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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0327
Besprechungen

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Es mag sinnvoll sein, an dieser Stelle im Vergleich mit Haberkern-Wallach
auf einige weitere historische Wörterbücher hinzuweisen.

Als frühestes (früher als Haberkern-Wallachs „erster Versuch") wäre zu
nennen:

Eduard Brinckmaier: Glossarium diplomaticum ..., 2 Bde, fotomechanischer
Nachdruck der Ausgabe 1856—63. Aalen 1961.

Aus urkundlichen, aktenmäßigen und inschriftlichen Quellen hat der Verfasser
in langjähriger Akribie lateinische und deutsche Wörter und Formeln des
deutschen Mittelalters zusammengetragen und sachlich erklärt. Die Worterklärungen
versuchen auch die allmächlichen Bedeutungsveränderungen zu erfassen,
und für alles sind Belegstellen aus den Quellen angegeben. Die Zahl der Stichwörter
übertrifft die des Haberkern-Wallach.

Mit der Einschränkung, daß das Werk eben nur den Forschungsstand um
1850 ereicht, und der aus der Anlage bedingten Beschränkung auf das deutsche
Mittelalter, kann dieses Buch dem Forscher — auch bei dem Aktenstudium der
Frühneuzeit — sehr dienlich sein. Dem Gesagten entsprechend aber ist es mehr
für Spezialforschungen und weniger für die allgemeine Information geeignet.
Außerdem kostet es wesentlich mehr als der Haberkern-Wallach.

Als „Wörterbuch zur Geschichte. Begriffe und Fachausdrücke, Herausgegeben
von Erich Beyer. Stuttgart (i960)" ist in Kröners Taschenausgabe (Band 289) ein
handliches Buch erschienen, das als knappe Einführung in die Fachsprache des
Historikers dienen will, mit dem Ziel einer raschen und umfassenden Orientierung
propädeutischen Charakters. Es bevorzugt den europäischen Geschichtsraum
, ohne indes grundsätzlich irgend welche Räume oder Zeiten der Weltgeschichte
auszuschließen. Der Schwerpunkt liegt auf der Worterklärung der
circa 5 500 Stichwörter (Herkunft, erstes Auftreten, Begriffsgeschichte, Bedeutungswandel
), die Sacherklärung steht zurück. Literaturangaben bei den einzelnen
Artikeln geben Anregungen zur näheren Information, Angaben über literarische
Hilfsmittel sind gesondert aufgeführt.

Im Vorwort des Haberkern-Wallach wird darauf hingewiesen, daß das „Wörterbuch
zur Geschichte", soweit es dieselben Stichwörter bringt wie Haberkern-
Wallach, dessen 1. Auflage ausschreibt. Doch enthält es auch viele Stichwörter,
die nicht bei Haberkern-Wallach zu finden sind, vor allem historische Begriffe
nicht speziell rechtlichen Inhalts.

Positiv empfunden werden die (wenn auch kurzen) Etymologien und Literaturangaben
, doch ist das Werk mehr zur Einführung in die Beschäftigung mit
der Geschichte denn als Wörterbuch für den Historiker geeignet. Es hat zu wenig
Stichwörter, bringt zu wenig Synonyme, zu wenig Ausdrücke aus dem Umkreis
eines Begriffs. Das Anführen von Beispielen veranschaulicht zwar, doch besteht
die Gefahr der Einengung der Erklärung auf einen überbetonten Spezialfall.
(Vgl. Artikel „Agent" in beiden Wörterbüchern.) Als Nachschlagewerk kann das
„Wörterbuch zur Geschichte" mit Haberkern-Wallach nicht verglichen werden.

Begriffe der historischen Hilfswissenschaften, die bei Haberkern-Wallach nur
am Rande berührt werden, bilden den Inhalt des „Clavis Mediaevalis, Kleines
Wörterbuch der Mittelalterforschung. In Gemeinschaft mit Renate Klauser herausgegeben
von Otto Meyer. Wiesbaden 1962."

Räumlich beschränkt auf einen Kleinoktavband mit stark 300 Seiten und
weniger als 1 000 Stichwörtern, stellt es quellenkundliche Begriffe in den Mit-

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