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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0059
Burg Hohenzollern

A Preußische Truppen auf der Burg

vor ihrer endgültigen Belegung ab 1. September 1856

Bevor endgültig eine Besatzung auf die Burg gelegt werden konnte, waren bereits
zweimal preußische Einheiten auf dem Zollern. Nach der Niederwerfung des
Aufstandes in Baden 1849 blieben preußische Truppen bis zur Wiederherstellung
geordneter Zustände im Lande. Während dieser Zeit rückte unter Führung des
Obersten v. Kusserow, Kommandeurs des 26. Infanterie-Regiments!, ein Detache-
ment, bestehend aus dem I. und dem Füsilier-Bataillon dieses Regiments sowie der
3. und 4. Eskadron des 8. Ulanen-Regimentss unter Major v. Zychlinski und der
1. halben 6pfündigen Fußbatterie Nr. 374 unter Hauptmann Lengsfeld, in die Fürstentümer
Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen ein. Das Deta-
chement marschierte am 29. Juli 1849 von Waldshut aus die Wutach aufwärts über
Engen, Stockach nach Sigmaringen, wo es am 3. August eintraf. Von dort ging es
weiter nach Haigerloch und Hechingen, das am 6. August erreicht wurde. Der
Hohenzollern wurde jubelnd begrüßt. Die Geschütze wurden mit großer Mühe auf
der schlecht befahrbaren Straße - der Wiederaufbau der Burg und der Ausbau der
Straße hatten noch nicht begonnen - hinaufgeschafft. Donnernd rollte der Salut
weit hinaus ins schwäbische Land, während der preußische Adler über der Stammburg
der preußischen Könige wehte. Als erste preußische Kavallerie ritt die 4. Eskadron
des 8. Ulanen-Regiments unter ihrem Chef Rittmeister v. Othegraven auf die
Burgs. Nach wenigen Tagen der Rast in Hechingen rückte ein größerer Teil des
Detachements in andere Quartiere ab, blieb aber mit der Masse in den Hohenzol-
lernschen Fürstentümern. Es traten häufig Quartierwechsel ein und zuletzt auch ein
Wechsel der Truppenteile. So lagen in Hechingen vom 11. Oktober bis 5. November
1850 die 9. Kompanie des 27. Infanterie-Regiments * unter ihrem Chef Hauptmann
Helmuth und die 4. Eskadron, Chef Rittmeister v. d. Lancken, des 7. Ulanen
-Regiments 7/8. Spannungen zwischen Hessen und Preußen, die sich wegen des
kurhessischen Verfassungskonfliktes ergeben hatten, waren die Veranlassung für das
plötzliche Abrücken der preußischen Truppen aus Hechingen am 5. November
1850*.

2 1914: Infanterie-Regt. Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (1. Magdcburgisches) Nr. 26, Magdeburg.
' 1914: Ulanen-Regiment Graf zu Dohna (Ostpreußisches) Nr. 8, Gumbinnen und Stallupönen.

4 Kriegsformation der 8. Artillerie-Brigade, aus der lt. Allerhöchster Cabinets-Ordre v. 19. 3. 1850
das 8. Artillerie-Regiment entstand. 1914: Feldartillerie-Regiment von Holtzendorff (1. Rheinisches
) Nr. 8, Saarbrücken (Saarlouis).

5 v. Stuckradt, Geschichte des 1. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 26, 1. Teil, Berlin 1888,
S. 242; v. Förster, Geschichte des Königlich Preußischen Ulanen-Regiments Graf zu Dohna (Ost-
preußisches) Nr. 8 von 1815 bis 1890, Berlin 1890, S. 200, und Eltester/Schlee, Geschidite der
Rheinischen Feldartillerie bis zu ihrer Teilung in vier Regimenter 1. Okt. 1899, Berlin 1910, S. 97.

• 1914: Infanterie-Regiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgisches) Nr. 27,
Halberstadt.

7 1914: Ulanen-Regiment Großherzog Friedrich von Baden (Rheinisches) Nr. 7, Saarbrücken.

8 StaHe, Reg. 24, Nr. 343, Einquartierung 6. 8. 1849 - 4. 11. 1850.

• Verordnungs- und Anzeigeblatt der Königlich Preußischen Regierung zu Hechingen (abgekürzt:
Verordn. u. Anzeigebl. Reg.), Hechingen 1850, Nr. 60 v. 6. 11. 1850, S. 259, u. Nr. 66 v.
27. 11. 1850, S. 284; v. Ehrenberg, a. a. O., S. 269.

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