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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1970/0016
Willi Eisele

als Offizial (Ardiidiakon) eine der sieben Kölner Prälaturen zu übernehmen20.
Mit der römischen Zentrale blieb er indessen durch seinen ständigen Briefwechsel
mit Kardinal Scipio Borghese in Kontakt **. Dieser kirchliche Tätigkeitsbereich erwies
sich als sehr vielfältig und reichte von der kirchlichen Finanzadministration
bis zur geistlichen Gerichtsbarkeit und den nachtridentinischen Seelsorgereformen
(Erneuerung der Liturgie, Katechismus, Kirchenvisitationen)22. Eitel Friedrichs Einfluß
wuchs durch seine Ernennung zum Domkustos (Afterdekan) und Dekan
(1610/11)2S, Dompropst von Köln24 und Magdeburg (1612)2S. Die gleichzeitige Bestallung
zum Obersthofmeister des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Ferdinand
von Bayern machte ihn zum zweitmächtigsten Mann im Kurstaat2*. Als Obersthofmeister
„ziemt(e) ihm die höchste stel(l)" nach dem Landesherrn. In dieser Eigenschaft
hatte Eitel Friedrich die Oberaufsicht über den kurfürstlichen Hofstaat. Als

20 Die Angaben Forsts in ADB 48 (1904) 327 und Penners in NDB 4 (1959) 424 widersprechen sidi;
EF soll nach dem 1. Okt. 1604 das Amt eines Domscholasters in Köln angenommen haben. Roth,
264 gibt den 11. Dez. 1604 als Ernennungsdatum an. Die Rückreise von Rom erfolgte auch, da
die Hausprälatenstelle nach dem Tod des Papstes nicht mehr erneuert wurde.

21 Die Korrespondenz EFs mit Kardinal Scipio Borghese aus den Jahren 1605—07 hat Albers,
163-176 im Auszug mitgeteilt. In den Nuntiaturberichten IV (1603-05) LXXXII. 1 wird auf das
Vatikanische Archiv [im Folgenden: VA], Fondo Borghese III 124 a, 170 ef verwiesen. Der
Schriftwechsel EFs mit Rom aus den Jahren 1611-1625 (16. Juli) befindet sich im VA, Cod. Barb.
lat. 6885, 1-117 sowie in Nunziatura di Colonia 7, 102; 329; 342. Eine Kurzbiographie über EF
von Theodor Amidemy befindet sich in der Vatikanischen Bibliothek, Fondo Pio 49, 186. — Für
die Hinweise auf vatikanische Quellen und die Beschaffung von Mikrofilmen ist der Verfasser
Herrn Dr. Wolfgang Reinhard, z. Zt. am Deutschen Historischen Institut in Rom, zu Dank
verpflichtet.

22 StadtA Köln, Lehen D 5; R 27 und ebenda, Haupturkundenarchiv 18883; das Staatsarchiv Magdeburg
[zitiert: StAM] verwahrt außer den bei Forst, Quellen genannten Stücken noch lehnsherrliche
Konsensbriefe (StAM, Rep. U 2 LVIII Ce nr. 3, ebenda 1 Ab nr. 47) und Lehenbriefe EFs
(StAM, Rep. U 4 c Stemmern nr. 3; Rothensee, nr. 6; U 2 LVIII Ce nr. 5). Im Widerspruch zu
den Bestimmungen des Tridentinums (Sess. XV., cap. 3) nahm Dompropst EF das Exkommunikationsrecht
für sich in Anspruch (Archiv des Erzbistums Köln, fac. sing. 204 [1620]).

23 Roth, 262. Aus Sorge, die „Freiherren und Doctores" könnten die gräflichen Mitglieder des Domkapitels
majorisieren, hat EF am 11. Aug. 1611 seinen Vetter Johann Georg um die Benennung
seiner Söhne Eitel Friedrich (II.) und Georg Friedrich (f 1633) sowie des jungen Grafen von der
Mark angehalten (FAS, HH 53. 802).

24 Roth, 260. Danach war EF vom 12. März 1612 bis zu seinem Tode Dompropst von Köln, Magdeburg
und Straßburg, vgl. Anm. 11.

25 Dem bei Forst, Quellen 103 (= nr. 11) wiedergegebenen Schreiben des Pistorius zufolge bemühte
sich dieser noch Ende September 1603 darum. Vom 12. März 1612 stammt das Verleihungsdekret
Pauls V. für die Dompropsteien Köln und Magdeburg (ebenda, 105—108 [= nr. 15]). Laut
Urkunde vom 27. März 1612 (Augsburg, Or.) erfolgte die Obernahme der Propstei durch vier
Prokuratoren (ebenda, 108 f. [= nr. 16]). Die Bestimmung der Bevollmächtigten erfolgte auf der
Rückreise EFs von der Kapitelswahl in Salzburg, wo EF am 18. März 1612 mit 12:1 Stimmen
unterlag, vgl. Anm. 13. Das Jurament für die Dompropstei Magdeburg trägt das Datum vom
28. Mai 1612 (StAM, Rep. U 1 xx A, nr. 25).

26 HStA Düsseldorf, Geistliche Sachen 35 (1615) vermerkt die Bildung eines Ausschusses zur Begründung
eines Priesterseminars, dem der Weihbischof Theodor Righan und die Domherren
Zachäus von Horrich, Otto Gereon von Gutmann sowie Dompropst EF angehörten. Die Verhandlungen
(1615, Juli-August) fanden in der Kölner Residenz EFs statt: „proposita A(nn)o 1615
in Aug(usto) in aedibus D(omini) Comitis ab Hohenzollern* (StadtA Köln, Geistliche Abteilung
209,3). Anwesend waren P. Rektor Copper SJ, P. Winaeus SJ und „Großhoffmeister,
Obristen Cammerer und geheimer Rath, Vnser Thumbkirchen zu Vnser Statt Collen Prob-
sten" [EF].

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