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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0045
Eitelfriedrich I. von Hohenzollern-Hechingen

Frankfurt 72. 1586 äußerte Eitelfriedrich zwar Bedenken, wegen seiner zahlreichen
eigenen Geschäfte auch noch seinen Rat und Obervogt Dr. Johann Dretzler zur
Verfügung stellen zu sollen, fand sich aber dann doch dazu bereit. Seine Begründung
ist ein schönes Zeugnis für seine treue Gesinnung zum Reich. „Weiln dise
Abschickung unsers geliebten Vatterlandts, also ein durchgehend gemain Wesen
beruren thuet, so will ich auch meiner Zusag zu Volg ditz mall nicht weniger allß
etwa in andern auch newlich hiebevor algemeinen Furgangen des hayligen Reichs
Visitation und noch wehrenden Revisionssachen unweigerlich besehen, ainichen
Mangel erzaigen" 7S. Zum Deputationstag nach Frankfurt reiste Eitelfriedrich
1590 mit 13 Personen und 16 Pferden. Die Ausgaben für die Zeit vom
7.-29. Oktober beliefen sich auf 720 Gulden 5 Batzen und 3 Kreuzeru. Der
Kaiser bedankte sich für Eitelfriedrichs „treuherzigen Fleiß und Bemüehung bei
solcher Handlung", versicherte ihm seinen „gnedigen Willen und Naigung" und
versprach, „solche Bemüheung in Gnaden wider zuerkennen" 75. Schließlich ist seine
Anwesenheit noch auf dem Reichstag zu Augsburg 1582 nachzuweisen, wo er
in der Reichsversammlung und im kaiserlichen Hofrat das Haus Österreich vertrat
76.

Eine gewichtige Rolle spielte Eitelfriedrich beim Reichsgrafenkollegium des
Schwäbischen Kreises. Nach dem Tode seines Vaters wurde er auf dem Grafen
- und Herrentag am 1. Oktober 1576 neben Heinrich von Fürstenberg zum
ausschreibenden Grafen gewählt77. Dieses Amt hatte er noch am 18. November
1582 inne 78. Dann verzichtete er zugunsten seines Bruders Karl, den er aber schon
1585 wieder ablöste 79. 1595 bat er aus Gesundheitsgründen um seine Entlassung
80. Auf Drängen der Grafen und Herren willigte er ein, sich ähnlich wie der
verstorbene Graf Wilhelm von Zimmern, als „ein Zusatz gebrauchen" zu lassen w.

Seine gewichtige Stellung im Reichsgrafenkollegium zeigte sich deutlich 1584
beim Konflikt mit dem Syndikus Dr. Leonhard Kager 82. Dieser hatte schon Graf
Karl von Hohenzollern als Kanzler gedient. Er war außerdem Syndikus des Grafenkollegiums
. Nach dem Tode von Graf Karl wurde er von Eitelfriedrich übernommen
. Als er jedoch 1584 seinen Dienst aufkündigte und als Advokat nach
Augsburg zog, war Eitelfriedrich sehr verärgert. Dr. Kager hatte „auf sein Versprechen
und Zusagen, sich ohne erhebliche Ursachen aus unsern Diensten nit zubegeben
" als Hechinger Kanzler und als Syndikus des Grafenkollegiums doppelte
Besoldung erhalten. Es lag kein triftiger Grund vor, der Dr. Kager bewogen haben
könnte, „ehe er von gemeinen Graven und Hern seiner Pflicht und Dienst er-

72 FAS, HH A 648. - StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 124, BL 35 f.

73 StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 123, Bl. 49 f.

74 FAS, HH A 731.

75 Brief vom 10. Dezember 1590 (FAS, HH A 648).

78 FAS, HH A 648. - StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 125, Bl. 150.

77 HStAS, B 571, Bü. 165.

78 Wie Anm. 77.

78 HStAS, B 571, Bü. 165. - StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 122, Bl. 105 ff. und Nr. 123, Bl. 13,
120 ff., 189. - FAS, HH A 687 und A 731.

80 StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 124, Bl. 378.

81 Ebenda Bl. 406.

82 StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 122-124. - FAS, HH A 731.

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