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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0148
Puchta

frowen zü Hediingen puwen laussen und ain tafel uff den fronaltar derselben
kirdien zü Handtweff in der mess gekouft, mir ouch etliche gewurckte tücher alda
laussen machen, die ich uff dem Rine heruff füren zü laussen in willen bin. Dem nach
so bitt ich ewer fürstlich gnad underteniglich, ewer stür ouch dartzü zü tünd und
disem minem botten ain brieff an ewer gnaden zöll, die tafel mit sampt den tüchern
zolfryg gen zülaussen, gnediglich zü verschaffen. Das wil ich umb ewer fürstlich
gnad zü sampt dem gotzlone, den ewer gnad deßhalb enpfahet, altzyt mit under-
tenigem willen verdien. Datum sanntags nechst vor unser frowentag liechtmeß, anno
etc. LXXX quarto" 5. Der Kurfürst genehmigte das Ersuchen des Grafen und wies
am 16. Februar 1484 seine Amtleute zu Kaub, Bacherach, Oppenheim, Mannheim,
Germersheim, Neuenburg und Seltz an, die Fracht zollfrei passieren zu lassen:
„Phfilipp etc.]. Lieber getrfeuer]! Es wirt der edel, unser lieber besonder Joß
Niclas, graff zu Zoller, ein tafeln uff eyn altar gehörig, so zu Antwerff gemacht ist,
und etlich gewirckte tücher den Rin heruff füren lassen. Da heissen wir dich, du
wollest solich tafeln und tücher an unserm zoll zu Cube von unsern wegen zollfry
und ungehindert furfaren lassen. Datum Heid[elberg], uff montag nach Valentini,
anno etc. LXXXIIII"«.

Wir dürfen vermuten, daß das Retabel bereits am 1. Juni 1488 seinen Platz auf
dem Hauptaltar der Kirche zu Hechingen gefunden hatte, als Bischof Friedrich von
Augsburg, ein weiterer Sohn von Jos Niklas, diese und ihre acht Altäre weihte7.
Von der Gestalt des Retabels freilich können wir uns nur anhand anderer niederländischer
Werke, des Hochaltars von St. Michael in Schwäbisch Hall8 etwa, eine
Vorstellung machen; denn von der ganzen spätgotischen Ausstattung der Kirche, die
im 18. Jahrhundert einem Neubau d'Ixnards weichen mußte, hat sich nur die Grabplatte
Eitelfriedrichs II. erhalten, die dieser in der Hütte Peter Vischers zu Nürnberg
gießen ließ *.

5 Hauptstaatsarchiv München Abt: Geheimes Staatsarchiv, Kasten blau 360/37 (Original).

• Ebd. (Konzept); die Liste der pfälzischen Zollstätten ist am Rande vermerkt.
' Hossfeld-Vogel S. 155; Manns S. 78.

8 Eugen Gradmann, Die Kunst und Altertumsdenkmale der Stadt und des Oberamtes Schwäbisch
Hall. Esslingen: Neff 1907, S. 27-28 und Abb. S. 20-21.

• Hossfeld-Vogel S. 161-62 m. Abb. 278.

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