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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0165
Geologisdie Kartierung

Als weiterer fähiger Außenseiter an der Kartierung der hohenzollerischen Blätter
ist zu nennen Jakob Hildenbrand (geb. 1826, gest. 1904; Abb. 3). Er war zunächst
Landwirt und Weber, betrieb aber wie viele seiner Landsleute die Geologie
und Paläontologie ernsthaft als Liebhaberei, wodurch Quenstedt auf ihn aufmerksam
wurde. Auf dessen Initiative hin leitete Hildenbrand das seinerzeit ins Leben
gerufene Schieferölwerk bei Reutlingen, in dem in den 50er-Jahren des vorigen
Jahrhunderts erstmalig in Europa aus den dort anstehenden Posidonien-Schiefern
(Lias Epsilon) Erdöl gewonnen wurde. Hildenbrand muß, wie mir Fritz Weidenbach
(Stuttgart) aus seiner Kenntnis und Erinnerung der früher in der Geologischen
Abteilung des Württ. Statistischen Landesamts vorhandenen Feldbücher freundlicherweise
mitteilte, ein äußerst fähiger Kartierer gewesen sein. So erkannte er zum
Beispiel bei seinen Aufnahmen im Gelände auch als erster, daß Oberschwaben nicht
nur zweimal, sondern noch öfter vergletschert war. Die Erläuterungen zu den von
ihm aufgenommenen Blättern haben Quenstedt und die anderen Autoren offensichtlich
aus den Feldbüchern Hildenbrands zum großen Teil übernommen, obwohl sie
seinen zweifellos richtigen Geländebeobachtungen und den daraus abgeleiteten Ergebnissen
nicht immer gefolgt sind.

Die topographischen Unterlagen für das geognostische Kartenwerk 1:50 000 halten
naturgemäß in keiner Weise einen Vergleich mit dem heutigen aus. So fehlen
ihnen schon wegen des größeren Maßstabs viele Einzelheiten, ferner sämtliche
Höhenlinien, die durch Strichätzung nur ungenügend ersetzt sind. Auch waren in
ihnen NN-Höhen nur in recht geringer Zahl eingetragen, so daß sich schon beim
Kartieren im Gelände zwangsläufig viele Erschwernisse ergeben mußten.

Eine Zusammenstellung der geognostischen Karten, soweit sie sich über das Gebiet
von Hohenzollern erstrecken, gibt die Tab. 3 wieder.

Sämtlichen Karten sind kurze Erläuterungen beigegeben, die ebenso wie die
Karten selbst in vieler Beziehung zwar überholt sind, was z. B. die Stratigraphie
betrifft, jedoch auch manche, heute noch wertvolle Angaben enthalten, insbesondere
Bohrprofile, Fundpunkte von Fossilien u. a. m. Man muß jedenfalls die Leistung
dieser Männer bewundern, die bei den damaligen Verkehrsverhältnissen und den
relativ unbedeutenden tieferen Aufschlüssen innerhalb weniger Jahrzehnte ein solches
Werk geschaffen haben.

Sämtliche für Hohenzollern in Frage kommenden geognostischen Blätter sind
heute vergriffen und dürften kaum mehr eine Neuauflage erfahren. Die Blatt-Einteilung
ist aus der Abb. 1 zu ersehen.

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