Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0092
Bernhardt

Im Alter von 60 Jahren hat „der almechtig guetig Gott, weylundt den wolge-
bornen Eitel Friderich Graven zu Hohenzollern nunmaln christmiltseligen Ange-
denckhens Sontag den 16. [Januar 1605] diß, morgens zwischen 1 und 2 Uhrn,
nachdeme seine Liebden wenig Zeit und Tag zuvor catholischem Gebrauch nach
mit allen hochhailigen Sacramenten des Altars und der letzten Ölung versehen, in
höchster Gedult ganz christenlich, vernünftig und sanft von diser Welt und Zer-
gencklichem ungezweifelter Hoffnung zum ewigen Leben hingenommen und erfordert
" 856. Er wurde am 23. Januar unter großer Anteilnahme in der Hechinger
Stiftskirche feierlich beigesetzt. Sein Herz wird in der Antoniuskapelle der Klosterkirche
von St. Luzen aufbewahrt. Auf der von den Bildhauern Joachim und
Zachäus Taubenschmid 1609 gegossenen Bronzeplatte sehen wir das von Engeln
gehaltene hohenzollernsche Wappen mit den Erbkämmererstäben und der Umschrift
: „ubi thesaurus meus, ibi cor meum" S57.

Trotz Schulden in Höhe von 179 517 Gulden 40 Kreuzern 358, die zu einem
Großteil noch von der Erbteilung herrührten, hat Eitelfriedrich seinem Sohn ein
bedeutendes und wohlgeordnetes Erbe hinterlassen. Die Verbindlichkeiten waren
für die damaligen Verhältnisse keineswegs besorgniserregend, zumal Eitelfriedrich
die Einkünfte aus der Grafschaft Zollern im Laufe seiner Regierungszeit erheblich
gesteigert hat. In den Augen der Zeitgenossen war er deshalb trotz beträchtlicher
Ausgaben für Musik- und Kunstpflege, trotz glanzvoller Hofhaltung und
zahlreicher frommer Stiftungen kein Verschwender, sondern „ein vortrefflicher
Haußhalter, wie dann solches im Werckh Selbsten sich also befunden, in deme alle
Cästen vohler Frucht, alle Keller vohler Wein, das Schloß Hechingen mit allerlay
Mobilien trefflich außgericht, die Senn- und Schäfereyen ubersetzt, das Gestüet in
gueter Ahnzahl und letstlichen auch die Cassa nit ohne nahmhafte Summa Gelts
nach seinem Tod gefunden worden, ohnahngesehen er bey seinen Lebzeiten sich
stattlich sehen lassen und ein recht fürstliche Hofstat gehalten" SM.

Eitelfriedrich, der beim Kaiser und bei seinen Standesgenossen in hohem Ansehen
stand, war für die von ihm begründete Linie ein nachahmenswertes, aber nie
erreichtes Vorbild. Er hat einen Nachruf verdient.

356 FAS, HH A 643.

357 Egler 116. - Schmid 613.

35s Verzeichnis aller Kapitalien und Hauptschulden von 1621 (FAS, DH 143.33).

35* Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek Sigmaringen, Handschrift Nr. 69. -

S. auch Brief des Grafen Johann von Hohenzollern-Sigmaringen an Johann Georg vom

11. Oktober 1605 (FAS, HS 53.836).

90


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0092