Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0207
Denkmalpflege in Hohenzollern von 1959 bis 196.^

185

des frühgotischen Teiles und die Stuckprofile des Barockteiles einheitlich mit
einem häßlichen Gelb gestrichen. Jetzt erhielten die Gewölberippen eine graue
Färbung, während die Stuckprofile weiß gestrichen wurden. Die Wände, die Gewölbeklappen
, und die Decke des Barockteiles wurden mit einem nach Grau gebrochenen
Weiß getönt. Die steinernen Umrahmungen der spitzbogigen Fenster
konnten im Naturton gelassen werden. Sie tragen zahlreiche Steinmetzzeichen.
Die Ausstattungsstücke der Barockzeit, vor allem der Hochaltar, die Kanzel, die
Orgel und die Emporenbrüstungen waren im 19. Jahrhundert durch einen Ölfarbenanstrich
in ihrer ursprünglichen Farbigkeit entstellt worden. Der Sigmaringer
Kirchenmaler und Restaurator Wolfgang Lorch hat zusammen mit seinem
Vetter Josef Lorch aus Füssen die Übermalungen abgenommen und die prächtigen
Marmorierungen und Vergoldungen wiederhergestellt. Die hellen Fenster mit
ihrer rautenförmigen Verbleiung mit weißem Antikglas sind zum großen Teil
erneuert worden. Die drei Chorfenster, ein dreiteiliges Bibelfenster, ein zweiteiliges
Kreuzigungsfenster und ein zweiteiliges Ornamentfenster, die zu den bedeutendsten
hochgotischen Fensterzyklen in Süddeutschland gehören, waren im Jahre
1825 zum großen Teil in die Fensteröffnungen der Michaelskapelle der Burg
Hohenzollern eingesetzt worden, wobei sie sich arge Zerstückelungen gefallen
lassen mußten. (Sie sind inzwischen sinnvoller über die vorhandenen Öffnungen
verteilt worden, nachdem sie während des zweiten Weltkrieges aus Luftschutzgründen
ausgebaut worden waren.) In Stetten blieb nur die Verglasung des
Maßwerkes des mittleren Fensters erhalten. Diese ist stilgemäß ergänzt worden.

Pfarrkirche St. Martin in Trochtelfingen

Ihr heutiger Zustand ist im wesentlichen das Ergebnis von vier Bauperioden. Abb. 1
Von der ältesten steht noch der quadratische Schaft des Turmes, der nach der
Beschaffenheit des Mauerwerkes zu urteilen, im 12. Jahrhundert entstanden sein
dürfte. Nach dem Stadtbrand von 1320 ist der heute noch bestehende Chorraum
erbaut worden, dessen Nordwand um 1,20 m über die Südwand des
Turmes herausgerückt ist. Der plattgeschlossene Chorraum ist mit zwei Kreuzgewölben
versehen, die kräftige Profile zeigen und deren ursprüngliche Bemalung
im Jahre 1931 freigelegt wurde. 1451 ließ Graf Eberhard von Werdenberg ein
neues großes rechteckiges Langhaus mit Maßwerkfenstern errichten, das mit
einer hölzernen mehrfach gebrochenen Decke überdeckt war. Die Mittelachse dieses
Langhauses ist etwa 1 m südlich gegen die Mittelachse des Chorraumes
verschoben. Der Turm wurde damals um ein Glockengeschoß mit Maßwerkfenstern
erhöht und erhielt ein steiles Satteldach. Die Einhüftigkeit des Kirchengrundrisses
mag ein Grund dafür gewesen sein, daß man im Jahre 1823 gegenüber
der Südwand des Turmes eine zweite Sakristei mit einer darüberliegenden oben
geöffneten Paramentenkammer einbaute. So ergab sich auf gleicher Höhe Platz
für zwei Nebenaltäre. Der Raum zwischen der Nordwand der neuen Sakristei
und der Südwand des Turmes wurde mit einer Halbkreistonne überdeckt, und
über dem gotischen Chorbogen schuf der Maler Sebastian Dürr aus Überlingen
ein Wandgemälde mit einer Darstellung des heiligen Martin, wie er den Mantel
teilt. Bei dieser Gelegenheit wurde die gebrochene Holztonne durch eine verputzte
hölzerne Flachbogentonne ersetzt. 1880 erhielt die Kirche drei neugotische

xv


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0207