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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0114
Kaufhold

19. Rückerwerbung und Neuaufbau durch Fürst Friedrich

Am 27. Oktober 1927 starb Fürst Wilhelm. Seinem Nachfolger, dem Fürsten
Friedrich, oblag die schwierige Abwicklung des Verkaufs, der leider nicht mehr
rückgängig gemacht werden konnte. Doch blieb die Neueinrichtung des Museums ein
Herzenswunsch des jungen Fürsten. Ihm zur Seite stand seine kunstliebende Gemahlin
Margarete Herzogin zu Sachsen. Als Tochter des Königs August III. von Sachsen
in der Kunststadt Dresden aufgewachsen, hatte sie ein sicheres Gefühl für den Wert
der Kunst. Durch ihre Vermittlung kam der Direktor der Königlichen Sammlungen
in Dresden, Dr. Erwin Hensler, als Berater nach Sigmaringen. In Besprechungen mit
dem fürstlichen Haus entstand der Plan, im Museum in Sigmaringen eine ober-
schwäbische Sammlung mit den Werken des Meisters von Sigmaringen und anderen
schwäbischen Kunstwerken einzurichten. Fürst Friedrich erreichte zunächst am
30. Januar 1928 eine Vertragsänderung: Die in den Verkauf einbezogene Waffenhalle
wurde unter Aufrechterhaltung des Kaufpreises zurückgegeben.

Unter den Kunstwerken, die vom Reichsinnenministerium als national wertvoll
bezeichnet waren, befand sich auch die Auferstehung vom Hausbuchmeister. Dieses
Gemälde verblieb nach einer Verfügung des Ministeriums in Sigmaringen. Swar-
zenski wünschte aber vor allem dieses Gemälde für das Städel-Institut. Hensler und
der Rechtsberater des Fürsten, Justizrat Dinkelsbühler, München, hatten nun ein
wertvolles Tauschobjekt; sie versuchten, möglichst viele Stücke für das neu einzurichtende
Museum zu erwerben. Am 31. Juli 1928 führte Hensler mit Swarzenski
Verhandlungen und übergab diesem die Liste der Kunstgegenstände, die Fürst Friedrich
vom Städel-Institut zurückerwerben wollte.

Die aufgestellte Liste war nicht umfangreich; sie enthielt hauptsächlich die Tafeln
des alten Hausbesitzes und schwäbische Plastik318. Swarzenski versprach, alles zu
versuchen, um diese Kunstwerke dem fürstlichen Haus zu erhalten. Bei einigen
optierten Stücken traten Schwierigkeiten auf, da die Kommission in Frankfurt die

318 FAS, Bestand Hofkammer, R 76, NVZ 27 826.

Verzeichnis der Kunstgegenstände, die der Fürst zurückerwerben möchte.
Die vorgesetzten Buchstaben bedeuten a = Bereitschaft

b = Zweifel
c = Ablehnung

Malerei

a 1) Leinwand-Predella aus Stetten

a 2) Meister von Sigmaringen, 7 Bilder Marienleben

b 3) Meister von Sigmaringen, Flügelaltar, groß

a 4) Meister von Sigmaringen, 2 Heilige, Flügel

a 5) Meister von Sigmaringen, Predella, Heiliger Thomas

a 6) Meister von Sigmaringen, Predella, Grablegung

a 7) Schwäbischer Meister, Aposteltrennung

a 8) Nach Schongauer, 8 Passionsszenen

a 9) Ennetacher Altar von Jörg Stocker

c 10) Zeitblom-Strigel

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