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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0020
Rudolf Seigel

hunderts fast vollständig überein und halten sich in der Hauptsache an Pregitzer.
Auch den neugefundenen Burggrafen Konrad bringen sie so unter, wie Pregitzer
schon vorgeschlagen hatte: Konrad wird zu einem Bruder Friedrichs IV. gemacht,
er hatte keine Nachkommen, die Burggrafschaft Nürnberg fällt nach seinem Tod
an den Bruder und gelangt von diesem an den Sohn, Eitelfriedrich I. So ist man
dann wieder im alten Schema: Die Söhne Eitelfriedrichs I. (Eitelfriedrich II. und
Friedrich) teilen endgültig in die schwäbische und fränkische Linie *•.

Die ersten Ansätze zu einer neuen Genealogie der ältesten Zollern kamen 1825
von dem badischen Archivar Julius Leichtlen87. Ihm schließt sich dann als erster
Fidelis Baur an, der in seiner „Geschichte der Hohenzollernschen Staaten Hechingen
und Sigmaringen" und dann noch deutlicher in seiner „Historisch-kritischen
Untersuchung über den Ursprung und das Wachstum des Fürsten-Hauses Hohen-
zollern" 38 die sagenhaften Zollernahnen der Karolingerzeit strich und als erster eine
Ableitung der Zollern von den alemannischen Herzogen (Burkardinger-These) versuchte
. Leichtlen und Baur ist es zu verdanken, daß die Zollerngenealogie nun endlich
mit den urkundlich im Hochmittelalter überlieferten Zollerngrafen einsetzte **.
Doch die schon im 16. Jahrhundert aufgestellten falschen Namensträger und Filia-
tionen des 13. Jahrhunderts konnte Baur noch nicht berichtigen, weil das betreffende
urkundliche Material noch viel zu wenig erschlossen war.

Die in der Zeit der Renaissance und des Barock geschaffene Zollerngenealogie
hat sich also - wenigstens für die Zeit des 13. Jahrhunderts - fast bis zur Mitte
des 19. Jahrhunderts gehalten. So zeigt nun die Stammtafel, die Reiner beigibt -
und mit ihm stimmen Baur und Schilling überein - das seit Pregitzer gültige
Schema40:

** Unter Pregitzers Aufzeichnungen im FAS (HH 53, 669) befindet sich eine Stammtafel, in der
diese Harmonisierung der schwäbischen und fränkischen Genealogien versucht ist.

37 Schwaben unter den Römern ... in: Forschungen im Gebiete der Geschichte, Altertums- und
Schriftkunde Deutschlands, Bd. 1, Heft 4, Freiburg i. Br. 1825.

38 Sigmaringen 1839.

39 Umso antiquierter mußten darum dem aufmerksamen Leser 10 Jahre später die Werke von
Reiner und Schilling erscheinen, die die Arbeiten Baurs überhaupt nicht berücksichtigen, obwohl
sie diese gekannt haben dürften. Stillfried (Hohenzollerische Forschungen, S. 24—29) sah in Baurs
Werk einen großen Fortschritt (trotz seiner Kritik an Baurs Burkardinger-These) gegenüber
Johler, Reiner und Schilling, die er mit Recht für unbrauchbar erklärt.

40 Reiner, S. 28; SMling, S. 30-32, 45-48; Baur, Gesch. d. hohenz. Staaten, II. Heft, S. 45-46. -
Lediglich Johler (S. 15—17) weicht davon ab: Er gibt Eitelfriedrich I. einen Bruder Konrad II.
und dessen Sohn nennt er dann Friedrich, den er für den Zeitgenossen Rudolfs von Habsburg
hält. Wann und zwischen wem nun die Teilung erfolgt sein soll, berichtet Johler nicht.

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