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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0208
Vereinsmitteilungen

eine Kirche oder Kapelle mit wertvollem Kulturgut mit Hilfe einer Erneuerung erhalten
werden soll, dann möchten wir immer gern kräftig helfen." Unter diesem Gesichtspunkt
wollte er Arbeit und Befürwortung von Zuschüssen gewertet wissen. Oskar Heck berichtete,
daß der Landeskommunalverband jährlich 10 000 DM - „nur ein Tröpfchen" - gewähre.
Das Staatliche Amt für Denkmalpflege in Tübingen habe bisher rund 75 000 DM zur Verfügung
gestellt; auf weitere Zuschüsse hoffe er noch, um schließlich mit insgesamt etwa
160 000 DM auskommen zu müssen. Allein die Gesamtrenovierung in Veringendorf werde
um die 34 800 DM kosten.

Eingehend beschäftigte sich der Landeskonservator mit der Hechinger Klosterkirche
St. Lützen, deren erbarmungswürdiger Zustand nach dem Absturz einer Rosette am 23. Dezember
ganz deutlich geworden sei. Er berichtete von den zahlreichen Einzelheiten und
zeigte auch anhand von Großaufnahmen Schönheiten wie Baumängel des kostbaren Gotteshauses
, das im Besitz des Hohenzollernschen Fürstenhauses ist. Von ihm allein könne man
allerdings nicht erwarten, daß es die hohen Renovierungskosten aufbringe. Das Erzbischöfliche
Ordinariat Freiburg und das Staatliche Amt für Denkmalpflege in Tübingen hätten
jedoch spontan beachtliche Hilfe zugesagt. Die abschließenden Äußerungen des Fürstenhauses
und der Kirchengemeinde Hechingen fehlten aber ebenso noch, wie der Kostenvoranschlag
des Erzbischöflichen Bauamts Konstanz noch ausstehe. Oskar Heck hofft auf baldigen
Abschluß der rechnerischen Vorbereitungen. Er hat inzwischen zur Dokumentation beigetragen
. Außer den Fotos wurde bereits mit einer zeichnerischen Bauaufnahme begonnen,
um alles für eventuelle Rekonstruktionen zu sichern, bevor mehr einstürzt oder abbröckelt.
„Wenn eine endgültige Renovierung erreicht wird, wäre der Absturz der Rosette als gute
Fügung zu bezeichnen", beschloß er dieses Kapitel.

In einer Kreuzwanderung durch beide Landkreise führte der Landeskonservator dann
vor Augen, wie berechtigt das eingangs zitierte Lob Dr. Stemmlers war, wie viel auch im
vergangenen Jahr wiederum denkmalpflegerisch geschehen ist, obwohl Oskar Heck nach seinen
Angaben nur mit bescheidenen Mitteln rechnen kann. Er erwähnte Kapellen-Renovationen
in Inzigkofen, Neufra und Steinhilben sowie in mehreren Hechinger Gemeinden. Für
die Resterneuerung der Ruine Hornstein fehlten die Mittel. Dagegen sei die Kirchenrenovierung
in Tafertsweiler abgeschlossen, bestünden Pläne für die Kirchen in Veringenstadt
und Habsthal, das dortige Kloster und Kirchen im Kreis Hechingen. Im Zusammenhang
mit wieder zurückgestellten Plänen für den Chorraum der Beuroner Erzabteikirche wandte
sich Dr. Heck gegen empfindliche Beeinträchtigungen alter Baustile durch Neuerungen im
Hinblick auf das II. Vaticanum, wobei er auch lakonisch anmerkte: „Hoffentlich wird später
die Kirchengemeinde mit dem zufrieden sein, was kürzlich in Einhart begonnen wurde."
Die Ostracher Kirchenerneuerung sei fast beendet. Als besonders erfreulich bezeichnete er,
was sich auf dem Veringendorfer Friedhof getan hat, und ging auf die dringend notwendige
, originalgetreue Kopie eines kostbaren Kreuzes in Owingen ein, dem Zerfall droht.
Der Landeskonservator bedauerte, daß man sich in Gauselfingen nicht entschlossen habe,
neben dem Kirchenneubau das alte Gotteshaus zu erhalten. Auf der Burg Straßberg sei bisher
nicht allzuviel geschehen. Außerdem habe er zu einigen Werbeanlagen in alten Stadtkernen
Stellung genommen, wobei sein Bemühen, deren abendliche Stille zu erhalten, bei
der Geschäftswelt auf wenig Verständnis gestoßen sei. Beim Umbau der Donautalstraße bei
Thiergarten habe er keine Einwände gemacht, sondern die Stellungnahme dem Landschaftsschutz
überlassen. Oskar Heck bezweifelte, ob das angeblich älteste Mühlrad Europas (En-
sisheim) zu erhalten ist. Den Verlust eines Fachwerkhauses in Sigmaringendorf bedauerte
er; zur Erhaltung fehlten jedoch die Mittel. Auch in Laucherthal soll nach seinen Informationen
ein altes Baudenkmal verschwinden. Von Inzigkofer Plänen, die Kirche zu renovieren
, berichtete der Landeskonservator, ebenfalls davon, daß die Erneuerung in Liggersdorf
in Gang ist. Auch in Gammertingen sei man schon länger an der Arbeit. Für dieses Gotteshaus
hoffe er, daß etwas von der klassizistischen Linie erhalten bleibe. In der Heimschule
Kloster Wald aber gingen die Arbeiten offensichtlich nie zu Ende. „Die baulichen Wünsche
scheinen ohne Grenzen zu sein", merkte er dazu an und berichtete vom Plan eines Neu-

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