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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1970/0129
Süddeutschland und die Reichsgründung

1917 kritisierte Max Weber diese Haltung als „Willen zur Ohnmacht". Er sei
die „Erbschaft Bismarcks", der Parlament und Parteien zu rein „negativer Politik"
verdammt habe, was die Zersplitterung der Parteien wie die Scheu vor Herrschaft
und Macht bis hinein in die Reihen der Führungskräfte zur Folge gehabt habe8!.
So sehr das zutrifft, verbirgt sich hinter Webers Analyse freilich auch die Assimilationskraft
des bismarckschen Staates, in den dann auch die „Reichsfeinde" von einst
hineinwuchsen. Dabei nahm nicht nur der „Wille zur Macht" Schaden, es ging auch
sehr viel von jenem Idealismus verloren, mit dem sie, zumal von Süddeutschland
her, noch 1870 nach einem Deutschland gerufen hatten, das föderalistischer und
demokratischer, ziviler, sozial ausgeglichener und nach außen weniger „machtfroh"
sein sollte, als dies von einem „Preußen-Deutschland" zu erwarten stand.

82 Weber: Ges. polit. Schriften S. 349.

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