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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0015
VORWORT

Edilbert Menne

Es gibt eine Reihe von Studien, die über das Franziskaner-Kloster St. Luzen in
Hechingen berichten. Aber von seinen Insassen werden zumeist nur die nach außen
hervortretenden Guardiane genannt, während das Lebensschicksal der anderen Mönche
im Dunkel der Geschichte bleibt. Auch der „Catalogus librorum ad usum Fra-
trum Minorum" des Hechinger Konvents und auch das „Protocollum conventus
Hechingani ad Sanctum Lucium" ergeben nicht viel mehr als die Lebens- und
Sterbedaten der Insassen und die Titel der nicht unansehnlichen Bibliothek, deren
sie sich erfreuen konnten. Einer der Klosterangehörigen aus der 2. Hälfte des
18. Jahrhunderts war der Augsburger Bartholomäus Simpert Menne, genannt Pater
Edilbertus, der dort die Zeit seines Noviziats verbrachte und später als Präses der
Moralkonferenzen einige Jahre dahin zurückkehrte.

Edilbert Menne ist bis jetzt, wie die anderen Patres dieses Konvents, mehr oder
weniger unbekannt geblieben. Und doch handelt es sich bei ihm um einen der
produktivsten homiletischen und katechetischen Schriftsteller der Aufklärungszeit.
Sein umfangreiches, großteils anonym erschienenes Gesamtwerk mit 82 gedruckten
Bänden und verschiedenen Handschriften verdient, daß man ihn der Vergessenheit
entreißt.

Mennes Gesamtwerk umfaßt einen homiletischen, einen katechetischen, einen asketisch
erbaulichen und einen kirchenmusikalischen Teil. Daraus kann man die Bedeutung
des Franziskaners Menne ablesen: sie ist vor allem im Bereich der Pastoral
zu suchen. In seinen katechetischen Arbeiten erscheint Menne vorzüglich als Verkünder
der Frohbotschaft an die Bevölkerung auf dem Lande, bei der er zumeist
gelebt hat. Wie einst Petrus, „so wollte ich euch eben die Wege durch Natur und
Offenbarung, durch Kenntnis der zum Heile notwendigen Punkte, durch Oberzeugung
der wahren Christusreligion zum Glauben, zur Hoffnung, zur Liebe und
endlich zu den großen Geheimnissen Gottes führen... Mag auch mir, wie den
Aposteln bei ihrer ersten Predigt ergehen, daß der eine Theil auf meine Worte nicht
achtet, ein anderer darüber spottet, wird doch ein großer Theil sein, der sie ihrer
Aufmerksamkeit würdiget und nach den Mitteln des Heiles gerührt seine Hände
ausstreckt... Möchte Gott ihm solche empfängliche Herzen und Wirkungen
geben"

Zu diesem Werk hat sich Menne durch ein kontinuierliches, ebenso extensives
wie intensives, privates Studium der Theologie, der Geschichte, teilweise auch der
Philosophie und Naturphilosophie vorbereitet. Trotz seiner weit ausgreifenden
kompilatorischen Arbeitsweise lassen sich für seine theologischen Anschauungen
einige Schichten oder Aspekte herausstellen, die Mennes geistige Gestalt als Pastoraltheologen
charakterisieren und seine Bedeutung erkennen lassen.

1 „Erklärung des Titelvignettes" zu Apg. 2, 38 in Große Katechese VIII, S. III.

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