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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0112
Dedker-Hauff

Dissertation über das Kloster Maria-Reuthin arbeitete. Gand hat den ihm übermittelten
Hinweis geprüft, den Text als tatsächlich das Kloster Reuthin betreffend und
als wohl auch dort entstanden erkannt und seiner 1973 abgeschlossenen Dissertation
anhangweise beigefügt. Da aber die besondere Art des Wien-Reuthiner Textes eine
genealogische Spezialuntersuchung nötig macht, die den Rahmen der Dissertation
überschritten hätte, hat Friedrich Gand den Text mir zur Untersuchung weitergegeben
. Ich versuche im folgenden Aufsatz die darin genannten Personen sinnvol zu
gliedern und damit eine tragfähige Genealogie der letzten Hohenberger Linien aufzustellen
. Daß dies jedoch möglich geworden ist, verdanken wir - es sei nochmals
nachdrücklich betont - der Aufmerksamkeit und dem wissenschaftlichen Zusammenwirken
der vier genannten Forscher Oberstaatsarchivrat Dr. Volker Schäfer, Professor
Dr. Klaus Schreiner, Professor Dr. Rainer Jooß und Oberstudienrat Dr.
Friedrich Gand.

Vor mehr als hundert Jahren tauchte auf ähnliche Weise ein Textfragment auf,
das als „Genealogia Saynensis" zur genealogischen Erhellung der Geschichte des
Hauses Zollern wesentlich beigetragen hat. Es ist zwar nicht, wie man vielfach bis
heute anzunehmen geneigt ist, eine speziell zu einem genealogischen Zweck abgefaßte
zollerische Geschlechtsbeschreibung, aber es ist doch eine Aufzeichnung über
Zollern und verwandte Personen, die (welchem Zweck sie ursprünglich auch immer
gedient haben mag) genealogisch sehr viel weiter hilft.

Ähnlich steht es mit dem Text aus dem Wiener Codex. Er nennt gleich im Eingang
, einem vorspruchartigen Auftakt, den Namen der Grafen von (Zollern-) Hohenberg
und den des Klosters Reuthin (bei Wildberg), das ja eine Hohenberger
Gründung war. Auf den Stifter von Maria-Reuthin, den Grafen Burkhard von
Hohenberg und seine Gattin Liutgard von Tübingen, nimmt der Text denn auch
unmittelbar darauf Bezug. Im Ganzen sind nicht weniger als 40 Personen des Hauses
Hohenberg und verschwägerter Geschlechter aufgezählt, ein großer, überraschend
reichhaltiger Quellenstoff.

Zunächst sind einige der hier Aufgeführten bisher überhaupt völlig unbekannt,
sowohl Ehepaare, als Reuthiner Nonnen aus dem Hause Hohenberg als auch unverheiratete
und in Urkunden nicht erwähnte, aber sichtlich zu höheren Jahren gekommene
Grafen von Hohenberg.

Weiter haben wir für eine Reihe von Hohenberger Grafen, deren Gattinnen
bisher unbekannt waren, hier erstmals Vornamen und Herkunft dieser Ehefrauen
und Stammütter bezeugt.

Zum dritten werden unsichere Überlieferungen über Vornamen und widersprüchliche
Angaben geklärt, (so etwa die bisher bezweifelte Nachricht, daß zwei Grafen
des Namens Burkhard von Hohenberg mit zwei Gräfinnen von Vaihingen verheiratet
gewesen seien. Man war bislang geneigt, darin nur e i n Ehepaar und in den
verschiedenen Vornamen - Agnes, Adelheid - der Gattinnen eine Verwechslung zu
sehen. Jetzt zeigt der neuaufgefundene Text mit aller Deutlichkeit, daß zwei Hohenberger
, und zwar Onkel und Neffe, zwei Vaihingerinnen, Tante und Nichte,
geheiratet haben.)

Zum Vierten, und darin liegt ein ganz besonderer Wert des Textes, zeigt er, daß
alle Forscher bisher sowohl bei Hohenberg-Nagold wie auch bei Hohenberg-Wildberg
zwei zu trennende Generationen (verleitet von der durchgehenden Gleichheit
der männlichen Vornamen) jeweils in eine Generation zusammengezogen haben.

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