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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0120
Decker-Hauff

Wirtemberg verkaufte. Ihn setzen alle bisherigen Genealogien gleich mit einem
Otto, der zweimal verheiratet gewesen sein soll, zuerst um etwa 1340 mit der Gräfin
Kunigunde von Wertheim, dann in zweiter Ehe um oder vor 1371 mit der Gräfin
Irmgard von Werdenberg. War Hugo der Graf ab 1342 und Hugo der Johanniter
, der sich selbst 1411 als Bruder eines Otto bezeichnet, und war dieser Otto mit
den beiden Frauen jeweils wirklich nur eine Person, dann haben wir tatsächlich (in
jenem Jahrhundert der frühen Heiraten und der kurzlebigen Generationen!) nicht
nur bei diesen beiden, sondern bei allen Mitgliedern des Hauses Hohenberg-Nagold
ganz überlange Generationen. Gewiß, dies ist nicht völlig ausgeschlossen, aber es
befremdet, daß diese Über-Lebenslänge bei allen Geschwistern aufgetreten sein
soll. Versuchsweise habe ich schon früher Hugo den Grafen (ab 1342) und Hugo den
Johanniter (bis nach 1411) als zwei getrennte Persönlichkeiten, aus zwei Generationen
, als Onkel und Neffe angesehen. Das aber hat zur Folge, daß wir dann auch
zwei Otto annehmen müssen: den älteren, als Bruder des Grafen Hugo bezeugten
Otto (den Gatten der Kunigunde von Wertheim) und einen jüngeren, eine Generation
späteren, den Verkäufer von Nagold 1363, den Gatten der Irmgard von Werdenberg
und Bruder des Johanniter Hugo. Die naheliegende Aufteilung des Hugo
in zwei getrennte Personen zwingt also auch zur Annahme zweier Grafen Otto in
zwei Generationen (Vater und Sohn). Und genau das sagt die Genealogia Reuthi-
nensis, wenn sie ausdrücklich Otto mit Kunigunde von Wertheim und Otto mit
Irmgard von Werdenberg als zwei deutlich getrennte, generationsverschiedene Ehepaare
aufführt!

Diese Erkenntnis ermöglicht erstmals eine sinnvolle Gliederung der Generationen
im Hause Hohenberg-Nagold. Die dadurch nötige Trennung ist in der Stammtafel
am Schluße des Aufsatzes für alle bisher bekannten Mitglieder dieser Generation
des Hauses Hohenberg durchgeführt. Sie hat allerdings zur Folge, daß dann
auch der dritte Bruder in dieser Gruppe, Burkhard, in zwei Personen zerlegt werden
muß. Und gerade das verlangt die Genealogia Reuthinensis, denn sie kennt sowohl
einen älteren Grafen Burkhard, der zur Nagolder Linie gehörte („dieser ist
auch gewesenn Herr zu Nagolt") und der unverheiratet starb, und einen jüngeren
Grafen Burkhard aus der Nagolder Linie, der mit der bisher nicht bekannten Gräfin
Verena von Habsburg-Laufenburg verheiratet war.

Die Genealogia Reuthinensis führt also auf dem einmal eingeschlagenen Weg
mühelos weiter: wir haben tatsächlich durchgehend zwei Generationen Hohenberger
vor uns und erfahren in der jüngeren Generation von einem bisher ganz unbekannten
Ehepaar Burkhard von Hohenberg mit Verena von Habsburg. Verena ist
zwar in der Genealogie der letzten Habsburg-Laufenburger bisher nicht bekannt
(denn auch diese Stammfolge ist, bei einem ebenfalls aussterbenden und verarmenden
Haus, recht lückenhaft) aber die Lebensdaten ihres Mannes Burkhard und ihr eigener
Vorname gestatten, sie als Tochter des Grafen Hans von Habsburg und der
Verena von Neufchatel einzugliedern. Damit aber ist auch der Name Verena erklärt
, den (nach einem Grabsteinfragment aus Kloster Reuthin) eine Nonne Verena
von Hohenberg, Schwester des Grafen Siegmund trug. Der extrem seltene Name
Verena, im Hause Hohenberg vorher und nachher nicht üblich, muß von Verena
von Habsburg hereingebracht worden sein. Dadurch und durch andere Überlegungen
ist nun endlich die Abstammung der letzten Hohenberger gefunden. Siegmunds
Vater Graf Rudolf (verheiratet mit Margaretha Gräfin von Thierstein) war bisher

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