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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0076
Kaufhold

die Abteilungen 4-13 waren für die Besichtigung freigegeben172. Auch in den Verzeichnissen
der Museen ist das Fürstlich Hohenzollernsche Museum aufgeführtm.

Mit systematischer Gründlichkeit beginnt Lehner schon Ende Oktober 1867 mit
der Herausgabe eines Bildwerkes über die Gemälde des Museums. Er schreibt am
30. Oktober an den Fürsten: „Es handelt sich nun um allmählige eingehende Schilderung
und Aufzählung dessen, was die Räume enthalten." 174 Diesen Plan hatte
Lehner mit dem Sigmaringer Verleger Tappen besprochen, aber von dem „kleinbürgerlichen
" Unternehmer, der ein Risiko scheute, keine Zusage erhalten können
175. So reiste Lehner am 11. November 1867 nach Stuttgart, um mit den großen
Verlagen Cotta, Ebner und Hallberger zu verhandeln "°. Er hatte schon eine genaue
Vorstellung des Projekts und nahm die Photographien, die Bilharz bis jetzt von den
Gemälden angefertigt hatte, mit nach Stuttgart177. Lehner wollte dieses Bildwerk
nach dem Vorbild der neuesten Veröffentlichungen des österreichischen Museums in
Wien, mit dem er stets verbunden war, herausgeben. Die Texte sollten in Deutsch,
Französisch und Englisch gedruckt werden, „um den Markt zu erweitern" 178. Durch
die photographische Reproduktion sollten mit dieser Publikation, die nun eine getreue
Wiedergabe des Kunstwerkes bieten konnte, der Kunstwissenschaft neue Vergleichsmöglichkeiten
erschlossen werden. Lehner sandte Photographien zur Begutachtung
an namhafte Kunstkenner, u. a. an Vischer, Lübke und Bäumer in Stuttgart
, Essenwein und von Eye in Nürnberg, von Eitelberger, Falke, von Lützow und
C. Weiss in Wien und an Demmin in Paris "". Die Antworten und Beurteilungen
der Photographien waren begeistert und anerkennend: „Sie zählen zu dem Besten,
was das photographische Verfahren in der Bildreproduktion geleistet hat." 180 Die
Verhandlungen mit dem Verlag Ebner hatten Erfolg, nachdem sich Lehner verpf lich-

»» Ebenda 1882, S. 521. Die 15 Abteilungen sind:

1. Bibliothek, 14 000 Bde., 440 Hss.

2. Münzsammlung, ca. 6 000.

3. Kupferstichsammlung, ca. 6 000.

4. Gemäldesammlung, 210 Nrn.

5. Plastische Abteilung, 357 Nrn.

6. Thonarbeiten, 550 Nrn.

7. Emailwerke, 72 Nrn.

8. Gläser, 351 Nrn.

9. Kleinodien, 214 Nrn.

10. Textilarbeiten, 59 Nrn.

11. Metallarbeiten, 507 Nrn.

12. Mobilien, 156 Nrn.

13. Waffen, ca. 2 500 St.

14. Gipsabgüsse.

15. Prähistorisches und Römisches, siehe hierüber L. Lindenschmit, Die vaterländischen Alter-
thümer etc. zu Sigmaringen, Mainz, 1860.

178 Rudolf Springer, Statistisches Handbuch für Kunst und Kunstgewerbe im Deutschen Reich 1881,
Berlin 1881, S. 108 f.

174 FHBS, Registratur, Bibliothek und Sammlungen 1860-71, 173.

175 Vgl. Anm. 174.
178 Vgl. Anm. 174.

177 FHBS, Registratur, Bibliothek und Sammlungen 1860-71, 179. Lehner nennt sich im Brief an
den Fürsten vom 26. November 1867 „voyageur mit Photographien".

178 Ebenda, 179.

179 Ebenda, 215.

180 Ebenda, 215

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