Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0249
Besprechungen

Quellenangaben bei allen Bilddokumenten und Namenslisten aller bekannten Vögte, Am-
männer und Bürgermeister der Stadt.

Solche Bemerkungen sollen und können den Wert dieser Arbeit, mit der Götz zu einem
neuen Stil einer Ortsgeschichte gefunden hat, freilich nicht mindern. Dieser Stil wird charakterisiert
durch die ausgiebige Wiedergabe von „Schrift- und Bilddokumenten". In bunter
Abwechslung folgen sich - mit genauer Quellenangabe - Auszüge aus anderen Geschichtswerken
, vor allem aus P. Alberts Geschichte der Stadt Radolfzell (1896), aus gedruckten
und ungedruckten Quellen (soweit nötig in Übersetzung), aus Archivinventaren, statistischen
Tabellen, literarischen Werken, Zeitungen und dgl. sowie Zeittafeln, knappe Informationen
nach Art von Annalen u. a. Daneben treten, ungefähr im selben Umfang, als Bilddokumente
Wiedergaben von alten und neuen Stadtansichten, Luftbildern, Karten, Epitaphien, Porträts
, Siegeln, Ausgrabungsfunden, Zeitungen, Plakaten usw. Von den Abschnitten über die
Kirche und über das 19. und 20. Jahrhundert abgesehen, verzichtet der Bearbeiter zugunsten
der Wiedergabe von Schrift- und Bilddokumenten weitgehend auf eigene Ausführungen
. Diese Darstellungsform wurde sowohl aus Zeitmangel bei der Abfassung dieser
Jubiläumsschrift gewählt wie auch in der Absicht, moderne Leser anzusprechen. Es ist das
Verdienst des Bearbeiters, der die Auszüge und Bilder geschickt und kritisch ausgewählt
und durch verbindende oder zusammenfassende Texte zusammengefügt hat, daß aus dieser
Notlage keine Notlösung entstanden ist, sondern eine Arbeit, die anderen Orts- und
Heimatgeschichten zum Vorbild dienen kann.

Ist es anderswo freilich oft gar nicht möglich, auf ältere Darstellungen der Ortsgeschichte
zurückzugreifen, wie es Götz bei der gediegenen Arbeit von P. Albert konnte,
so wäre dies auch nur in den wenigsten Fällen zu empfehlen. Nachahmenswert an dieser
neuen Geschichte Radolfzells erscheinen deshalb neben der exakten und sachlichen Information
vor allem: die ausführliche Wiedergabe von Quellen in Wort und Bild, deren ansprechende
Darbietung mit z. T. an der modernen Werbung orientierten Mitteln, die Berücksichtigung
auch der jüngsten Vergangenheit und der modernen Wirtschaftsgeschichte
sowie die Entlastung des Textes durch Verwendung von Statistiken und vergleichenden
Tabellen, nicht zuletzt auch die Erschließung des Buches durch ein Orts-, Personen- und
Sachregister. Durch die Anschaulichkeit und Unmittelbarkeit gut ausgewählter Schrift- und
Bilddokumente könnten auch andere Ortsgeschichten für den „Laien", also den eigentlichen
Leser solcher Werke, interessant und attraktiv gemacht werden.

Sigmaringen Joachim Fischer

Hechingen, Zollerland zwischen Alb und Schwarzwald.

Aufnahmen von Joachim Feist und Hellmut Hell, Text von Eugen Stemmler und
Oscar Heck.

Sigmaringen, Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag 1969. 107 S. 81 Abb., davon 3 farbig.
DM 19,80 (Thorbecke Bildbücher 58).

Der Bildband gliedert sich in einen Textteil (S. 1-28) und einen Bildteil (S. 29-107).
Im Textteil gibt Staatsarchivdirektor Dr. Eugen Stemmler unter der Uberschrift „Hechingen
und das Zollerland in der Geschichte" einen in kurze Abschnitte klar gegliederten geschichtlichen
Abriß. Nach einem kurzen Überblick über die Vor- und Frühgeschichte des
Raumes schildert der Verfasser vornehmlich an Hand der Geschichte der Grafen von Zollern
die Geschichte der gleichnamigen Grafschaft. Ihr wechselvolles Geschick gibt ihm Gelegenheit
, auf die Städtegründungen, Gebietsverluste, Neuerwerbungen und Teilungen einzugehen
. Dabei versteht es der Verfasser, die Verflechtungen mit den Nachbargebieten aufzuzeigen
und die Bedeutung der Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern für die
Landesgeschichte herauszuarbeiten. Die drei letzten Kapitel („Der souveräne Staat; Ubergang
an Preußen; Der Schritt in die Gegenwart") zeichnen in knappen Strichen ein deut-

247


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0249