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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0097
Fürstenhaus und Kunstbesitz

16. Die Sammlungen unter der Leitung von J. Groebbels -
Umgestaltung des Museums

Seit Mayenfischs Tod (1877) leitete Lehner als Direktor allein die fürstlichen
Kunstsammlungen und die Hofbibliothek. Die Abteilungen dieser Institute stellten
ein sehr großes Arbeitsgebiet dar: Fürst Leopold entschloß sich daher, Lehner eine
Hilfskraft zu geben. Am 1. Juni 1888 stellt er Johann Groebbels als Konservator
ein251. Groebbels war 1885 als Zivilgouverneur in fürstliche Dienste getreten und
nun als Prinzenerzieher entbehrlich geworden. Lehner umriß die Aufgaben des
Konservators in einer Dienstinstruktion mit 13 Paragraphen252. „Der Conservator
ist in seinen Funktionen materiell Collega des Direktors, formell demselben untergeordnet
, d. h. er nimmt an dem gesammten Arbeitspensum, welches bisher dem
Direktor allein oblag, Theil, die Art der Theilnahme aber bestimmt der Direktor."
Der formvollendete und umfassende Paragraph 1 enthält die Auffassung Lehners,
wie er sich die Zusammenarbeit vorstellt. Unter dieser „Theilnahme" verstand er ein
intensives kunstwissenschaftliches Einarbeiten in die Abteilungen des Museums.
Lehner legte großen Wert auf das bisherige Auf stellungssystem und macht dem Konservator
die Auflage, seine Arbeiten diesem System anzupassen. Die spezielle Arbeit
des Konservators ist „die Fortführung der wissenschaftlichen Katalogisierung der
Kunst-, kunstgewerblichen und kulturhistorischen Gegenstände bis zur Druckfertigkeit
im Anschluß an die bisher publizierten Kataloge des Fürstlich Hohenzollern-
schen Museum". Lehner behält sich gewisse Arbeiten vor. Der Einblick in die täglichen
Einläufe und Offerten soll nach und nach „unter Verständigung mit dem
Direktor" zur selbständigen Reaktion führen. Wichtig erscheint noch der Paragraph
9: „Der Konservator ist der natürliche Vertreter des Direktors. Er übernimmt
in dessen Auftrag die Unterweisung von Besuchern mit wissenschaftlichen Zwecken
und kann solche auch ganz selbständig zu jeder Zeit einführen." Nach sechs Jahren
der Einarbeitung in die Belange des Museums unter der Direktion Lehners stellte
Fürst Leopold Johann Groebbels am 1. August 1894 als Direktor der Fürstlichen
Sammlungen an 2M. Lehner trat nach 30jähriger Tätigkeit im Dienste zweier Fürsten
in den Ruhestand. Sein noch von Arbeitsplänen erfülltes Leben beschloß er in Stuttgart
am 3. Juni 1895 *•*.

Als Direktor führte Groebbels den regen Geschäftsverkehr in enger Zusammenarbeit
mit dem Fürsten Leopold durch. Auf den Kaufangeboten der Jahre 1894 bis
1905 steht der handschriftliche Vermerk Groebbels: „Auf Höchsten Befehl angekauft
und Betrag auf Chatulle S. K. H. des Fürsten angewiesen" oder eine eigen-

251 FAS, Hof-Haltung Sigmaringen, R. 11, NVA 27 437.

252 Ebenda, 14.
2«3 Ebenda, 19.

254 Hans Lehner, Dr. Friedrich August Lehner, Fürstlich Hohenzollernscher Hofrat, Bibliothekar
und Museumsdirektor 1864—1894, Zollerheimat 2 (1933) Nr. 4, S. 24-27. Die wissenschaftlichen
Arbeiten Lehners besonders auf dem Gebiete der christlichen Archäologie hat Hans Lehner hier
zusammengestellt.

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