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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0084
Kaufhold

Bänddien. Dieses Verzeichnis erfaßte die Gegenstände im Saal des Museums,
Majolikakabinett, Erkerkabinett und in der Donaukasematte. Die Bezugsquellen
waren bei den allerwenigsten Tonarbeiten nachzuweisen, da sie hauptsächlich gelegentlich
auf Reisen und in Badeorten erworben wurden. Vertreten war vor allem
rheinisches Steingut, ferner Delfter-und Schweizerarbeiten und zahlreiche italienische
Fayencen. Die Zuschreibung der vielen unsignierten Stücke und der italienischen
Werkstätten wie Urbino, Castelli, Rovigo, Castel Durante, Savona u. a. war sehr
schwierig. Lehner hatte aber in dem Spezialisten für Fayencen und Keramik, August
Demmin, der ein eifriger Besucher der Kunstsammlungen und persönlicher Freund
des Fürsten Karl Anton war, einen guten Berater. In den Vorbemerkungen zum Katalog
schreibt Lehner: „Die bei den einzelnen Nummern aufgeführten und im Register
zusammengestellten Namen von Fabrikationsorten oder Künstlern verdanke ich
grösstentheils Auguste Demmin, dessen .Guide de l'amateur de Faiences etc.' ich
mit dem Schlagwort: ,Demmin, p(agina)...' bei denjenigen Nummern, die in dem
gedachten Werke besprochen sind, citirt habe. Auf dieses Werk (3. Auflage, Paris
1867) verweise ich nicht bloss in Betreff der Namen, sondern auch in Betreff der
Marken, von denen im Verzeichnis nur diejenigen gegeben werden konnten, welche
aus Buchstaben oder Ziffern bestehen." 202 Lehner berichtete in seinen Briefen aus
den Jahren 1867 bis 1870 dem Fürsten öfters über die Katalogisierung. Daß die
Herausgabe der Gemäldeverzeichnisse, der Verzeichnisse der Schnitzwerke und Tonarbeiten
im Jahre 1871 bei C. Tappen in Sigmaringen erfolgte, steht sicher im Zusammenhang
mit der Ubersiedlung Karl Antons von Düsseldorf nach Sigmaringen.
Die Musestunden auf Schloß Sigmaringen benützte der Fürst mit Vorliebe zur
intensiven Beschäftigung und zum Studium der Kunstschätze, wobei die Kataloge
ein wertvolles Nachschlagewerk waren.

Das „Verzeichniss der Metallarbeiten" (1872) umfaßt die vielfältigen profanen
und kirchlichen Geräte. Diese standen zum größten Teil in vier Schautischen in der
Nummernfolge, so daß der Besucher bequem und übersichtlich mit dem Katalog
Einsicht nehmen konnte. Einen eindrucksvollen Akzent dieser Abteilung bildeten
die romanischen Vortragskreuze und Leuchter sowie die Aquamanile des 14. bis
15. Jahrhunderts. Lehner beschreibt die Gegenstände sehr anschaulich, begnügt sich
aber mit Angabe des Jahrhunderts. Bei einigen Stücken konnte er die drei Spezial-
kataloge Bocks verwenden 203. In seinen „Mittelalterlichen Kreuzformen" zeigt
Bock die Entwicklung der Darstellung des Gekreuzigten in der abendländischen und
byzantinischen Kunst. Als Beispiel seiner ikonographischen und historischen Forschung
ist die Abhandlung über das heute noch vorhandene romanische Weihwasserbecken
(Abb. 15) im Quellenanhang wiedergegeben 2M.

Bis 1872 hatte Lehner die Kataloge der Gemälde, Schnitzwerke, Ton- und
Metallarbeiten herausgebracht. Die Verzeichnisse der fünf kleineren Bestände,
Emailwerke, Gläser, Kleinodien, Textilarbeiten, Mobiliar ließ er in rascher Folge

202 Friedrich August Lehner, Fürstlich Hohenzollern'sches Museum zu Sigmaringen, Verzeichnis der
Thonarbeiten, Sigmaringen 1871, Heft 1, S. III f.

203 Bock fertigte drei Kataloge der Metallarbeiten an:

1. Mittelalterliche Kreuzformen

2. Mittelalterliche Wasserbecken (Aquamanile)

3. Beschreibung der Bronze- und Schmelzarbeiten.
FHBS, Registratur, Beschreibender Katalog Nr. 19.

204 Vgl. Quellenanhang Nr. 15.

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