Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0033
Edilberc Menne

P. Mariophilus Dopfer, von dem wir nur wissen, daß er noch öfter dieses Amt
innehatte, wurde Mennes Novizenmeister. Er war es wohl, der feststellte, daß
Menne „wegen eines mangelhaften Auges" nicht „zur Profession zugelassen werden"
sollte"*. Gleichwohl legte Menne als Frater Edilbert120 am 26. September 1770
seine Profeßgelübde ab, „welcher Feyerlichkeit der durchleuchtigste Fürst selbst persönlich
mit seinem Hofstab beygewohnt hatte" "1.

Nach dem Noviziatsjahr konnte Menne wohl zum Studium der Philosophie
nach Augsburg in das Kloster seiner Heimatstadt zurückkehrenI22.

Ein Bild über den Ausbildungsgang der Franziskaner in jener Zeit entwirft
Bernardin Lins in einer Untersuchung über die Verhältnisse bei den bayrischen
Reformaten des 18. Jahrhunderts. „Es dauerte aber von 1715 än die aszetisch-
wissenschaftliche Ausbildung der Patres neun Jahre: Noviziat, Professorium, zwei
Jahre Philosophie, vier Jahre Theologie, Rekollektionsjahr." 123 Mennes Weg war
nicht so lang. Für ihn begann unmittelbar nach der Profeß das Studium der Philosophie
.

3. Studium der Philosophie und öffentliche Verteidigung philosophischer Thesen
in Augsburg

Das Augsburger Kloster hatte auf Grund großzügiger Stiftungen einen weit besseren
Fundus und damit auch einen anderen Lebensstil als St. Luzen 124. „Im ganzen
bekunden diese reichen Zuwendungen die Stellung, die der Augsburger Konvent
seit seiner Rückkehr nach der Schwedenzeit125 dauernd innegehabt hat." 126 So war
auch das Ausbildungsideal des Klosters zum Hl. Grab im Rahmen seiner 1610 ge-

118 Felder I 470.

!2o Menne erhielt den Namen des kurz vorher verstorbenen, noch 1768 als Guardianus Emeritus geführten
P. Edilbert, Baron von Knöring. Vgl. Analecta Franciscana VIII 209.
12! Felder I 471.

128 Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß Menne in Hechingen Philosophie studiert hätte, obgleich
in seinem selbstbiographischen Artikel in Felder I 471 Noviziat und Philosophiestudium in
einem genannt werden. Aber 1. werden vor 1775 in den Analecta Franziscana VIII 295 keine
Lectores philosophiae genannt und 2. kann man annehmen, daß er dort studiert hat, wo er auch
die Disputation hält, d. h. in Augsburg.

123 B. Lins, Das Philosophiestudium der bayrischen Franziskaner, in: Franziskanische Studien 13
(1926) 324—336, 329. — Menne hatte nicht diese lange Zeit vor sich; denn bei den Franziskaner-
observanten der Straßburger Provinz gab es weder ein Professoriumsjahr noch das Rekollektionsjahr
.

124 „Auch im späteren 18. Jahrhundert blieben großzügige Stiftungen nicht aus. So setzte der sehr
wohltätige Banquier Johann Obwexer in einer Stiftungsurkunde vom 17. März 1760 ein Kapital
von 6000 fl zur Begründung eines ewigen Benefiziums aus und verordnete, daß die Zinsen mit
240 fl den Franziskanern als ein Almosen zufließen sollten." K. Haupt, in: Bavaria Franciscana
Antiqua V 510.

125 Die Franziskaner waren während der Schwedenbesatzung in Augsburg 1633 bis 1635 vertrieben
worden.

'2* „Und es ist verständlich, daß auf Grund dieses Ansehens die Provinzkapitel des Ordens mit zunehmender
Häufigkeit in Augsburg abgehalten wurden* (K. Haupt, in: Bavaria Franciscana
Antiqua V 510). Von 1668 an waren sie immer in Augsburg.

31


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0033