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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0063
Schulwesen der Herrschaft Wald

halb von 14 Tagen vollends auslernen und dann in Dietershofen als Lehrer für
Dietershofen, Buffenhofen, Ringgenbach und Glashütte angestellt werden 45, und
Josef Schweickert, Mesner von Walbertswieler, in vier Wochen das Normalschulwesen
erlernen und Lehrer der Gemeinde Walbertsweiler mit Kappel werden. In
Walbertsweiler und Dietershofen sollten die Mesnerdienste mit den Schulmeisterdiensten
vereinigt werden, um dadurch die Mittel zur Besoldung der Lehrer zu beschaffen
. Hier entwickelte die Herrschaft Wald zum erstenmal wirkliche Initiative,
wenngleich auch nur notgedrungen wegen des ständig von Österreich ausgeübten
Druckes.

Dieser Plan zur Einrichtung von weiteren drei oder vielleicht sogar vier Schulen
samt Errichtung der nötigen Schulhäuser im Amt Wald wurde 1781 von Kloster
Wald der die waldische Schule visitierenden Kommission, dem Kanzleiverwalter
Arrand von Saulgau und dem Pfarrer von Binzwangen, vorgetragen und von dieser
Kommission detailliert ausgearbeitet. Die Äbtissin machte obigen Vorschlag46, in
ihren beiden Pfarreien Dietershofen und Walbertsweiler, gemäß der Anordnung,
daß an allen Pfarrorten Schulen einzurichten sind, je eine Normalschule zu errichten
und die in Wald bestehende nach Hippetsweiler zu verlegen. Daraufhin beschlossen
die beiden Kommissarien und der waldische Oberamtman, im kommenden
Jahr in Dietershofen, im darauffolgenden zu Walbertsweiler zwei kleine Schulhäuser
und im dritten Jahr zu Hippetsweiler ein Schulzimmer durch einen Anbau an
das Mesnerhäuslein zu schaffen. Von den Baukosten müssen das Kloster als Grundherrschaft
ein Drittel, alle Untertanen ein Drittel und die betreffenden Kirchenfabriken
ein Drittel tragen4?. In allen drei Orten solle der Mesnerdienst stets mit
dem Lehreramt verbunden sein; was darüber hinaus für den Unterhalt des Lehrers
nötig sei, müsse vom Kloster und den Untertanen zusammen bezahlt werden.

Das Projekt wurde jedoch zunächst nicht in die Tat umgesetzt, da einerseits
immer noch kein ausreichender Fundus zur Errichtung der Schulhäuser und Besoldung
der Lehrer vorhanden war noch gebildet werden konnte, andererseits die
Äbtissin Bedenken hatte, die alleinige Verantwortung für den Plan zu übernehmen,
und deshalb den nicht eintreffenden Ausführungsbefehl von der Regierung in Freiburg
erwartete, so daß im Winter 1781/82 48 im Amt Wald nur die Schule im
Klosterort Wald selbst existierte "'. Der dortige Lehrer war auch für Otterswang
und Weihwang zuständig, doch zogen die zehn Kinder aus diesen beiden Orten die
Schulen in Pfullendorf bzw. Zell a. A. wegen des kürzeren Weges vor. Da es kein
Filialschulgebäude in Otterswang gab, besuchten auch die eigentlich Otterswang zugeteilten
sechzehn Kinder aus der Glashütte die Schule in Göggingen. In Wald selbst

45 Am 10. 12. 1779 (STAS, NVZ II 3997) wurde auch Rengetsweiler aufgefordert, seine Schuljugend
nach Dietershofen zu schicken gegen einen wöchentlichen Schullohn von 2 kr pro Kind und
3 Klaftern Holz, die dem Lehrer von der Gemeinde Rengetsweiler schon zubereitet nach Dietershofen
gefahren werden sollten.

46 Bericht Walds an das Oberamt in Stockach vom 25. 2. 1783 (STAS, NVZ II 2127).

47 Diese Vorschrift über Aufteilung der Baukosten ist in der Schulordnung vom 6. 12. 1774 enthalten.

48 STAS, NVZ II 3997.

49 Die kontinuierliche Existenz einer Schule in Dietershofen ist unsicher; am 24. 4. 1782 (a. a. O.)
wird sie in einer Tabelle aufgeführt; ihrem Lehrer Fidelis Gnädig waren demnach außerdem die
Orte Buffenhofen und Ringgenbach zugeteilt, doch besuchten die 8 Ringgenbacher Kinder die
Schule in ihrem Pfarrort Menningen. Es ist sehr zu bezweifeln, daß die restlichen 10 Kinder tatsächlich
ständig in Dietershofen unterrichtet wurden. Für Febr. 1783 ist nur die Normalschule in
Wald belegt, für den Sommer dieses Jahres jedoch auch die in Dietershofen.

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