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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0110
Kaufhold

Verlagerung zu heimatlichen schwäbischen Kunstgütern durch Groebbels lobend hervorgehoben
. Groebbels förderte auch diese Arbeit, die mit Unterstützung des Montana
-Verlags in Stuttgart 1925 erschien 308. Die 66 ganzseitigen Tafelbilder und
55 Textbilder von Otto Lossen gewähren einen erschöpfenden Einblick in die bemerkenswert
reiche Sammlung der Bildwerke aus den verschiedensten Zeiträumen
und Landschaften. Meisterhaft werden die typischen Stücke in chronologischer Folge
mit ihren Wesensmerkmalen herausgestellt. Vor allem erfahren die Elfenbeinschnitzwerke
in ihrer frühchristlichen Typologie eine bevorzugte Beachtung. Heiner Sprinz,
aufs beste vertraut mit den Kunstwerken des oberdeutschen Raumes, führt erstmals
eine differenzierte und spezielle Zuweisung dieser Bildwerke durch. Der mit Literaturangaben
versehene Katalog ist auch heute noch ein zuverlässiges Nachschlagewerk
.

Es ist sehr zu bedauern, daß über die übrigen Abteilungen des Fürstlichen
Museums keine ähnlichen umfassenden und bebilderten kunstwissenschaftlichen
Arbeiten vorgelegt wurden.

Wegen seines hohen Alters konnte Groebbels die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben
im Fürstlichen Museum und in der Fürstlichen Hofbibliothek nicht mehr bewältigen
. Fürst Wilhelm versetzte den 73jährigen und verdienten Direktor seines
Museums nach 51 Dienstjahren am 1. September 1926 auf eigenes Ersuchen in den
bleibenden Ruhestand 309 und übertrug gleichzeitig die Leitung der beiden kulturellen
Institute dem Fürstlichen Archivar Dr. Gustav Hebeisen 31°. Dieser war von
Jugend auf kunstbeflissen und stand sechs Jahre lang in der Bildhauerlehre bei der
Kunstwerkstätte Marmon in Sigmaringen. Von 1893 bis 1899 arbeitete er als Bildhauer
in Augsburg, Graz und München. Für seine künstlerischen Fähigkeiten spricht
eine Brunnenfigur, die er unter den Professoren Hauser und Rauch, München, für
den Hof des Bayerischen Nationalmuseums schuf. Nach der Reifeprüfung 1904 und
dem Studium der Geschichte und Kunstgeschichte promovierte Hebeisen in Freiburg,
wo er anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universitätsbibliothek
tätig war. 1915 wurde er Fürstlich Hohenzollernscher Archivar als Nachfolger Karl
Theodor Zingelers. Durch sein Kunstschaffen und -Studium hatte Hebeisen ein ursprüngliches
Verhältnis zur Kunst; daher war er für die Betreuung der Fürstlichen
Sammlungen eine geeignete Persönlichkeit.

In einem Schreiben vom 30. Oktober 1926 an Groebbels bringt Fürst Wilhelm
den Wunsch zum Ausdruck, „... die in Jahrzehnten erworbenen wertvollen Erfahrungen
und Kenntnisse des bisherigen Museumsdirektors, des Geheimen Hofrats
Professor Groebbels, auch weiterhin dem Hochfürstlichen Hause zu erhalten". Der
Fürst behielt sich weiterhin vor, Groebbels, wenn notwendig, in besonderer Mission
zu verwenden ***. An seinem neuen Wohnsitz in München bemühte sich Groebbels
mit den maßgebenden Autoritäten der Alten Pinakothek, Kinkelin und Graeff,
um die fachgerechte Restaurierung der wertvollen Gemälde des Fürstlichen Museums.
Bis zum Verkauf der Sammlungen im Oktober 1927 bewahrte Groebbels den Fürstlichen
Sammlungen seine Anhänglichkeit *12.

308 FHBS, Registratur, Korrespondenz 1905-1927.

309 Vgl. Anm. 251.

510 Rudolf Seigel, Das Fürstlich Hohenzollernsche Haus- und Domänenarchiv, Zeitschrift für Hohen-
zollerische Geschichte I (1965) S. 252.

311 Vgl. Anm. 251.

312 FHBS, Registratur, Korrespondenz 1905-1927.

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