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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0014
Bernhardt

4. Oktober18. Schwarzmann erhielt den Auftrag, die Räume der ehemaligen Regierungsregistratur
im Schloß-Nebengebäude bei der Brauerei auf ihre Eignung hin zu
überprüfen. Schwarzmann glaubte, daß sich die ebenerdigen, gewölbten Räume
ohne große Kosten als Archiv herrichten ließen, wenn man die Türe zum sogenannten
Bierberg zumauere und den Eingang zum Schloß hin verlege Einer Meinung
mit Schwarzmann waren auch die Gegengutachter Geh. Referendär Sallwürk20,
Hofkammerrat Bilharz 21 und Geh. Rat Schenk **, Alle Gutachter bestätigten Trok-
kenheit, Feuerfestigkeit und Geräumigkeit. Sie betonten die zentrale Lage zu ebener
Erde unmittelbar beim Schloß, die im Katastrophenfalle eine schnelle Bergung begünstigte
23. Das Hofmarschallamt erhob keine Einwände und so schien eine rasche
Lösung des Problems möglich **.

Doch das Gutachten der Bauinspektion vom 1. Februar 1845 machte alle Hoffnungen
wieder zunichte25. Sie stellte Einsturzgefahr des Gewölbes im Brandfalle
fest und hielt die Einziehung eines neuen Gewölbes für so kostspielig, daß man
darauf von vornherein verzichten und besser die Errichtung eines Neubaus in Erwägung
ziehen sollte. Aber die Geheime Conferenz war nicht bereit, ihren Plan so
schnell wieder aufzugeben. Sie forderte ein weiteres Gutachten von Bauinspektor
Bröm26 an27, das er am 10. März erstellte und in dem er seine bereits geäußerte Ansicht
nur wiederholte28.

Auch dieses Gutachten konnte Schenk nicht umstimmen. Er hielt die Räume
nach wie vor für geeignet, weil in der Nähe keine Feuerstellen waren und sich die
Bestände in den tragbaren Kästen leicht flüchten ließen2'.

Anderer Meinung war am 30. April der Erbprinz. Karl Anton hielt „die sichere
Aufbewahrung von Urkunden und Dokumenten etc. nicht vollständig erfüllt" und
versagte daher seine Zustimmung mit der Weisung, die Angelegenheit ein Jahr lang

18 Dasselbe Nr. 12.
" Dasselbe Nr. 13.

20 Anton von Sallwürk, geb. 1. Juni 1807, gest. I. Januar 1871 zu Konstanz, Studium zu Freiburg
und Heidelberg, 1830 Februar Rechtskandidat zu Sigmaringen, 1830 Dezember Oberamtsaktuar
zu Ostrach, 1834 Juli Hofgerichts- und Regierungsassessor, 1840 Januar Hofgerichtsrat und vortragender
Rat bei der Geheimen Conferenz mit dem Prädikat Geh. Referendär, 1848 Oktober Vorstand
der Geheimen Conferenz mit dem Titel Geh. Conferenzdirektor, 1849 April Vorstand der
Landesregierung mit dem Prädikat Regierungspräsident (StAS, Dienerbuchkartei).

21 Jospeh Anton Bilharz, geb. 6. Dezember 1788 zu Herbolzheim, gest. 16. Februar 1877 zu Sigmaringen
, Besuch der Klosterschulen Ettenheimmünster und St. Peter, Studium zu Freiburg/Br., 1814
Aktuar zu Meersburg, 1817 April Fürstlich hohenzollernscher Sekretär, Hofverwaltungsbeamter
und Kabinettssekretär, seit 1832 Hofkammerrat (FAS, Hofkammer Sigmaringen NZ 17738;
StAS, Kgl. Regierung Sigmaringen I 8737).

22 Wilhelm Carl Ludwig Walter Freiherr Schenk zu Schweinsberg, geb. 26. Januar 1803, 1840 Januar
31 dirigierender wirklicher Geheimer Rat und Vorstand der Geheimen Conferenz, Direktor des
Hofgerichts und der Landesregierung zu Sigmaringen, 1848 August 31 entlassen (StAS,
Dienerbuch).

25 FAS, HS 5,6 Nr. 14.
24 Dasselbe Nr. 16.

2= Dasselbe Nr. 17.

26 Gottfried Joseph Bonifaz Bröm, geb. 1. September 1797 zu Ellwangen, Architekt zu Bad Mergentheim
, 1828 August fürstlich hohenzollernscher Bauinspektor zu Sigmaringen, 1843 Baureferent
der Landesregierung und Hofkammer mit dem Titel Baurat (StAS, Dienerbuchkartei).

27 FAS, HS 5,6 Nr. 18.

28 Dasselbe Nr. 19.

29 wie Anm. 28.

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