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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0079
Burg Hohenzollern

b) über die Kosten für den Ausbau resp. der Räume der Unterkunft der Kriegsbesatzung
und der Schmiede,

c) über die Kosten, welche die bauliche Einrichtung der Kranken-Locale resp. andere
bauliche Lazareth-Einrichtungen verursacht haben,

d) über die bei Armirung der Burg entstandenen Wasserbeschaffungskosten,

e) über Kosten zur Beschaffung der Feuerlösch-Geräthschaften."

Aus den Handwerkerabrechnungen geht hervor, daß die Arbeiten damit begannen
, daß aus den Kasematten, die ja nun zu Kriegszwecken benötigt wurden, die
dort lagernden Baumaterialien ausgeräumt werden mußten. Der Treppenbau aus der
Schloßküche in den Saalbau zu den darunterliegenden Kasematten wurde fertiggestellt
. Drei tannene, rohe einfache Türen zum Abschluß der Vorhalle der Schloßküche
, eine Eingangstür in die Küche, eine Tür zum Kaiserturm und eine zum Abschluß
gegen die Halle der Dienerschaft wurden behelfsmäßig eingesetzt. Ebenso
behelfsmäßig wurde die Parterreetage des Saalbaues zur kriegsmäßigen Belegung
hergerichtet und gedielt. Es sollten sogar eine bombensichere Bäckerei, eine Schmiede
und eine Eisgrube eingerichtet werden. Jedoch kamen alle diese Maßnahmen nicht
mehr zur Ausführung, da am 27. Januar 1857 die Intendantur des VIII. Armeekorps
aus Koblenz mitteilte, daß laut höherer Verfügung die Armierung der Burg
und ihre Verproviantierung einzustellen seien. Abrechnung und Abwicklung aller
Mobilmachungsarbeiten zogen sich aber noch bis in den Juni 1857 hin. Ein Teil
der Ausgaben ging zu Lasten der „Fortifikation", also der militärischen Festungsbaubehörden
, der Rest sollte beim Finanzminister „extraordinair" zur Erstattung
angemeldet werden.

Der ganze Wirbel einer Mobilmachung auf diesem einsamen Außenposten wiederholte
sich nun im Sommer 1859. Nachdem, wie bereits gesagt, am 20. April 1859
die „Kriegsbereitschaft" angeordnet war, meldete die Kasernenverwaltung der Burg
Hohenzollern der Intendantur des VIII. Armeekorps in Koblenz am 8. Mai u. a.:
„Die Kasematten des Saalbaus sowie die Schloßküche unter demselben und die
Räume im Kaiserthurm sind zur Unterbringung von Mannschaften nicht mit dem
erforderlichen Fußboden versehen; dieselben sind mit Staub und Bauschutt auf den
Gewölben ausgefüllt und zur späteren Belegung mit Steinplatten hergestellt. Diese
Räume können in einem solchen Zustande nicht bewohnt werden, weil der Staub
daselbst sehr nachtheilig auf die Gesundheit einwirkt und die darin untergebrachten
Utensilien, wie die Strohsäcke p. p., in kurzer Zeit unbrauchbar und Verschlüssen
werden. Die Anbringung von Böden in diese Räume von 1 Zoll starken tan-
nenen Brettern, mit den erforderlichen Unterlagen versehen, würden einen Kostenaufwand
von 400 Reichsthalern verursachen." Trotz der hohen Kosten wurde die
Dielung der Schloßküche im ersten Stock, des Kaiserturmes im ersten Stock und der
Kasematten des Saalbaues wie der des Kaiserturmes ausgeführt. Erst im Sommer
1861 wurden diese Dielen, da sie dem weiteren Ausbau des Schlosses im Wege standen
, aufgenommen.

Anläßlich dieser Mobilmachung begnügte man sich nicht mit einer Vorsorge für
4 Wochen. Das Kriegsministerium ordnete am 18. Juni 1859 die Verproviantierung
der Burg auf 6 Monate an. Gleichzeitig wurde der Proviantamts-Assistent Osterhausen
aus Koblenz nach Hohenzollern geschickt, um zusammen mit dem Kasernenverwalter
der Burg, Bausinger, die Beschaffung und Verwaltung der „Approvisi-
onnements-Bedürfnisse" zu übernehmen und eine „Depot-Magazin-Verwaltung".
einzurichten. Außerdem wurde die Regierung in Sigmaringen gebeten, diese Maß-

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