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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0256
Neues Schrifttum

Gräber aus der gleichen Zeit. Edelmann führte über seine Grabungen, von denen nur einige
wichtige genannt wurden, ausführliche und sachkundige Tagebücher; diese befanden sich in
den 30er Jahren im Württ. Landesamt für Denkmalpflege in Stuttgart, sind aber nicht
mehr auffindbar. Nur über den Grabungsbericht von Buchheim fertigte W. Rest eine Abschrift
für das Landesdenkmalamt in Freiburg an. Edelmann berichtet in den Prähistorischen
Blättern 1891 und 1892 über seine Grabungen in Tailfingen und fügt Zeichnungen hinzu.
Weitere Fundberichte setzt er in den genannten Blättern bis 1901 fort. 1892 veröffentlicht
er die Reihengräber in Frohnstetten und vom Degerfeld bei Tailfingen in den Blättern
des Schwäbischen Albvereins. Die Ergebnisse seiner Grabungen in Sigmaringen wurden in
den „Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern" abgedruckt
(26 [1892/93] S. 82 f. und 27 [1893/94] S. 137 f.). Die Literatur zu der Sammlung
Edelmann ist in der Publikation von Zürn-Schiek umfassend angegeben. Auffallend
ist, daß Edelmann in den „Mitteilungen" nur bis 1894 publiziert. Schon in seiner Ebinger
Zeit wurde er Mitglied des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern.
Im Mitgliederverzeichnis ist Edelmann von 1893 bis 1898 aufgeführt. Der Grund für seinen
Austritt aus dem Verein konnte nicht festgestellt werden. Es ist möglich, daß sich
Edelmann und der Fürstl. Archivrat K. Th. Zingeler entzweiten. (Zingeler war Vorstand
des Vereins und veröffentlichte in den Mitteilungen 27 [1893/94] S. 1-115 einen Aufsatz
über die vor- und frühgeschiditlidbe Forschung in Hohenzollern.)

Seit dem Jahre 1897 galt Edelmanns Interesse auch landeskundlichen Studien. Er
forschte viel im Stadtarchiv Sigmaringen, nachdem ihm Bürgermeister Dr. Reiser die
Benützung gestattet hatte. In den Blättern des Schwäbischen Albvereins sind 16 Aufsätze
Edelmanns über seine prähistorischen Funde und über seine landesgeschichtlichen Forschungen
von 1892 bis 1914 erschienen. Einige kleinere Untersuchungen ließ er wohl auf
eigene Kosten drucken, z. B. seine Arbeit über die Geschichte der Herren von Hausen im
Donautal. Als Gauobmann des Schwäbischen Albvereins (1895-1916) hat Edelmann die
historischen Orte der Umgebung sicher oft erwandert. Es liegen Veröffentlichungen vor
über die Ruinen Falkenstein, Dietfurt, Gebrochen Gutenstein und den Alten Hans zu Buchheim
. Selbst kunstgeschichtliche Studien über „Burgfelden und seine Malereien" und über
die Erlöserkirche in Sigmaringen stammen aus seiner Feder. 1914 bringt er die Sage von dem
Wildknappen auf Wildenstein heraus (Stadtarchiv Sigmaringen, Nachlaß Keller, lfd.
Nr. 53).

Schon im Jahre 1932 regte Dr. Ernst Senn in der „Zollerheimat" anläßlich einer Besichtigung
der Sammlung Edelmann in London an, „die für unsere Prähistoriker unentbehrliche
Sammlung" in den „Fundberichten aus Schwaben" zu veröffentlichen. Dr. Senn
schreibt, daß der handschriftliche Katalog Edelmanns dort noch erhalten ist und daß der
gedruckte 23 Seiten umfassende „MS Catalogue of the Edelmann Collection" damals
2 Pfund kostete.

Der langgehegte Wunsch einer Publikation der Sammlung Edelmann ist nun durch
die verdienstvolle Arbeit von Hartwig Zürn und Siegwalt Schiek verwirklicht worden. In
mühevoller Arbeit stellten die mit der Materie sehr vertrauten Verfasser aus den zahlreichen
Veröffentlichungen Edelmanns und aus der Literatur die ausgezeichneten Fundberichte zusammen
. Sie geben Einblick in die Art und Weise der vor- und frühgeschichtlichen Forschung
vor dem preußischen Landesdenkmalgesetz von 1914, das für Hohenzollern heute
noch gültig ist. Die Grabungsberichte gestalten die Lektüre des Buches sehr lebendig; sie
geben genaue Auskunft über die Fundorte, den Inhalt der Grabhügel und der Gräber, die
Lage der Skelette und die Beigaben sowie die Zeit der Grabungen. Die Funde sind chronologisch
geordnet.

Die Beschreibung der einzelnen Fundgegenstände nach Material, Erhaltungszustand,
Form und Größe ist präzise und fachkundig. Sie wird durch die plastischen und genauen
Zeichnungen, die Fräulein Monika Fehre (jetzt Mrs. Schaffer) im Verhältnis 1:2 anfertigte,
veranschaulicht. Die gezeichneten Durchschnitte machen die Fundstücke fast greifbar. Mit
besonderer Freude betrachtet man die Schalen der Hallstattzeit, von denen acht durch gute

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