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Vereinsmitteilungen

Erstes Ziel der Fahrt war die von der wohlerhaltenen Sdiattenburg überragte
Stadt Feldkirdi. Die Teihnehmer sahen das Jesuitenkolleg Stella Matuina, den
Felsendurchbruch der III, die malerischen Laubengänge des Marktes und die
spätgotische Stadtpfarrkirche. Besondere Aufmerksamkeit galt der Seitenkapelle
des Kapuzinerklosters, in der zahlreiche Erinnerungsstücke aus dem Leben des
hl. Fidelis von Sigmaringen verwahrt werden.

Die Fahrt führte weiter ins Fürstentum Lichtenstein mit seiner Hauptstadt
Vaduz, in deren Zentrum sich die Hohenzollern kurz umsahen. Zusehens besserte
sich das Wetter, das zuerst unfreundlich und regnerisch gewesen war. Als
der Omnibus die Paßhöhe des in früheren Jahrhunderten oft umkämpften Luzi-
steigs erreichte und durch das von Weinbergen umgebene Städtchen Maienfeld
wieder hinab ins Rheintal fuhr, grüßte Graubünden mit strahlender Sonne.

In der Kantonshauptstadt Chur galt der erste Besuch der in der bischöflichen
Oberstadt gelegenen Kathedrale, ihrem großartigen, von Jakob Ruß aus Ravensburg
geschnitzten spätgotischen Hochaltar, der Krypta, der Schatzkammer mit
ihren romanischen und gotischen Reliquiaren und auch dem Grabmal des grau-
bündener Volkshelden Jürg Jenatsch, dessen abenteuerlichem Leben Conrad Ferdinand
Meyer eines seiner bekanntesten Werke gewidmet hat. In der benachbarten
St. Luziuskirche, die dem gleichen Patron wie die St. Lutzenkirche in Hechingen
geweiht ist und heute dem Priesterseminar als Kirche dient, wurde neben der
spätromanischen Choranlage vor allem die karolingische Ringkrypta gezeigt. Ein
Stadtrundgang am Spätnachmittag machte mit den wichtigsten Bauten der Altstadt
vertraut, mit der spätgotischen Martinskirche, dem ebenfalls spätgotischen
Rathaus mit seiner mehrschiffigen gewölbten Markthalle im Erdgeschoß sowie
dem Regierungsgebäude des Kantons, einem barocken Palast der Familie Salis.

Ein Abstecher am Sonntag vormittag führte zum Zusammenfluß von Vorder-
und Hinterrhein in Reichenau und weiter in die Herrschaft Rhäzüns, die 1462
bis 1497 den Grafen von Hohenzollern gehört hatte und von ihnen 1497 gegen
die Herrschaft Haigerloch eingetauscht worden war. Von einer günstig gelegenen
Stelle aus erklärte Dr. Natale die strategisch wichtige Lage des Schlosses Rhäzüns
. Starke Beachtung fand die alte, einsam auf einem bewaldeten Hügel gelegene
St. Georgskapelle, einst kirchlicher Mittelpunkt dieses Gebietes, mit ihren
fast vollständig erhaltenen Wandmalereien des 14. Jahrhunderts. In Chur war
Gelegenheit zum Besuch des Gottesdienstes in der Kathedrale oder des Rhätischen
Museums.

Nach dem Mittagessen setzten Sigmaringer und Hechinger die Fahrt im
Rheintal auf der neuausgebauten Nationalstraße N 13 über Sargans nach Werdenberg
fort, nach dem sich im Spätmittelalter Grafenfamilien nannten, deren
eine Linie, Werdenberg-Heiligenberg, in der hohenzollerischen Landesgeschichte
eine wichtige Rolle spielte. Durch die Gassen der entzückenden, malerisch an
einem See gelegenen Miniaturstadt Werdenberg (35 Häuser, 280 Einwohner)
führte der Weg hinauf ins hochgelegene Schloß. Nach der Führung bestiegen
zahlreiche Fahrtteilnehmer den hohen Bergfried, was bei der herrschenden klaren
Sicht besonders lohnend war. Ein Erlebnis war auch die Weiterfahrt durch das
Toggenburger Land zwischen Säntis und Churfirsten hinunter ins Tal der Thür,
wobei auch Wildhaus berührt wurde, der Geburtsort des schweizerischen Reformators
Ulrich Zwingli.


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