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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0350
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Neues Schrifttum

Haigerloch. Herausgegeben von Hermann Zöhrlaut und Marquard Guide.
Haigerloch: St. Elser 1965. 104 Seiten und 84 Fotos. Gzl.

Neben dem lebendigen und stets wechselnden Bild des Fernsehens und Kinos,
das den Menschen heute erfaßt, sollte die stille Betrachtung des künstlerischen
Bildes, das bleibende Eindrücke vermittelt, nicht vernachlässigt werden. Dies ist
in unserer Zeit durch meisterliche Fotografien und gute farbige Reproduktionen
möglich. Die immer gültigen und ästhetischen Werte müssen der hektischen Flucht
der Bilder entgegenwirken.

Dieser hohen Aufgabe dient der Bildband „Haigerloch", den H. Zöhrlaut
und M. Guide in Haigerloch herausgaben und gestalteten. Bevor wir auf das
Werk eingehen, dürfen wir dem Mäzen H. Zöhrlaut, dem Besitzer der Haigerlocher
Schloßbrauerei und dem Initiator, Dekan und Geistlichen Rat M. Guide,
herzlichst danken. Seit vielen Jahren bemüht sich M. Guide, die von ihm durch
fachgerechte Restaurierung in ihrem ursprünglichen Glanz wiederhergestellten
Kunstschätze der Kirchen Haigerlochs, den Besuchern durch gute Kunstführer
zu erschließen. Schon 1958, nach Abschluß der Renovationen, erschien ein kleines
Gedenkblatt. 1964 brachte M. Guide einen wesentlich verbesserten Führer in
größerem Format mit erweitertem Text und guten Fotos heraus. Die kostbare
und reife Frucht dieser jahrelangen und mit Begeisterung durchgeführten Arbeit
liegt nun vor.

Den Text besorgte Alfons Kreher, der sich, wie zitiert, auf das umfassende
Werk von F. X. Hodler, Geschichte des Oberamts Haigerlochs, 1928, stützt.
Kreher hat sich in bescheidener Weise auf eine kurze Zusammenfassung als Erläuterung
der Bilder beschränkt. Das Wichtigste, Entstehungszeiten, Bauherrn
und Künstler sind übersichtlich angegeben. Die Begeisterung für die Schönheit
Haigerlochs hat im Text zu poesievollen Ausführungen verleitet.

Der Anschluß der Stadt an die industrielle Entwicklung der Gegenwart hätte
nicht so herausgestellt werden sollen, da er mit den alten Schätzen, denen das
Buch dienen will, nichts zu tun hat. Die beiden Fotos von den modernen Bauten
wirken störend.

Der einmalige Reiz und der künstlerische Wert des Buches liegt in seinen
guten Aufnahmen. Bei den Ansichten von den Hauptblickpunkten aus, dem Römerturm
und dem Kapf, zur Zeit der Fliederblüte und im tiefverschneiten Winter
, drängen sich Vergleiche mit alten Gemälden auf. Hervorzuheben sind die
über zwei Seiten sich erstreckenden Gesamtansichten. Wer sich die Muse nimmt,
diese Aufnahmen intensiv zu betrachten, erlebt eine wahre Freude. Malerische
Turmkomplexe mit welschen Hauben aus dem alten Schloßhof wechseln mit
Wiedergaben vom Schloß und der Schloßkirche mit ihrer besonderen Lage am
Berghang.

Die barocken Innenräume, teils in hervorragenden Farbfotos und gegenübergestellten
schwarz-weißen Ansichten, bieten gute Vergleiche für Raumdimensionen
und Impressionen von großer Schönheit. Die Einzelaufnahmen von Figuren
, besonders die aus dem Renaissancehochhalter der Schloßkirche, konnten
nur während der Restaurierung gemacht werden. Die gewaltige Bewegung von
Gott Vater und Sohn aus der Dreifaltigkeitsgruppe wird erst durch die Einzelaufnahmen
sichtbar. Was hier M. Guide durch die besten Fotografen unseres
Landes aus Haigerloch, Reutlingen, Tübingen, Stuttgart und dem Bildarchiv


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