung des Grafen Friedrich des Erlauchten von Zollern, die um das
Jahr 1280 erbaut wurde, ist der einzige größere frühgotische Bau in Hohen-
zollern. Der einschiffige Raum ist mit Kreuzgewölben versehen und hat sehr
edle Verhältnisse. Um das Jahr 1740 wurde die Kirche in gleicher Höhe und
Breite nach Westen verlängert und erhielt eine flache Decke mit Stuckprofilen.
In den letzten Jahren zeigten sich bedenkliche Risse in der Gewölbezone, die
auf ein Ausweichen der Außenmauern zurückzuführen waren. Dieser gefährliche
Zustand mußte beseitigt werden. Unter der Leitung des Fürstlich Hohenzolleri-
schen Bauamtes wurde die Gefahr durch Einziehen von Verankerungen oberhalb
des Gewölbes und durch Ergänzungen im Dachstuhl gebannt. Die Risse wurden
durch Torkretierung ausgefüllt. Da die Arbeiten die Erstellung eines Innengerüstes
ohnehin notwendig machten, so wurde auch die schon lange wünschenswerte
Neuaustönung des Raumes vorgenommen. Bisher waren die Gewölberippen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0206