Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0071
Burg Hohenzollern

Bald darauf wurde zwischen Württemberg und Preußen eine Etappen-Convention
vom 29. September/4. November 1856 abgeschlossen, durch welche der Durchmarsch
durch württembergisches Gebiet nach Hohenzollern von Stuttgart über
Reutlingen, Gomaringen nach Hechingen, sowie die Benutzung der Eisenbahn zunächst
bis Stuttgart, später bis Reutlingen, und umgekehrt genehmigt wurde **.

Dadurch verkürzte sich der Marsch der nach einem Jahr ablösenden 2. Kompanie
der Garde-Schützen unter ihrem Kompaniechef Hauptmann v. Calbo auf
fünf Tage. Für sie sollte folgende Marschübersicht gelten:

12. 10. 1857 von Berlin bis Erfurt per Eisenbahn,

13. 10.1857 von Erfurt bis Frankfurt a. M. per Eisenbahn,

14.10.1857 von Frankfurt a. M. bis Stuttgart per Eisenbahn und Marsch nach
Echterdingen IV2 Meilen,

15. 10.1857 Marsch von Echterdingen bis Tübingen 3V2 Meilen,

16. 10. 1857 Marsch von Tübingen bis Hohenzollern 3 Meilen.

Für die abgelöste 4. Kompanie galt die gleiche Marschübersicht rückwärts, beginnend
am 16. Oktober 1857 mit dem Marsch von Hohenzollern nach Tübingen.
Allerdings ist dazu zu bemerken, daß sich beide Marschbewegungen um einen Tag
verschoben, d.h. der Abtransport aus Berlin erfolgte erst am 13. Oktober, der Abmarsch
aus Hohenzollern am 17. Oktober 1857, „da die Beförderung mit der Eisenbahn
von Erfurt nach Frankfurt a. M. am 13ten October deshalb nicht erfolgen
kann, weil für diesen Tag bereits ein Recrouten-Transport angesagt war und die
Mitbeförderung der Compagnie unausführbar wurde." 50

Aus diesen Anordnungen geht hervor, daß die Kompanien nicht mit eigenen
Transportzügen befördert wurden, sondern Züge des öffentlichen Verkehrs benutzen
mußten. Außerdem war die Kapazität der Eisenbahn begrenzt, so daß wegen
eines Rekrutentransportes die Ablösung der Wachkompanie um einen Tag verschoben
werden mußte.

Nur kurze Zeit nach dem Eintreffen der 4. Kompanie der Garde-Schützen auf
der Burg Hohenzollern kamen König Friedrich Wilhelm IV., Königin Elisabeth
und der Prinz von Preußen am 2. Oktober 1856 nach Hechingen. Erstere übernachteten
im Schloß Lindich, letzterer stieg in der Villa Eugenia in Hechingen ab. Am
3. Oktober besuchten sie in Begleitung des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-
Sigmaringen die Burg, wo der Rohbau der wiederhergestellten Burg übernommen,
der Grundstein zum Altar in der evangelischen Burgkirche sowie der Schlußstein am
Wilhelmsturm gelegt und durch den Bauführer Bausinger Spitze und Knauf auf
den Bischofsturm gesetzt wurde Aus diesem Anlaß war der Premier-Lieutenant
Wolf vom 8. Artillerie-Regiment aus Koblenz mit 2 Unteroffizieren und 14 Kanonieren
zum Salutschießen für den König auf die Burg kommandiert worden. Über
sein Eintreffen ist nichts bekannt geworden. Jedoch beantragte er, „Boll bei Hechingen
, den 5ten October 1856", bei der Königlichen Regierung zu Sigmaringen eine
„Marschroute" für den Rückmarsch seines Kommandos mit Abmarsch am 7. und
Eintreffen in Koblenz am 16. Oktober 1856 52.

49 GLAKa, 456, Pak. 9, BI. 116.

50 ebd., Bl. 85b, 86, 99 u. 100.

51 HoWoBl, Hechingen u. Sigmaringen 1856, Nr. 112 v. 3. 10., S. 447, u. Nr. 113 v. 5. 10. 1856,
S. 450; v. Besser, a. a. O., S. 55, u. v. Ehrenberg, a. a. O., S. 275.

52 StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, E Nr. 282, Vol. I de 1856, S. 69.

5

69


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0071