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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0110
von Lindeiner-Wildau

auf der Burg Hohenzollern, dem Stammschloß der preußischen Könige und deutschen
Kaiser. Eine hohe Ehre und Auszeichnung für dieses badische Regiment!

Jede Kompanie des 114. Regiments war von 1871 bis 1913 mindestens einmal,
die meisten zwei oder mehrere Male auf die Burg kommandiert worden. Sie brauchen
hier nicht alle einzeln aufgeführt zu werden m. Die Kompanien lösten wie
früher im jährlichen Wechsel ab. Die abzulösende Kompanie rückte vor Beginn der
Verbandsübungen bzw. der Herbstmanöver so von der Burg ab, daß sie planmäßig
an diesem wichtigen Ausbildungsabschnitt teilnehmen konnte. Die ablösende Kompanie
zog unmittelbar nach dem Manöver auf der Burg ein. In der Zwischenzeit
blieb ein Wachkommando auf der Burg, gebildet aus Soldaten der alten und der
neuen Kompanie unter Führung des Kammerunteroffiziers der neuen Einheit. Die
Sollstärke der Kompanien betrug 3 Offiziere und 123 Unteroffiziere und Mannschaften
. Dazu traten als Garnisonangehörige ein Assistenz- oder Oberarzt, der
jeweils für ein Vierteljahr aus dem Bereich des XIV. Armeekorps kommandiert
wurde, und der bereits erwähnte Festungsbaubeamte bzw. Festungsbauoffizier, der
ab 1. April 1885 auch die Funktion des Kasernenverwalters übernommen hatte1"

Seit dem Einrücken der Kompanien des Regiments 114 gab es übrigens nicht
mehr die „Königlich Preußische Commandantur auf der Burg Hohenzollern", wie
das Dienstsiegel mit dem „gewöhnlichen, auffliegenden Preußischen Adler" beschriftet
war, sondern es hieß jetzt: „Besatzungs-Commando der Burg Hohenzollern."
Es gab außerdem noch zwei weitere Dienstsiegel auf der Burg, einmal: „Königlich
Preußische Festungsbaukasse der Burg Hohenzollern in Hechingen" mit dem fliegenden
preußischen Adler und zum anderen: „Königlich Preußische Kasernen-Verwaltung
auf dem Hohenzollern" mit dem großen preußischen Adler 1M.

Daß die Offiziere und Mannschaften der Wachkompanien guten Kontakt mit
den Spitzen der Stadt und der Bevölkerung überhaupt gehabt haben, bedarf kaum
der Erwähnung. Selbstverständlich eilte die Truppe bei allen Notständen zur Hilfe
von der Burg herunter. So beteiligten sich Mannschaften der 8. Kompanie unter
Leutnant Wolf am 5. Dezember 1871 an den Löscharbeiten im Dorf Zimmern unterhalb
der Burg, wo ein Feuer ausgebrochen war. Sie wurden am 8. Februar 1872
von der Königlichen Regierung zu Sigmaringen öffentlich belobt und erhielten
43 Gulden und 45 Kreuzer als AnerkennunglM. Andererseits wurde auch besonders
vermerkt, daß anläßlich eines Großfeuers in Hechingen am 3. Dezember 1877 die
Burgbesatzung keine Hilfe geleistet habe. Es herrschte aber ein solcher Nebel, daß
die Besatzung das Feuer nicht bemerken konnte 18s. Die Soldaten sollen sich oben
auf der Burg im allgemeinen ganz wohlgefühlt haben. Jedoch klagten sie über den
Mangel an „Schätzen", d. h. an Mädchen Es war natürlich immer eine „kleine
Felddienstübung", wie der Soldat sagt, wenn er von der Burg herunter bis ins
Städtchen Hechingen oder in die umliegenden Dörfer zu seinem Mädchen wollte.

Aus der Zeit bis 1913 mögen nur einige wenige Ereignisse herausgegriffen werden
, die die Burg Hohenzollern und ihre Wachtruppen berührten. Am 5. Juli 1872

181 Zusammenstellung aller Wachkompanien in zeitlicher Reihenfolge, s. Anhang V.

182 GLAKa, 456, Pak. 29/4 - 1, S. 43 f.

185 GLAKa, 456, Pak. 9, Bl. 12, u. Pak. 29/3; hier: Schreiben v. 23. 3. 1910.

184 StASi, Neuverzeichnete Akten I 5069, S. 194.

185 v. Ehrenberg, a. a. O., S. 323.

186 Schulte vom Brühl, Die Hohenzollernburg (= Deutsche Schlösser und Burgen, Heft 6/7), Leipzig
o. J. (1888?), S. 194.

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