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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0144
Decker-Hauff

Nachtrag

Nachdem der Druck abgeschlossen war, konnte ich den Codex W 221
des Haus-, Hof- und Staatsarchivs Wien eingehend untersuchen. Dabei ergab sich,
daß die oben vermutete Festlegung der undatierten Sammelhandschrift in die Mitte
des 16. Jahrhunderts zutrifft: an anderen Stellen des Textes werden Jahre kurz vor
und bald nach 1550 als Jahre genannt, in denen der allem nach in Schwaben lebende
Sammler mit Forschern in Schwaben und im Elsaß korrespondierte und von ihnen
Beiträge für sein Manuskript übermittelt erhielt. Eine ausführliche Würdigung der
ganzen Handschrift, ihres Sammlers und seiner Gewährsmänner wird später vorgelegt
werden.

Ein wesentlicher Erfolg der Veröffentlichung scheint mir zu sein, daß durch sie
verwandte Stücke in der Handschriftensammlung des Hauptstaatsarchivs Stuttgart
in den Blickpunkt des Interesses rückten, die bisher noch nicht verzeichnet waren
und zur Zeit durch Herrn cand. phil. Michael Klein geordnet und verzeichnet werden
. Herr Klein hatte die Liebenswürdigkeit, mich auf diese Stücke hinzuweisen.
Das wichtigste unter ihnen ist das Fragment einer Ahnenprobe des Schenken Georg
von Limpurg und seiner Gattin Margarethe von Hohenberg (= IX, 60 der vorliegenden
Genealogie). Dieses Fragment gibt auszugsweise eine Ahnenprobe wieder,
die vermutlich im Umkreis des Hauses Limpurg aufgezeichnet wurde und wohl aus
Anlaß einer Aufschwörung angelegt wurde. Sie war bisher unbekannt und konnte
daher von den Bearbeitern der großen Gesamt-Genealogie des Hauses Hohenzollern
(1905) nicht herangezogen werden. Das wichtigste Ergebnis dieser Ahnenprobe ist,
daß sie den von mir auf Grund der Genealogia Reuthinensis erstmals versuchten
Anschluß der „letzten" Hohenberger an die Linie Nagold (statt bisher Wildberg)
bestätigt. Sie deckt sich (bis auf eine Kleinigkeit) mit der oben vorgeschlagenen Herleitung
der letzten Hohenberger und führt diese bereits auf Burkhard von Hohen-
berg-Nagold zurück.

Auch die Richtigkeit der Annahme, daß man im Hause Hohenberg, und zwar in
beiden Linien, die bisher in eine Generation zusammengezwängten Personen auseinanderzurücken
und in zwei getrennten Generationen von weitgehend Gleichnamigen
neu zu gliedern habe, wird durch diese Aufzeichnungen in Stuttgart bestätigt. Sie
scheinen auf Notizen aus der Archivarsfamilie Rüttel zurückzugehen; da die älteren
Rüttel enge Beziehungen zu Rottenburg und zur Herrschaft Hohenberg hatten,
kommt einem aus ihrem Umkreis stammenden Nachrichtenbestand besonderer Wert
zu.

Die Trennung bisher zusammengezogener Personen ist noch an einem weiteren
Beispiel durchzuführen: In der vorliegenden Veröffentlichung hatte ich (darin der
Genealogie von 1905 und mit dieser Gabelkhover folgend) die Gräfin Anna von
Hohenberg (= VII, 50) als Frau des Grafen Friedrich X von Zollern und als Frau
des Grafen Konrad von Kirchberg eingeführt. Da das Todesdatum des Schwarzgrafen
Friedrich sicher feststeht (f 24. 6. 1412) kann Anna von Hohenberg den
Grafen Konrad von Kirchberg frühestens zu Ende des Jahres 1412 geheiratet haben,
wenn anders die beiden Damen eine und dieselbe Person gewesen sein sollen. Nun
ist aber bezeugt, daß Anna von Hohenberg, die Frau des Grafen Konrad von Kirch-

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