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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0285
Reutlinger Asylanten aus Hohenzollern

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Bisingen, der andere sonst in einem hohenzollerisdien Flecken einquartiert seien,
ihren Kameraden Nikiaus Vollmar im Lammwirtshaus zu Hechingen angegriffen
und fast zu Tode geschlagen hätten, worauf man ihn in Hans Michel Herbsten,
des Barbieres Haus, verbunden. Sie seien den 2 zum Oberen Tor hinaus gefolgt
und bei Zohrhansen Scheuer sie getroffen. Es gab Streit: einer sei tot durch einen
Stich in die Brust, der andere verwundet (ausführliche Schilderung). Beide bitte»
um Asyl.

88) 1681 Juli 15. und 25.: Es bitten um Asyl in Reutlingen: Hans Räflen,
Burger zu Frohnstetten, einem kathol. Flecken Buchauer Amts, und berichtet:
Er habe Streit bekommen wegen seiner Frau Agnes mit deren Bruder Hans
Dreher, Schultheißen Sohn, und ihm einen Schlag mit einer Kanne auf den Kopf
gegeben, daß er starb. Sei darauf durch das Dach entflohen und bitte um Aufnahme
in die „Freiheit".

89) 1682 April 27. bis Mai 7.: Martin Hipp von Salmendingen bittet um
Asyl. War letzten Montag mit Martin Aederlin und Christ Straubinger beim
Kegeln und nachher in des Aederlins Wirtshaus, wo sie mit Adam Stopper und
dessen Bruder Georg Wein tranken. (Nebenher erfährt man, daß Hipps Schwager
, Johann Straubinger, Pfarrer zu Altheim bei Riedlingen ist.) Es gab einen
Streit wegen einer Erbschaft. Stopper Adam schlägt ihn im Gesicht blutig. Hipp
holt sein geladenes Pirschröhrlein nachts V22 Uhr. Stopper geht mit der Heugabel
auf ihn los und drängt ihn bis an die Wand. Da drückt er ab und von
einem Kügelein in Erbsengröße getroffen sinkt der Stopper sterbend mit den
Worten zu Boden: „O Jesus, ich bin des Todes!"

90) 1708 Juli 31.: Johann Hammer von Grosselfingen war letzten Samstag
mit anderen im Pirschstreit gegen die Herrschaft Zollern und militärischer Exekution
von daheim vertrieben in Geislingen zusammengekommen. Während des
Gesprächs habe er gesagt: Es sei besser sich mit einem Gewehr, als mit einem
Stecken zu wehren, und dabei an seiner Flinte herumgemacht. Die ging unversehens
los, der Schuß traf seinen Mitbürger Hans Sickinger in den Leib, daß er
starb. Bittet um Asyl.

91) 1710 Febr. 28.: Des Georg Schanzen Schneiders Sohn zu Melchingen,
namens Hans Jakob Schanz, bekam am 25. Februar in Killer Streit mit Hans
Gg. Starkenmayers Weib, die mit ihm verwandt, da sie mit Soldaten leichtsinnig
umging. Das Weib fiel ihm in die Haare, er wehrte sich mit dem Messer,
das zum Tabakschneiden bereit lag. Sie stirbt. Er bittet um Asyl.

92) 1710 Okt. 11.: Melchior Beck des Georgs Sohn von Bärental (Zollern),
Weber hat vor 5 Wochen (Sonntag den 7. Sept.) mit seinem Bruder Georg Beck
auf der Hammerschmitte, 1 Stunde von Bärental, und dessen Kameraden Melchior
Beck getrunken. Es gab Händel wegen einer Tabakspfeife, die er seinem
Bruder aus der Hand nahm, da dieser früher niemals „Tabak getrunken", dabei
stieß er unversehens dem Kameraden Hans Jerg Schneider ein in der Hand gehaltenes
Käsemesser in die Rippen. Bittet um Asyl. (4. Band 1713 ff.)

93) 1718 März 22.: Korporal Johann Roth vom kaiserlichen Eckisches Regt.,
bekam gestern zwischen Stetten und Melchingen mit 3 Rekruten Händel. Bauern
liefen von den Feldern dazu mit ihren Stöcken. Er schoß einen, der ihm zu
nahe gekommen, versehentlich nieder, der stirbt. Er hatte gemeint, die Flinte
sei nicht gespannt.

94) 1745 Okt. 22.: Joseph Schmidt von Hippetsweiler und Joachim Stroppel


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