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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0234
Neues Schrifttum

Aus dem reichhaltigen Repertoire der 281 Ansichten konnten nur einzelne Meisternamen
herausgegriffen werden. Neben den großen Künstlern wie Witz, Leu und Merian
zeigen auch Schweizer Kleinmeister ihr Können. Sie schufen in den verschiedensten graphischen
Techniken originelle Kunstwerke, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Dichter, Schriftsteller und Musiker besangen die vielgestaltige Landschaft der Schweiz.
Die lange Reihe führt von Gajus Julius Cäsar im Herbst 57 v. Chr. über Closener 1356,
Machiavelli, Merian, Goethe, Kleist, Klopstock bis Balzac, Stendal und Mendelssohn-
Bartholdy. Aber auch realistische schweizerische Literaten wie David Herrliberger und
Conrad Ferdinand Meyer schildern ihr Land. Meyer schreibt am 27. Juli 1866 an Friedrich
von Wyss: „Wenn ich die schöne Zeichnung der Berge mit dem Auge verfolge oder die
Farben der Seen oder der Luft bewundere, ja, nicht selten vor Bildern stehe, an denen
kein Claude Lorrain etwas ändern dürfte, herrliche Compositionen, wo Wege tief in den
Mittelgrund hinaufführen und die eine blaue Ferne sanft abschließt, Bilder, die eigentlich
Typen des landschaftlich Schönen sind, so sage ich mir, daß derselbe Meister, der dies
geordnet hat, auf dem ganz anderen Gebiete der Geschichte gewiß auch seine, wenn auch
für mich verborgenen Linien gezogen hat, die das Ganze leiten und zusammenhalten".

Auch dieser Bildband enthält für die wissenschaftliche Arbeit wertvolle Zusammenstellungen
: Literaturverzeichnisse, ein Verzeichnis der Zyklen, der Künstler, der Kunstverleger
und Herausgeber, ein Autorenverzeichnis und ein Ortsverzeichnis.

Der Jan Thorbecke Verlag fand in Marcus Bourquin einen versierten Kenner der
alten Ansichten und der Literatur der Schweiz. Auch wir stimmen dem allgemeinen Urteil
zu, daß dieser Bildband über die Schweiz zu den schönsten Büchern des Jahres gezählt
werden kann.

Sigmaringen Walter Kaufhold

Marc Moser: Das St. Galler Postwesen. Band III. Geschichte der Stadt-St. Gallischen Post
II. Teil. Ein Beitrag zur Verkehrs- und Kulturgeschichte der Stadt St. Gallen.
Heerbrugg: Rheintaler Druckerei und Verlag AG 1967. 169 S. 17 Abb. Brosch.

Mit der vorliegenden Arbeit legt der Schweizer Posthistoriker Marc Moser einen
weiteren interessanten Beitrag zur Aufhellung der Geschichte des St. Galler Postwesens
vor. Nach den beiden vorhergehenden Arbeiten (Das St. Galler Postwesen Bd. I, Geschichte
der Fürst-Äbtischen Post 1953 und Das St. Galler Postwesen Bd. II, Geschichte
der Stadt-St. Gallischen Post, I. Teil 1957, besprochen in den Hohenzollerischen Jahresheften
1963 S. 242-244) umfaßt der III. Teil den kurzen, aber für die Geschichte der
Stadt St. Gallen so bedeutenden Zeitraum von 1447 bis 1457. Aufgrund sorgfältiger und
intensiver Quellenstudien ist es Moser gelungen, das postalische Geschehen in diesem Zeitabschnitt
lebensecht zu rekonstruieren. Zu begrüßen ist es, daß er das Postwesen stets im
engen Zusammenhang zu der allgemeinen Verfassungs-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte
St. Gallens betrachtet. In diese Zeit fallen die Loslösung der Stadt aus dem Herrschaftsverband
des Klosters St. Gallen und der Abschluß eines Bündnisses, das die Stadtrepublik
St. Gallen zum Zugewandten Ort von sechs eidgenössischen Ständen erhob, und der Vogtei-
handel von 1455, ein Streit um Vogteirechte zwischen Stadt und Kloster St. Gallen.

Aus Briefen von Rom, Wiener Neustadt, Genf, Basel, Frankfurt, Augsburg und Nürnberg
an den Rat der Stadt folgert Moser zu Recht, daß St. Gallen auch mit diesen Städten
in Korrespondenzverkehr gestanden sein muß. Postgeschichtlich interessant an einigen
dieser Briefe ist, daß sie mit dem Ansuchen versehen sind, sogleich eine schriftliche Antwort
durch den Boten zu erteilen.

Das Aufgabengebiet der Boten ist in diesem Zeitraum noch nicht enger umgrenzt
als im 16. Jahrhundert in Appenzell, wo bereits zwischen dem Geleitsboten, dem Uberreiter
, dem Tagsatzungsboten, dem Landweibel und dem Landläufer unterschieden wurde

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