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Neues Schrifttum

werden, die einmal in der wissenschaftlichen Sorgfalt (z. B. Zitierweise, genauer Quellennachweis
, Literaturanhang) liegen, zum anderen im Versuch des Verfassers, bei wichtigen,
das Verständnis des Stoffes betreffenden Darlegungen und Formulierungen eigene Begriffsbestimmungen
anzusetzen, um dadurch den Leser in den vorgebrachten Gedankengängen
voranschreiten lassen zu können.

Zum Schluß sei noch angemerkt, daß die Überschriften für die einzelnen Unterkapitel
nur sehr schwer auf deren Inhalt schließen lassen, was die Benutzung des Werkes als Hand-
und Nachschlagebuch und die herausgelöste Einzelbetrachtung eines aufgeworfenen Pro-
blemes erschwert.

Sigmaringen Ansgar Schweikert

Franken in alten Ansichten und Schilderungen.

Herausgegeben von Hanns Hubert Hofmann und Günther Schuhmann,
Konstanz-Lindau-Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag 1967, 336 S.,
276 Abb., Leinen DM 58,-.

In der Reihe der alten Ansichten und Schilderungen des Jan Thorbecke Verlages, Konstanz
, erscheint nach den verdienstvollen Werken von Max Schefold über die Veduten der
Bodenseelandschaft und des Schwarzwaldes der bisher umfangreichste Band „Franken in
alten Ansichten und Schilderungen".

Die Gliederung des Werkes folgt den historisch gewachsenen geistlichen und weltlichen
Besitztümern, den Waldgebirgen und Flußtälern. Die Reise durch Franken geht von Würzburg
und Bamberg über Weißmain und Wertheim zur Rhön und zum Steigerwald. Von
der Feste Coburg führt der Weg durch den Frankenwald, das Fichtelgebirge, das Bayreuther
Land und durch die fränkische Schweiz nach Nürnberg. Den Flußtälern der Regnitz,
Aich, Altmühl und Tauber folgend endet die Fahrt im Spessart.

Hanns Hubert Hofmann gibt in einer komprimierten Einleitung in historisch umfassender
Weise eine Stammes-, Geistes-, Kultur-, Gesellschafts- und vor allem eine Kunstgeschichte
der Veduten des Fränkischen Raumes. Er charakterisiert den fränkischen Menschen
in seiner stammlichen Wesensart und Lebensform: «... strebsam und verbissen in seiner
Arbeit, rechenhaft und sparsam bis zum Geiz, geschäftstüchtig und redegewandt, ... eigenwillig
und zäh, ... lautem Wesen abhold und bei dem allem sprühend lebendig, von ungemein
geistiger Regsamkeit, von der Oberfülle der Einfälle ... hinweggetrieben zu hellwacher
Lebensfreude und künstlerischer Daseinsbejahung". Das Anliegen des Verfassers,
den Freiheitsdrang des Franken herauszustellen, ist deutlich zu erkennen. Die Franken
(= Freyen) bilden keine politische Einheit, sondern sind eine stammesmäßige Einigung. Die
Losung „Edel und Frey" beseelte Ritter, Bürger und Bauern. Am treffendsten findet Hofmann
diese Wesensart von Hugo von Trimberg erfaßt: „Was Hugo von Trimberg in seinem
Lehrgedicht ,Der Renner' am Ende des 13. Jahrhunderts rühmt, haben die Menschen
noch ein halbes Jahrtausend später empfunden."

Die alten Ansichten und Schilderungen versucht Hofmann aus der Geschichte Frankens,
aus den Besonderheiten seiner Bewohner, aus seinen Bauten und seiner Landschaft verständlich
zu machen. Die geistlichen und fürstlichen Residenzen Würzburg, Bamberg, Eichstätt,
Coburg und Pommersfelden werden in ihren zeitlich verschiedenen Blüte- und Schaffens-
perioden lebendig. Ausgehend von den frühesten Darstellungen der Kirchen und Städte auf
den alten Tafelbildern des 15. Jahrhunderts zeigt Hofmann die Entwicklung der Vedute
bei den großen Meistern des 16. Jahrhunderts, Dürer, Cranach, Altdorfer, Hirsvogel und
Amann. Er verfolgt die Auffassungen und die Wiedergabe der Landschaftsbilder bei den
Kleinmeistern aus der Nürnberger Malerschule des 17. Jahrhunderts und ihrer Nachfolger
im 18. Jahrhundert. Die Maler der Romantik, Richter, Spitzweg und andere, beschließen
diesen Kunstzweig.

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