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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0020
Biemer

nach dem Ausweis der Sterberegister 18 - war das kleine Mädchen wohl ein Opfer
der großen Säuglingssterblichkeit.

Am 6. Oktober 1748 gebar Frau Menne ihren ersten Sohn Sylvester Joseph
Ignatius, bei dem - wie beim ersten Kind - der Kanzleidirektor der bischöflichen
Kathedralkanzlei Sylvester Borman die Patenschaft übernahm 20. Etwa zwei Jahre
später kam der zweite Sohn, Bartholomäus Sympert, am 13. Oktober 1750 zur
Welt. Dieses Mal engagierte der Vater den hochfürstlich-bischöflich-Augsburgischen
Hofrath und Rentnermeister21 Bartholomäus Höfler als Paten. Wie Sylvester
wurde auch der jüngere Bruder nach dem Vornamen seines Paten benannt. Sein
zweiter Vorname Sympert aber weist wohl darauf hin, wie sehr sich die junge
Familie in Augsburg schon heimisch fühlte. Es ist der Name des unweit der Pfarrkirche
St. Moritz in einer Seitenkapelle von St. Ulrich und Afra bestatteten achten
Augsburger Bischofs Sintpert, der, schon früh verehrt, seit 1622 zu den Patronen
der Augsburger Diözese gezählt wurde 22.

Als Sylvester dreieinhalb und Bartholomäus Sympert eineinhalb Jahre alt waren
und die Mutter der Geburt ihres nächsten Kindes entgegensah, starb der Vater am
28. März 1752. Uber die Todesursache und -art ist nichts bekannt **.

Zwei Monate danach brachte die Mutter am 29. Mai 1752 ein Mädchen zur
Welt. Zum Andenken an das erste Kind nannte es die Mutter wieder Maria Anna
Karolina24. Hof rat Bartholomäus Höf ler nahm sich der alleinstehenden Frau mit
ihren drei kleinen Kindern an und übernahm noch einmal die Patenschaft. Als
fungierenden Vertreter sandte er, wie zwei Jahre zuvor, Franz Xaver Lechner.
Als Patin kam - wie bei den andern Kindern - Maria Anna Aumayrin hinzu.

Lange hätte die junge Witwe ihre drei Kinder nicht allein versorgen können.
Darum mag sie es als große Freude empfunden haben, als ein Kollege ihres verstorbenen
Gemahls, Franz Joseph Rahn, um ihre Hand anhielt und sie am 9. Juli
1752 in der Pfarrkirche von St. Moritz ehelichte !S.

19 Im gleichen Uber defunctorum (vgl. Anm. 18) steht häufig die Bemerkung „infans ab obstetrice
baptizatus".

20 Taufbuch Nr. 3, St. Moritz, Augsburg, S. 40: „1748 6 octbr. Sylvester Josephus Ignatius filius
leg. — Dr. Franciscus Josephus Marquardus Minne (sie!) Libroactuarius, Dna. Maria Elisabetha.
Patrini: Pron. ac strenuus Dnus. Sylvester Borman, Rdmi. Cap. Eccl. Cathedralis Cancellariae
director. Loco huius stetit: Nob. Dnus Thaddeus Eser, prolaudati Capituli Cancellista, et Pron.
Dna. Maria Anna Aumayrin in Libro profectissa."

21 Taufbuch Nr. 3, St. Moritz, Augsburg, S. 55: »1750 13 octbr. Bartholomaeus Sympertus filius. leg.
— D. Francisc. Josephus Marquardus Minne (siel) libroactuarius et Dna. Maria Elisabetha. Patrini:
Nob. ac strenuus D. Bartholomaeus Höfler, Sermi. D. D. Episcopi Aug. Consiliarius aulicus et
Quaestor. Vices huius gessit Nob. D. Franc. Xav. Lechner c. c. et Nob. Dna. Maria Anna Aumayrin
Libro profectissa.

22 Vgl. W. Volkert — F. Zoepfl, Die Regesten der Bischöfe von Augsburg, Augsburg 1955. — F. Zoepfl,
Art. Sintpert, in Lexikon für Theologie und Kirche (1946) 789-790.

23 Liber defunctorum, Nr. 3, Pfarrei St. Moritz, Augsburg: „1752, Martins 28, Josephus Marquardus
Menne, Libro Episcop. Scriba, rite provisus, in c. c."

24 Taufbuch Nr. 3, Pfarrei St. Moritz, Augsburg, S. 66: „1752, 29 Maij. Maria Anna Carolina
posthuma et fla. leg. — D. Francisc. Josephus Marquardus Menne, Libroactuarius et Dna. Maria
Elisabetha. — Patrini: Pron. ac strenuus D. Bartholomaeus Höfler, Sermi. D. D. Episcopi Aug.
Consil. aulicus et Quaestor. Vices huius gessit Nob. D. Franciscus Xaverius Lechner et Nob. Dna
Maria Anna Aumayrin Libroprofectissa."

25 „Trauungsbuch" von St. Moritz, Augsburg, Bd. 1: „1752, 9. Julij. Sacramentaliter i'inctus est
Nob ac doetmus. Dnus. Franciscus Josephus Rahn huiatis Episcopalis Libro Scriba et pariter bon.
ac virtuosa Dna. Maria Elisabetha Mennin vidua, praesentibus testibus Nobilibus D. D. Sebastian
Fesenmayr Sigillifer atque Scriba et N. Nieberle Cancellarius."

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