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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0237
Denkmalpflege in Hohenzollern von 1959 bis 1965

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Freitreppe angeordnet war. Dieser Schönheitsfehler wurde nach dem Vorschlag
des Landeskonservators durch das Fürstliche Hohenzollerische Hofbauamt dadurch
beseitigt, daß der Fußboden der offenen Vorhalle auf die gleiche Höhe
mit dem Erdgeschoßfußboden gebracht und vor ihr die Freitreppe angelegt
wurde. 1964 wurde der Außenputz teilweise erneuert und die ganze Außenfront
mit einem Neuanstrich versehen.

Burg Hohenzollern

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, erbaut um 1900 von dem
bekannten Architekten Schwechten, ein Wahrzeichen des neuen Charlottenburg,
am Scheitelpunkt der Tauentzienstraße und des Kurfürstendamms, ist im zweiten
Weltkrieg zum größten Teil zerstört worden. Das große zweiflügelige Abb
Bronzetor (St. Michaelstor) in reichen neuromanischen Formen, wurde dem
Prinzen Louis Ferdinand, der, wie schon vorher erwähnt, dem Gemeindekirchenrat
der Kaiser Wilhelmgedächtniskirche angehört, für die Burg Hohenzollern
zur Verfügung gestellt. Es hat nach sorgfältiger Instandsetzung durch die Metallwerkstätte
Riegerhaus in Mühlhofen bei Oberuhldingen am Bodensee am Eingang
zu den Bastionen neben der Grabstätte der kaiserlichen Familie einen
würdigen Platz gefunden. Zufällig paßten die Maße der dort vorhandenen
Portalöffnung genau. Da das Portal meistens geschlossen ist, wurde neben ihm
ein Durchgang für Fußgänger geschaffen.

In der Ruhmeshalle des Berliner Zeughauses standen früher acht branden- Abb
burgisch-preußische Herrschergestalten, vom Großen Kurfürsten bis zu Kaiser
Wilhelm I. in Bronze. Sie wurden in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts
in einem dekorativen Naturalismus geschaffen, für den man damals in der
italienischen Renaissance die gültigen Vorbilder erblickte. Die Bildhauer, fast
durchweg um 1840 geboren (Ludwig Brunow, Erdmann Encke, Karl Hilgers, Emil
Hundrieser, Karl Schuler und Rudolf Siemering) gehören zu der großen Menge
tüchtiger, heute z. T. kaum noch bekannter Künstler, die den ungeheuren Bedarf
an Denkmälern, der die zweite Hälfte des Jahrhunderts kennzeichnet, zu befriedigen
hatten. Encke, einer der konservativsten unter der zweiten Generation
der Rauchschule, hat u. a. die ruhenden Gestalten Kaiser Wilhelms I. und der
Kaiserin Augusta im Mausoleum zu Charlottenburg geschaffen. Hundrieser ist
der Schöpfer der Denkmäler auf dem Kyffhäuser und am Deutschen Eck bei
Koblenz. Die 3 m hohen Figuren kamen als Leihgabe der Nationalgalerie auf die
Burg. Sie wurden in Höhe der Bastionen vor den Mauern des Hochschlosses
auf sandsteinernen Sockeln nach dem Entwurf des Landeskonservators aufgestellt
und so verteilt, daß vor dem ehemaligen Wehrbau nach Norden zu der
Große Kurfürst, König Friedrich I. und König Friedrich Wilhelm I., unter dem
Grafensaal Friedrich der Große und Friedrich Wilhelm II. und an der Südseite
zwischen Markgrafen- und Michaelsturm Friedrich Wilhelm III. mit seinen beiden
Söhnen, Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. ihren Platz fanden.

Eine große, die Denkmalpflege mindestens zum Teil berührende Arbeit war
der Umbau des Erdgeschosses und des Kellergeschosses des früheren Wehrhauses
nach den Entwürfen des Fürstlich Hohenzollerischen Hofbauamtes und unter der
örtlichen Bauleitung des Architekten Eugen Weber, Hechingen. Es wurden end-


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