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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0338
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Neues Schrifttum

van den Bergh in Antwerpen, die zu den schönsten Darstellungen dieses Motivs
gezählt werden kann und zu einem anschaulichen Beispiel mittelalterlicher Mystik
in den Frauenklöstern gehört.

Durch kollegiale Hinweise wurde der Verfasser auf weitere Darstellungen
in Spanien und England aufmerksam gemacht, die er demnächst in der Zeitschrift
für Kunstgeschichte, 27 (1964) veröffentlichen wird.

Hans Haug hat dem „Meister der Lauterbacher Altarflügel", die durch die
Jagd der Kunstverlage nach Farbfotokarten in den letzten Jahren der Öffentlichkeit
bekannt geworden und mit dem Namen „Grünwald" beschriftet sind,
eine kunsthistorische Untersuchung gewidmet. Diese Zuschreibung wurde schon
1930/31 von Hans Heid versucht, während H. Curjel 1923 Straßburger Werkstatt
mit Hans Baidung als Lehrling angenommen hatte. Beiden Zuschreibungen
geht Hans Haug durch eine genaue Entstehungsgeschichte und Beschreibung
überzeugend zu Leibe. Stifter der Kirche war, mit Unterstützung des Straßburger
Bischofs Albrecht von Wittelsbach, der Prämonstratenser-Propst Andreas Rohart
von Neuenstein aus dem Kloster Allerheiligen in der Ortenau. Während die
übrigen Meister der gut erhaltenen Kirche, der Baumeister, der Glasmaler bekannt
sind, bleibt der Maler des Hochaltars und der Seitenaltäre unbekannt.
Daß er aus Straßburg stammt, kann mit großer Wahrscheinlichkeit, wegen der
Ähnlichkeit mit dem Straßburger Müllenheim-Altar, angenommen werden. Dem
gleichen Meister schreibt Haug auch den Notburga-Altar von Hochhausen zu.
Die Vergleiche zwischen dem Müllenheimer und Lautenbacher Altar sind wegen
der ins Auge springenden Ähnlichkeit der Menschentypen und Stellungen, wie
die gespreizte Beinstellung, ausreichende Beweise, den gleichen Meister anzunehmen
. Der Kopf eines bärtigen Mannes, der im Profil auf der Müllenheimer
Kreuzigung und auf der Lautenbacher Geburt Christi erscheint, könnte ein
Selbstbildnis des Meisters sein. Ebenso gleichartig ist die Landschaft beider
Altäre. Tracht und Locken finden sich ebenfalls in verwandten Formen. Die
Müllenheimer Tafel ist 1514 datiert, und nach einem Manuskript von P. Hardt
soll bis ins 18. Jahrhundert der linke Seitenaltar von Lauterbach, durch ein
Täfelchen neben dem Stifter, 1523 datiert gewesen sein. Diese Jahreszahlen
würden den Terminus post und ante für den Lauterbacher Hochaltar abgeben.
Baidung und Grünewald malten als fertige Meister den Isenheimer und Freiburger
Hochaltar 1512—1515 bzw. 1513—1517 und können damit ausgeschaltet
werden. Gegenüber diesen Meisterwerken erscheint der Lautenbacher Hochaltar
bieder und noch zaghaft sich von der Gotik zum neuen Stil der Renaissance
tastend. Die Lösung der Meisterfrage läßt H. Haug offen und nennt sie „bis
auf weiteres unmöglich".

Die Darstellung der „Maria im Ährenkleid" untersucht in seiner ikonographi-
schen Deutung Albert Walzer. Er bringt eine kurze Zusammenstellung der
schwäbischen Ährenkleidmarien in Mergentheimer Privatbesitz, in der Kilianskirche
in Heilbronn, in Schloß Schleißheim und in Stuttgart. Eine völlig neue
Form des Bildmotivs hat Walzer in dem Votivstein in Mariatal bei Weißenau
und in dem Tonfigürchen im Ottobeurener Klostermuseum entdeckt. Diese Darstellungen
gehören aber wegen der Strahlen am Halsausschnitt sicher zu diesem


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