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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0286
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Kraus

von Sigmaringen, beide Musquetiere im hochfürstl. würrtbg. Kreis-Inft. Regt,
des Herren Major von Hundelshausen Kompanie, haben am 21. September
einen namentlich nicht bekannten Beisitzer in Heilbronn auf Posten mit Bajonets
gehauen, daß er letzten Dienstag starb. Bitten um Asyl.
(5. Band 1752—1785)

95) 1762 April 19.: Der Leineweber Antoni Laib von Steinhofen (Zollern)
bittet um Asyl wegen Totschlags an Josef N. Rotgerber zu Hechingen, den er
so unglücklich im Wirtshaus Friedrichsstraße am Osterdienstag geschlagen, daß
er drei Tage drauf gestorben (ausführlich geschildert).

96) 1775 Okt. 21: Joseph Lorch, ein von Hechingen gebürtiger Schäfer, hat
seinen Schwähervater Simon Großmann, Schäfer des Klosters Roth, auf der
Weide so geschlagen, daß er starb. Bittet um Asyl.

97) 1776 März 2.: August Kleinmann, Johann Kleinmann, Johann Daicker,
Anton Klotz und Anton Daicker, alle ledige Bauernknechte von Sickingen (Zollern
) bekamen Händel wegen des Klotzen Tochter mit dem Anton Schneider
von Stein und schlugen ihn, daß er am 1. März verschied (ausführlich).

98) 1784 Aug. 23.: Matthias Hummel von Steinhilben (Fürstenberg.) entzweite
sich mit seiner Hausfrau Katharina geb. Hemin am letzten Sonntag, daß
sie gestern Mittag starb. Bittet um Asyl (ausführlich).

Anhang

Als Einzelschicksal sei das dieses Klaus Kraus (Nr. 62) etwas beleuchtet. Über
ihn liegen in den Sigmaringer Archiven einige Spezialangaben vor. Ein Verzeichnis
der zollerischen Leibeigenen vom Jahre 1549 (Dom. Arch. R 103, Nr. 9)
zählt unter den Ringinger Ausleuten auf: Anna, zu Stetten unter Heistein, Hausfrau
des Hans Krus und ihre noch ledigen Kinder Johanns, Sigmund (obiger
Asylant Nr. 29. Er war 1567 tot. Seine Pfleger Hans Schwenk und Martin
Eberle zahlten für ihn 4 Gulden Hauptfall.) Nikiaus und Maria. (Diese ist 1567
tot: IV2 Gulden Hauptfall.) Ferner Agnes Krus, Annas Tochter, Hausfrau des
Müllers Hans Kimmich, und (6.) Jerg Krus, ebenfalls Annas Sohn, der 1567 tot
ist, mit 2 Gulden Hauptfall. Der Vater Hans Krus, wohl Sohn des 1491 zu
Stetten genannten Jerg Krus, ist 1527—69 Heiligenpfleger zu Stetten und teilweise
als Vogt daselbst und zu Hörschwag nachzuweisen. Der genannte Sohn
Klaus Krus wohnt 1564 zu Höschwag, wo er mit Otilia Dietmaierin, Gallis
Tochter, einen zollerischen Lehenhof erheiratet gehabt. Von 1575 bis 1581 ist
Klaus zollerischer Vogt, d. h. Ortsvorsteher (Schultheiß) zu Hörschwag. Er war
zollerisch und fürstenbergisch leibeigen, da ja Stetten und Höschwag bis 1584
unter die Herrschaften Zollern und Fürstenberg geteilt waren. Seine Frau Otilia
mit den 5 Kindern Hans, Klaus, Martin, Anna und Maria, gehörten nach einer
Nachricht von 1582 einem Herrn von Speth, nach anderer Angabe aber Württemberg
; doch hat seit 40 Jahren sich niemand um Otilia und ihre Kinder bzw.
Leibeigenschaft gekümmert. Am 5. März 1580 melden die Akten: „Der zollerische
Vogt Klaus Kraus zu Hörschwag und Jakob Mundinger von Stetten haben mit
dem Trochtelfinger Stadtmüller Jörg Kiferlin zu Stetten im Wirthaus gehändelt
und ihm eine Kanten (Kanne) an den Kopf geworfen; ersterer aber wollte sich
nicht vor dem fürstenbergischen Gericht zu Stetten stellen. Ermelter Vogt und


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