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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0100
Seigel

gängern um die Darstellung der politischen Geschichte M. Die Arbeit des Geschichtsvereins
, dessen Leitung er 1917 übernahm, wollte Hebeisen durch neue Aufgaben
beleben wie die Sicherung und Verzeichnung der hohenzollerischen Pfarr- und
Gemeindearchive und den Aufbau eines Kreises von Archivpflegern **. Hebeisen
war vor seinem Studium sechs Jahre Bildhauer gewesen, hatte Kunstgeschichte
studiert, über die Malerfamilie Strüb geschrieben 62 und vor seinem Eintritt in den
Archivdienst vier Jahre als Bibliothekar gearbeitet. Dies mag Fürst Wilhelm -
neben den Zwängen der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse - als Voraussetzung
dafür angesehen haben, im Jahr 1926 nach der Zurruhesetzung des 73jährigen
Museumsdirektors Groebbels Hebeisen auch die Leitung der Sammlungen, des
Museums und der Bibliothek zu übertragen 63. Auch unter günstigsten Arbeitsbedingungen
und Voraussetzungen, wie sie Hebeisen eigentlich mitbrachte, sind
diese vielfältigen Funktionen nicht zu bewältigen, wobei noch besondere Belastungen
hinzukamen, wie der Verkauf von Museumsgut (1927) 64 und die sich anschließende
Neueinrichtung und Neuaufstellung, die Hebeisen 1932 durch einen ausführlichen
Katalog zugänglich machte M. Seine Kontroverse mit dem aus Hechingen
stammenden Arzt Ernst Senn über die Zielsetzung und die Arbeitsweise des Geschichtsvereins
zwang Hebeisen 1933 zur Niederlegung des VereinsvorsitzesM.
Von da an bis zu seinem Tod 1940 ist Hebeisen mit landesgeschichtlichen Arbeiten
nicht mehr hervorgetreten

Nachdem 1934 der letzte Versuch, Staatsarchiv und Fürstliches Archiv wenigstens
in den Beständen vor 1850 unter gemeinsamer Verwaltung wieder zu vereinigen
, gescheitert war, erfolgte schließlich 1938 die Besetzung des Staatsarchivs
mit einem hauptamtlichen Leiter '8. Daß damit dieses Archiv für die landesgeschichtliche
Forschung zugänglich wurde, ist auch den Bemühungen des Geschichtsvereins,
vorab Ernst Senns, zu verdanken, der dem Verein, nachdem ihm die Schaffung
einer historischen Kommission für Hohenzollern nicht gelungen war, die Aufgabe
zudachte: „Übernahme schlechthin aller Gebiete wissenschaftlicher Forschung in
Hohenzollern" 6*. Ernst Senn war der Erste, der in Hohenzollern Ziele und Auf-

,0 Allgemeines zur Geschichte des Grundbesitzes in Hohenzollern mit besonderer Berücksichtigung
des Großgrundbesitzes, Sigmaringen 1919. — Die Bedeutung der ersten Fürsten von Hohenzollern
und des Kardinals Eitel Friedrich von Hohenzollern für die katholische Bewegung Deutschlands
ihrer Zeit, Mitt. Hohenz. 54/57 (1920/23); (auch separat: Hechingen 1923). - Vorgeschichte der
Abtretung Hohenzollerns an Preußen, Mitt. Hohenz. 62 (1931).

" Vergl. Hebeisen, Zum fünfzigjährigen Bestehen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde
in Hohenzollern, Mitt. Hohenz. 50 (1916/17) S. 17 f. - Kallenberg, Hundert Jahre Hohenzolle-
rischer Geschichtsverein, S. 23. —

•* Die Künstlerfamilie Strüb in Veringenstadt im 15./16. Jahrhundert, Mitt Hohenz. 47/49 (1913/16).

M Kaufhold, Fürstenhaus und Kunstbesitz, ZHG 3 (1967) S. 108.

M Ebenda S. 109-111.

u Katalog des Fürstlich Hohenzollernschen Museums in Sigmaringen, Sigmaringen (1932).
" Vergl. Kallenberg, Hundert Jahre Hohenzollerischer Geschichtsverein, S. 23 f.

67 Der einzige Beitrag Hebeisens in den die „Mitteilungen" fortsetzenden „Hohenzollerischen Jahresheften
": Tätigkeitsbericht des Fürstlich Hohenzollernschen Museums in Sigmaringen 1935 und
1936, 4 (1937) S. 277—284. Als Verfasser ist genannt: „Die Fürstliche Sammlungsverwaltung"!

68 Ober die Vorstadien der zeitweiligen Abordnung von preuß. Archivbeamten seit 1934 und der
nebenamtlichen Betreuung durch den Vorsitzenden des Geschichtsvereins vergl. Eugen Stemmler,
Das Staatsarchiv Sigmaringen, ZHG 1 (1965) S. 243 f. und Ernst Senn, Der Aufbau der hohenzollerischen
Landesforschung 1933-1938, Erstrebtes und Erreichtes, HJh. 5 (1938) S. 59-61.

•* Senn, Der Aufbau der hohenz. Landesforschung, S. 16.

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