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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0041
Fürstlich Hohenzollernsdies Archiv

aktuar Stumpf aus Würzburg m, Carl Georgii aus Wasungen, der bei der Ordnung
des Magdeburger Stiftsarchivs mitgewirkt hatte, der Reidisardiivkanzlist Carl
August Muffat aus Mündien1M, Advokat und Notar F. A. Klinkhardt aus Hildesheim
, der sich als Altertumsforscher und Geschichtskundiger ausgab, der Archivpraktikant
Elgg aus Freiburg i. Br. und der Provinzialardüvar v. Medem aus
Stettin m. Der bekannteste unter ihnen war ohne Zweifel Friedrich L. Freiherr von
Medem, Staatsarchivar von Stettin, Mitherausgeber der „Zeitschrift für Archivkunde
, Diplomatik und Geschichte''170 sowie Verfasser zahlreicher archivtheoretischer
Abhandlungen.

Dem unbefangenen Betrachter erscheint in Anbetracht des großen Angebots die
Lösung des Problems nun greifbar nahe. Die Lektüre von Hubers Bericht in dieser
Angelegenheit belehrt jedoch eines anderen und ist desillusionierend.

Er schreibt: aus den 39 Gesuchen gehe hervor, „daß ein ziemlicher Theil der
Bewerber von der Ansicht ausgegangen ist, daß die Stelle eines Archivars Gelegenheit
zu litterarischer Berümtheit und Veröffentlichung von historischen in dem
Archive begebenen Denkwürdigkeiten darbieten werde. Andere haben mehr den

Gehalt ins Auge gefaßt und mit dem Uebrigen schon fertig zu werden erachtet___

Wer mit dem Innern des fürstlichen Archivs und seinem Umfange nur einigermaßen
bekannt ist oder von den vorhandenen Repertorien Einsicht genommen hat, wird
sich wohl überzeugen, daß die Stelle eines Archivars nicht die ganze Thätigkeit eines
befähigten Geschäftsmannes in Anspruch nehme". Man wird daher darauf sehen
müssen, daß der anzustellende Archivar „noch zu anderer Geschäftsleistung befähigt
sey und dafür unbedenklich verwendet werden könne".

Außer den sieben bereits genannten Bewerbern durften sich immerhin noch drei
weitere einer besonderen Erwähnung rühmen: Oberamtsaktuar Karl Schnell aus
Ostrach, ein Landeskind, sowie Jaeglin und Gutermann, beide mit Erfahrung im
Registraturwesen. Huber erscheint es bedenklich, daß mit einer einzigen Ausnahme
die Geschäftstüchtigkeit der Bewerber, ihr Charakter und ihre Sittlichkeit nicht
näher bekannt waren. „Sie sind nicht in solchem öffentlichen Dienste gestanden,
wodurch ihre vollständige Befähigung von selbst erprobt ist. Bloße und noch so
günstige Zeugnisse scheinen mir nicht zu genügen, da derlei Zeugnisse zu Bewerbungen
um eine Anstellung in dem Ausland gewöhnlich mit weniger Ängstlichkeit
abgegeben werden". Er kommt zu dem Schluß, daß ohne verläßliche und vertrau-

1,7 Pleikard Joseph Stumpf, geb. 6. September 1807 zu Würzburg, gest. 15. Juli 1877 zu München,
Studium zu Nürnberg, Neuburg, Würzburg und München, Praxis am Landgericht Würzburg, 1832
Eintritt in den Archivdienst zu Wiirzburg, 1837 Archivaktuar zu Würzburg, 1843 Landtagsarchivar
zu München bis zu seinem Tode. Verfasser: des Geographisch-statistischen Handbuches des Königreichs
Baiern (1852), von 324 Biographien unter dem Titel: „Denkwürdige Baiern" (1865) u. a.
(ADB 36, 755-756 von Hyacind Holland).

188 Karl August von Muffat, geb. 29. Oktober 1804 zu Sulzbach, gest. 28. September 1878 zu München
, 1825 Praxis an der kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu München, 1832 Kanzlist am kgl.
Reichsarchiv zu München, 1853 Archivsekretär, 1859 Archivrat, daneben seit 1840 Archivar der
Stadt München. Mitglied der kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften, Mitbegründer des
historischen Vereins von Oberbayern, Verfasser zahlreicher Aufsätze zur Geschichte Bayerns
(ADB 22, 443-444 von Oefele).

16» Vgl. Adolf Brennehe und Wolfgang Ltesdh, Archivkunde. Leipzig: Koehler und Amelang 1953,
32, 53 ff., 323, 378.

170 Zeitschrift für Archivkunde, Diplomatik und Geschichte. Hrsg. von L. F. Hoefer, H. A. Erhard
und F. L. von Medem. 2 Bde. Hamburg: Perthes 1834, 1836.

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