Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0064
Rehfus

wurde für 60 Schüler zwischen 6 und 13 Jahren aus Wald, Walbertsweiler und Kappel
vom 5. 11. 1781 bis 23. 4. 1782 an 108 Tagen Schule gehalten50.

Selbst Anfang des Jahres 1783 bietet sich noch genau das gleiche Bild: Im Amt
Wald gibt es nur eine einzige Normalschule, die auf Kosten des Klosters in Wald
eingerichtet worden war. Die waldischen deutschen Schulen seien „höchst elend bestellt
" 51; einige Untertanen schickten ihre Kinder auf auswärtige Schulen 52; die
noch nicht vollendete dietershofische Schule würde als „lutherische Schule" bezeichnet
53; die Untertanen seien zwar nicht ungehorsam, jedoch der Schulsache nicht sehr
„geneigt" M, „wie überhaupt in dem ganzen Walder Amtsdistrikt eine strafwürdige
Unordnung herrsche" M.

Auf Grund des Berichts des daraufhin von der Regierung in Freiburg zur Visitation
der Walder Schulen vom 17.-21. 2. 1783 abgeordneten Stockacher Vizeschuldirektors
Schreiber erging am 14. 3. 1783 66 von Freiburg an die Äbtissin der Befehl,
noch im laufenden Jahr das Projekt von 1781 auszuführen. Jeder der drei Lehrer
müsse neben freier Wohnung und Beholzung ein jährliches Fixum von 150 £1 bekommen
, das vierteljährlich auszuzahlen sei, damit die Lehrer „von der bisher bettelhaften
Einsammlung dieses ihres Gehalts enthoben werden". Das bisherige Schulgeld
wurde abgeschafft. Kinder, deren Schulweg länger als eine Stunde war, durften
besonders im Winter nicht zum Schulbesuch gezwungen werden. Schon am 21. 2.
1783 waren Wald die „Instruktion für einen Normalschulaufseher auf dem Lande"57
wie auch die „Designation der allergnädigst vorgeschriebenen Normalschulbüchlein",
die für die im Amt Wald zu errichtenden Normalschulen nötig waren M, übergeben
worden.

Vom 9.-14. 6. 1783 visitierte der Weltpriester Franz Xaver Fehr, Katechet und
Vizedirektor an der Freiburger Normalschule, der laut kaiserlichem Befehl vom
18. 8. 1780 und 5. 12. 1781 mit der Ober-Schulvisitation beauftragt worden war,
im Rahmen einer allgemeinen Visitation abermals die Herrschaft Wald. Die vorder-
österreichische Regierung in Freiburg griff nun, wohl ermüdet von den leeren Versprechungen
und der hinhaltenden Taktik des Klosters Wald, tatkräftig in die Verhältnisse
ein und betrieb energisch die Durchführung des Normalschulwesens im Amt
Wald, und dessen Herrschaft hatte keine Möglichkeit mehr, sich dieser für sie unangenehmen
und teilweise als unnötig empfundenen und deshalb bisher nur nachlässig
ausgeübten Verpflichtung zu entziehen. Seit dieser für das Walder Schul-

50 Laut der Schul tabelle vom 24. 4. 1782 (a. a. O.) blieben manche Kinder während dieser Zeit an
19 bis 100 Tagen der Schule ganz fern, der Durchschnitt für alle Kinder lag bei 60 Tagen; zu
spät kamen sie zwischen 1- bis 27mal; einige Schüler besuchten den Schulkurs erst seit Dez. 1781
bzw. Jan. und Anfang Febr. 1782; alle konnten bei Schulbeginn bereits mehr oder weniger gut
buchstabieren, lesen, schreiben, einige auch rechnen. Den Schullohn für die 15 armen Kinder bezahlte
der Oberamtmann (für 3 Kinder), der Beichtvater (1 Kind) und die Kirchenfabrik Walbertsweiler
(8 Kinder); ein Kind unterrichtete der Lehrer umsonst.

51 Vorderösterreichische Regierung in Freiburg an das Oberamt in Stockach 28. 1. 1783 (STAS, NVZ
II 2127).

51 Dies ist laut Erlaß vom 17. 2. 1783 und 14. 3. 1783 untersagt (a. a. O.).
5S Bericht Walds an Oberamt in Stockach vom 25. 2. 1783 (a. a. O.).
M a. a. O.

55 Anweisung der Regierung zu Freiburg an das Oberamt in Stockach vom 28. 1. 1783 (a. a. O.).
51 a. a. O.
« a. a. O.
58 a. a. O.

62


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0064